Heimkino einrichten: Leinwand, Gain-Faktor und Co.
Leinwand Hier stellt sich stets die Frage, ob es einer Leinwand wirklich bedarf oder die nackte weiße Wand nicht ausreicht. Denn natürlich bietet eine glatte, mattweiß gestrichene Wand ebenfalls ansprechende Ergebnisse. Unebene Projektionsflächen wie Raufasertapeten oder Rauputz ...
Leinwand
Hier stellt sich stets die Frage, ob es einer Leinwand wirklich bedarf oder die nackte weiße Wand nicht ausreicht. Denn natürlich bietet eine glatte, mattweiß gestrichene Wand ebenfalls ansprechende Ergebnisse.
Unebene Projektionsflächen wie Raufasertapeten oder Rauputz sind als Projektionsfläche jedoch denkbar ungeeignet. Genau hier spielen Leinwände ihre Vorteile aus. Die günstigste Variante sind manuelle Rolloleinwände, die von Hand aufgezogen werden. Ein eingebauter Federmechanismus sorgt für den nötigen Zug beim Einrollen. Da die Leinwand, die bei Rolloleinwänden oft aus einem Glasfasermaterial besteht, aufgewickelt wird, kann sie Wellen schlagen. Eine seitliche Spannung (Tension) sorgt bei Rolloleinwänden für eine glatte Fläche.
Motorleinwände sind nicht nur komfortabler als die manuellen Rollos. Eine am Tuchende angebrachte Gewichtsstange zieht die Leinwand glatt. Daher bietet dieser Typ meist eine bessere Qualität, oft auch in Verbindung mit elastischem Gewebetuch. Rahmenleinwände sind indes der Klassiker im Heimkino, sofern eine freibleibende Wand im Kinoraum zur Verfügung steht.
Gain-Faktor
Für einen uneingeschränkten Betrachtungswinkel sorgen mattweiße Projektionsflächen, die einen sogenannten Gain-Faktor von 1.0 oder 1,1 aufweisen. Sie reflektieren das Licht in alle Richtungen gleichermaßen – für ein Heimkino ideal.
Leinwände mit einem höheren Gain-Faktor reflektieren das Licht gebündelt. Mittig vor dem Bild sitzende Zuschauer bekommen dadurch mehr Helligkeit ab. Doch zugleich können sich sogenannte Hot Spots, hell glänzende Flecken bilden. Leinwände mit höheren Gain-Faktoren sind für Heimkinos daher nicht geeignet.
Surround-Beschallung
Erst mit einem satten Rundum-Sound macht das Heimkino richtig Spaß und dem großen Kino wahre Konkurrenz. Nachdem Ende der neunziger Jahre mit der DVD das Thema Surround bekannter wurde und 5.1- bis 7.1-Lautsprecher-Sets zumindest in einigen Wohnzimmern Einzug hielten, gewinnt in den letzten Jahren das Thema 3D-Audio oder Immersive Audio an Aufmerksamkeit.
Lesetipp: Dolby Atmos - alle Infos
Mit UHD-Fernsehen und der Ultra HD Blu-ray-Disc kommen auch 3D-Audioformate wie Dolby Atmos, DTS:X oder auch Auro 3D in das Wohnzimmer und Heimkino. Sie ergänzen das vormals zweidimensionale Schallfeld um Höheninformationen. Dies wertet den Klangeindruck nicht allein wegen markiger Effekte auf, etwa wenn ein Helikopter über die Köpfe der Zuschauer donnert. Nein, Klangkulissen, sogenannte Atmosphären aus Kirchen, aus der freien Natur oder aus Fußballstadien gewinnen durch den Schall von oben enorm an Räumlichkeit und Realität. Profis bewerten den Zugewinn durch 3D-Audioformate als höher als die Vorteile von zweidimensionalen, sogenannten Surround-Aufstellungen gegenüber klassischem 2.0-Stereo.
Dolby Atmos Enabled
Die Lautsprecher-Aufstellungen für 3D-Audio werden etwa mit 5.1.2 für fünf Lautsprecher in der unteren Ebene, einen Subwoofer und zwei Deckenlautsprecher bezeichnet. 5.1.4 steht dementsprechend für vier zusätzliche Deckenlautsprecher.
Doch der Aufwand für die Montage und Verkabelung von Deckenlautsprechern ist natürlich hoch. Da Deckenlautsprecher hierzulande in Neubauwohnungen üblicherweise nicht installiert werden, brachte Audiospezialist Dolby eine Alternative ins Spiel: Die sogenannten Atmos Enabled-Lautsprecher sind abgewinkelte Aufsätze für die Front- und Surround-Boxen. Sie strahlen den Schall nach oben an die Decke ab („Upfiring“). Die Decke reflektiert den Schall dann zum Zuhörer, sofern Winkel und Position zueinander passen und die Decke den Schall entsprechend reflektiert. Die Ergebnisse sind mit Upfiring durchaus ansprechend. Mit Deckenlautsprechern ist 3D-Audio noch etwas beeindruckender.