Extras vom Hersteller
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Extras vom Hersteller

Steht die Verbindung ins World Wide Web, sind die Möglichkeiten fast unbegrenzt. So auch für die TV- und Boxen-Anbieter. Denn wenn man sich dem HbbTV-Standard verschrieben hat, heißt dies noch lange nicht, dass keine zusätzlichen, markenindividuellen Extras mehr möglich wären. Während HbbTV das Internet vor allem als zusätzliche Informationsebene für das laufende TV-Programm sieht, können die Gerätehersteller die Plattform mit eigenen Diensten ergänzen, die weit ab vom Fernsehgeschehen liegen.
So darf in Receivern zusätzliche Technik untergebracht sein, die etwa Video on Demand (VoD) ermöglicht. Auch der Zugang zu YouTube oder Fotodiensten wie Picasa bleibt für die Hersteller realisierbar. Diese Service-Highlights haben dann nichts mit HbbTV zu tun und unterliegen auch nicht dem entsprechenden Standard.
Wer also HbbTV implementiert und dem Kunden damit Nutzungssicherheit gibt, kann sich nach wie vor von der Konkurrenz mit weiteren Ausstattungsperlen abheben.
Nur wenige Punkte der Standardisierung sind derzeit noch offen. Die enthalten jedoch Zündstoff. So ist unklar, ob man die zusätzlichen Infos ausschließlich per Befehl auf den Schirm zitiert. Denkbar wäre auch, dass sich einzelne Elemente eigenständig öffnen. Dies würde Werbung Tür und Tor öffnen.
Ob man das untersagen sollte oder die Sender Zumutbarkeitsgrenzen selbst ausloten müssen, ist nach Ansicht von Klaus Merkel strittig. Eine EITSI-Arbeitsgruppe befasst sich derzeit zudem mit der Frage, ob es ein Logo geben wird, das sich für die Einhaltung von Mindestqualitätsstandards durch die Hybrid-Geräte verbürgt. Die grundlegenden Funktionen müssen HbbTV-Cracks allesamt beherrschen.
Sicher nicht erlaubt wird es minderjährigen Familienmitgliedern sein, via HbbTV übertragene jugendgefährdende Inhalte zu konsumieren. Der Standard schreibt vor, dass die Programm- und Diensteanbieter überprüfen müssen, ob im Gerätemenü der Jugendschutz aktiviert wurde.
HbbTV in Reichweite
Und wann wird das interaktive TV-Wunder Realität? Die ARD hatte die Olympischen Winterspiele dank HbbTV mit vielen Hintergrund-Infos bestückt. Doch seit die Feuer erloschen sind, sieht es mau aus mit der Interaktivität. Andere Programmanbieter haben bislang ihre Versionen nur auf Messen vorgestellt. Der HbbTV-Zug rollt also noch nicht richtig.
Das Interesse ist dennoch groß. So erklärte RTL auf Anfrage, dass HbbTV den Teletext mit der Integration von Bildern und Videos im Teletext als "reichweitenstarkes Angebot zukünftig noch attraktiver für Nutzer und Werbepartner" werden lasse.
Und bei der ProSiebenSat.1-Gruppe verfolgt man aufmerksam die Dynamik um HbbTV. "Sollte sich diese positive Entwicklung fortsetzen, können wir uns vorstellen, noch dieses Jahr mit HbbTV-Applikationen in den Regelbetrieb zu gehen", lautet die Auskunft.
Das größte Interesse bekunden die öffentlich-rechtlichen Sender. Letztlich warten die Programmanbieter auch auf die Geräte-Industrie. Erst wenn eine angemessene Auswahl an HbbTV-Geräten verfügbar ist, kann der Durchbruch gelingen.
Daran soll es nicht scheitern: Nach Philips, Humax und VideoWeb wollen als nächste Loewe, Technisat und Kathrein spätestens bis zur IFA im September eigene HbbTV-Modelle präsentieren.