Die besten Serien-Releases 2022

Auch in diesem Jahr wurde es nur selten langweilig auf den hierzulande erhältlichen Streamingdiensten. Denn insbesondere Netflix, Disney Plus und Prime Video bringen jeden Monat eine Menge neuen Content heraus. Doch auch auf AppleTV oder Sky gab es das eine oder andere Highlight im Stream.

Dazu gehören auch die allseits beliebten Serien. Doch welche Releases waren in diesem Jahr besonders beliebt? Welche Show war die beste in diesem Jahr? Und welcher Streamingdienst hatte insgesamt die besten Serien zu bieten?

In unserer Bestenliste der neuen Serien-Releases 2022 küren wir all die Shows, die nicht nur uns, sondern auch das Publikum generell besonders begeistert haben.

Hinweis: In dieser Übersicht geht es nur um die Shows, die in diesem Jahr komplett neu gestartet sind. Daher haben wir keine Serien, die lediglich eine neue Staffel bekommen haben, mit aufgenommen. Außerdem ist unser Ranking mit keiner besonderen Reihenfolge versehen.

Sandman (Netflix)

Die erste Serie, die wir in unserer Bestenliste nennen wollen, ist die Netflix-Serie Sandman. Diese startete im August auf der Streamingplattform und begeisterte uns auf Anhieb. Denn nicht nur stellt sie eine besonders gut gelungene Adaption des gleichnamigen Comics von Neil Gaiman dar, sondern zeigte uns fantastische Welten und unglaubliche Bilder.

Dabei wurde es aber nicht nur bezaubernd schön, sondern ging auch teilweise richtig düster zu. Und genau dieser Mix macht die Serie so besonders. Hinzu kommen fantastische Darsteller*innen, wie etwa Tom Sturridge als Dream/Morpheus oder Gwendoline Christie als Luzifer. Ein echter Geheimtipp für Fantasy-Fans!

Moon Knight (Disney+)

Fast genau so düster ging es teilweise bei dieser Marvel-Serie zu. Denn Moon Knight startete im März auf Disney Plus mit einem ganz anderen Ansatz als die üblichen Superhelden-Serien. Statt eines heldenhaften Hauptcharakters bekamen wir den verwirrten Außenseiter Steven vorgesetzt, der unter psychischen Problemen leidet. Dazu gehören auch multiple Persönlichkeiten, und eine davon ist auch noch von einem ägyptischen Gott besessen, der ihn zum titelgebenden Moon Knight macht.

All diese Aspekte stellt Oscar Isaac hervorragend dar und wechselt offenbar mühelos zwischen den unterschiedlichen Charakteren. Das macht die Serie wirklich sehenswert, zumal die Handlung rund um das Thema ägyptische Mythologie auch einiges zu bieten hat. Wer Moon Knight noch nicht gesehen hat, sollte das also dringend nachholen.

Vikings: Valhalla (Netflix)

Netflix macht es sich offenbar zur Aufgabe, der Anlaufpunkt schlechthin für Wikinger-Fans zu werden. Denn neben der Original-Serie Vikings und weiteren historischen Serien wie etwa Barbaren, brachte Netflix in diesem Jahr noch die Spin-Off-Serie Vikings: Valhalla auf die Streamingplattform.

Diese handelt von anderen Charakteren, steht aber in Sachen Drama und Dreckigkeit dem Vorbild in nichts nach. Nicht umsonst wurde die Serie bereits um eine weitere Staffel verlängert, die nächstes Jahr anlaufen wird.

Heartstopper (Netflix)

Ganz anders ging es bei Heartstopper zu. Diese Netflix-Serie richtet sich speziell an Romantik-Fans und Mitglieder der LGBTQ-Community. Denn hier geht es vor allem um die Geschichte zweier High-School-Schüler, die auf einer beliebten Graphic Novel basiert. Deren junge Liebe wird in vielen schwierigen Situationen auf die Probe gestellt, und es werden unter anderem Themen wie Mobbing oder Coming Outs behandelt.

Was die Serie so besonders macht, ist wie behutsam sie jederzeit mit diesen Themen umgeht. Daher war sie in diesem Jahr für viele eine Art Rückzugsort, die weder die Problematik "anders" zu sein verklärt noch überdramatisiert. Wer Heartstopper noch nicht gesehen hat und sich für kitschige Love-Storys erweichen kann, der sollte einen Blick darauf werfen.

Severance (AppleTV+)

Nicht nur auf den großen Plattformen liefen in diesem Jahr besonders gute Serien, sondern auch auf AppleTV. Besonders herausgestochen hat aber vor allem die Serie Severance, die irgendwo zwischen Drama, Gesellschaftskritik und Science-Fiction angesiedelt ist.

Denn in der Serie geht es um ein Verfahren, bei dem das Bewusstsein in zwei Teile aufgeteilt wird. Eines erlebt nur das Privatleben, während das andere sich ganz der Arbeit und der Firma widmet. Was augenscheinlich dafür gedacht war, die Menschen glücklicher und produkter, zeigt allerdings schon bald tiefe Abgründe auf.

Cyberpunk: Edgerunners (Netflix)

Aus dem Anime-Bereich und gleichzeitig auch aus der Ecke der Videospiel-Adaptionen brachte Netflix die Serie Cyberpunk: Edgerunners an den Start. Diese spielt im selben Universum und auch derselben Stadt wie Cyberpunk 2077 udn steht dem Spiel in Sachen abgedrehte Science-Fiction in nichts nach. Vor allem die Inszenierung, der Soundtrack und die Charaktere konnten hier punkten.

Daher schaffte es das rasante Abenteuer von David und Lucy, das bald auch romantische Züge annimmt, sowohl Fans der Spiele als auch Neueinsteiger*innen zu überzeugen. Neben Arcane aus dem letzten Jahr gelingt das nicht vielen Serien, daher gebührt Edgerunners definitiv ein Platz in dieser Liste.

Andor (Disney+)

Fans der "Star Wars"-Reihe hatten es in diesem Jahr richtig gut, zumindest was Serien betrifft. Denn auf Disney Plus starteten so einige Produktionen, die uns fast vergessen ließen, dass so bald kein neuer Film ins Kino kommen wird. Vor allem die Serie Andor, die im September gestartet ist, stand aber in Sachen Handlung und Inszenierung einem großen Blockbuster in nichts nach.

Nicht nur schaffte es die Serie in nur einer Staffel, uns den Charakter Cassian Andor, bereits bekannt aus Star Wars: Rogue One, deutlich näher zu bringen. Sondern Disney erschuf mit Andor auch den ersten Spionage-Thriller im "Star Wars"-Setting, der besonders durch die kalte und perfide Bosheit des Imperiums unter die Haut geht. Das langsame Erzähltempo mag nicht für jeden passen, doch kommt es genau dieser Art von Geschichte besonders zugute.

House of the Dragon (HBO/Sky)

Nach den katastrophalen Reviews zur letzten Staffel von "Game of Thrones" bangten viele Fans um die neue Serie, die zu den Büchern von George R. R. Martin produziert werden sollte. House of the Dragon erzählt dabei die Geschichte des Hauses Targaryen viele Jahre vor den Geschehnissen der Original-Serie, und das auf beeindruckende Art. Denn nicht nur konnte die Handlung sämtliche Erwartungen übertreffen, sondern vor allem die Darsteller*innen brachten ihre Charaktere außerordentlich überzeugend zur Geltung.

In der Serie erleben wir natürlich die üblichen Intrigen und Ränkespiele am Hof, aber auch die ruhigen Momente zwischen den Charakteren und die blutigen Kämpfe gehen unter die Haut. Wer die ersten Staffeln von Game of Thrones mochte, wird von House of the Dragon vermutlich begeistert sein - und vielleicht sogar das verpatzte Finale kurz vergessen.

Die Ringe der Macht (Prime Video)

An diesem Punkt werden sich die Geister vermutlich scheiden. Denn Amazons "Herr der Ringe"-Serie Die Ringe der Macht wurde von den Fans sehr unterschiedlich aufgenommen. Während die einen sich über die teilweise fragwürdigen Handlungsstränge und Dialoge aufregten, staunten andere über gewaltige Bilder in einer immer noch fantastischen Fantasy-Welt.

Fakt ist jedenfalls, dass Amazon keine Kosten und Mühen gescheut hat, um gewaltige Bilder zu erschaffen. Von den Kostümen über die Effekte bis hin zu den Schauplätzen ist definitiv viel geboten. Ob das große (und vor allem teure) Wagnis für Amazon am Ende aufgeht, wird sich aber vermutlich erst mit den nächsten Staffeln zeigen.

Die Kaiserin (Netflix)

Hatten wir bereits erwähnt, dass Netflix auf historische Stoffe steht? Nicht nur in Sachen Wikinger, sondern offenbar auch in anderen Epochen. Denn mit Die Kaiserin brachte der Streamingdienst eine interessante Neuerzählung der wohl bekanntesten Monarchin überhaupt auf die heimischen Bildschirme.

Nicht nur die Darstellung der Charaktere überzeugt hier, sondern auch die fantasievoll designenten Kostüme. Diese sind zwar nicht immer historisch korrekt, vermitteln dafür aber ein perfektes Gefühl der adeligen Zustände. Bleibt nur noch zu hoffen, dass die nächste Staffel mit ebenso viel Liebe zum Detail produziert wird!

Wednesday (Netflix)

Gegen Jahresende brachte Netflix in Zusammenarbeit mit Tim Burton (ja, dem Tim Burton!) noch einen echten Hit heraus. Im November startete nämlich die erste Staffel von Wednesday, einer Spin-Off-Serie zur morbiden Addams Family, in der Tochter Wednesday die Hauptrolle spielt. Diese wird an eine neue Schule voller Außenseiter verfrachtet und muss dort einem düsteren Geheimnis auf die Schliche kommen.

Beeindruckend gut funktioniert dabei nicht nur die Grundidee, die junge Wednesday auf sich allein gestellt agieren zu lassen, sondern vor allem Jenna Ortegas fantastische Darstellung. Diese zeichnet sich vor allem durch ihre unnachgiebige Art und einen wunderbar trockenen Humor aus. Diese Eigenschaften kollidieren natürlich immer wieder mit den anderen Kindern und auch Erwachsenen in der Serie und ergeben somit ein herrliches Zusammenspiel.