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Die besten Foto-Apps für Smartphones

Smartphones können vor allem mit ihren Foto-Applikationen punkten, die sogar die Erstbearbeitung am heimischen PC ersetzen. Mit den folgenden ausgewählten Apps zeigen wir Ihnen, was Ihr Smartphone so drauf hat.

Autor: Redaktion pcmagazin • 17.4.2012 • ca. 7:25 Min

Die besten Foto-Apps für Smartphones
Die besten Foto-Apps für Smartphones
© Hersteller/Archiv

Photoshop Express ...

Photoshop Express

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Keine Skyline, aber doch ein Hingucker: Der Aufenthaltsbereich des WEKA-Verlags mit Photosynth im Panoramaformat.
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Das essentielle Programm für jeden nicht-mobilen Grafiker war und ist Photoshop. Daher ist es nicht erstaunlich, dass Adobe sich auch im Smartphone-Bereich behaupten kann.

Natürlich reicht das kostenlose Express für Android- und Apple-Geräte nicht an die Anwendungsvielfalt des großen Bruders heran, aber alle Funktionen für eine schnelle Bearbeitung sind vorhanden. Vier Symbole am oberen Bildschirmrand ersetzen ein Textmenü und tun somit Wunder für die Übersichtlichkeit auf dem kleinen Display. Bilder lassen sich zurechtschneiden, rotieren, spiegeln und neigen, falls im Eifer des Gefechts der Horizont im Bild schief hängt.

In den Farbeinstellungen können Sie unter anderem Helligkeit, Kontrast, Farbsättigung, und Farbtöne verändern. Dazu streicht der Benutzer auf einem unsichtbaren Regler nach links oder rechts, um die Werte zu verändern. Währenddessen bleibt das Vorschaubild immer in voller Größe sichtbar.

Außerdem stehen acht Bilderrahmen und sieben vorgefertigte Effekte zur Auswahl, mit denen Sie Ihrem Bild etwa einen Weißschimmer, einen Retro-Schwarzweiß-Look oder einen Regenbogen-Farbfilter verpassen können. Einziges Manko: Die Bilder können nur im Nachhinein bearbeitet werden, nachdem Sie sie mit einer anderen App aufgenommen haben.

Tadaa

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Wie gemalt: Mit nur wenigen Handgriffen verwandelt sich der Schnappschuss mit Tadaa in ein expressionistisches Gemälde.
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Adobes wohl größter Konkurrent auf dem mobilen Markt für Gratis-Foto-Apps nennt sich Tadaa und stürmt derzeit die iTunes-Charts. Die Grundfunktionen des Programms sind die gleichen wie bei PS Express, doch bietet Tadaa etwas bessere Handhabung, breitere Auswahl und einige Extras.

Der größte Vorteil allerdings: Sie können die gewünschten Bildattribute schon im Voraus festlegen und dann erst die Bilder schießen. So wissen Sie nicht erst hinterher, ob die Aufnahmen überhaupt geeignet für die gewünschten Effekte sind.

Tadaa kann ebenfalls mit seinen Filtereffekten punkten. Ganze 21 an der Zahl stehen zur Auswahl. Diese reichen von Standardeffekten wie "Skinny Jeans", der dem Foto einen verwaschenen Look verpasst, bis hin zu "Lucy", der die Farbmischung einer Drogenhalluzination simuliert. Ein Regler am unteren Bildrand steuert die Intensität. Nach kurzem Zwischenspeichern kann der Benutzer die Filter auch blitzschnell miteinander verbinden. Tadaa ist derzeit nur für iOS erhältlich.

Photosynth

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Retro Camera Plus gibt Ihnen das Polaroid-Feeling aus längst vergangener Zeit zurück.
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Manchmal ist ein kleinformatiges Foto allein nicht genug. Um etwa die Skyline New Yorks abzubilden, sind schon Panorama-Bilder nötig. Moderne Digitalkameras sind hierbei den Smartphones zwar noch überlegen - die kostenlose App, Photosynth, für iOS kommt den sperrigen Vorbildern aber sehr nahe.

Wenn Sie ein Bild aufnehmen und das nächste am Rand anfügen wollen, sehen Sie an der Farbe des Rahmens um das neue Bild, wohin die Kamera bewegt werden muss. Bewegen Sie sich damit zu weit nach oben oder unten, färbt er sich orange. Wenn er jedoch grün bleibt, müssen Sie gar keinen Auslöser betätigen - die Kamera fügt die Ränder beider Bilder ganz automatisch zum Panorama zusammen.

Auch wenn Sie sich kurz entschließen, das Panorama am anderen Ende weiterzuknipsen, kein Problem. Die Kamera lässt sich problemlos durch das Panorama zurückführen. Falls Sie ein 360-Grad-Panorama erstellen wollen, merkt die Software dies selbstständig und fügt das Bildband nahtlos zusammen. Photosynth ist ebenfalls nur für Apple-Geräte zu haben.

Retro Camera Plus

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Nie mehr den richtigen Zeitpunkt verschlafen: Mit Action Snap werden fließende Bewegungen zu Einzelaufnahmen. Daraus können Sie sich entweder das gewünschte Bild herauspicken oder auch animierte GIFs daraus machen.
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Manchmal möchte man aber einfach nur ohne viel Aufhebens drauflos knipsen. Mit der Retro Camera Plus wird dabei die Nostalgieader angezapft - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Android- und iOS-App simuliert sechs verschiedene Kameras aus dem prädigitalen Zeitalter.

Von der Spielzeugkamera zum Aufziehen, der geliebten Polaroid-Kamera bis hin zum Pappkarton mit Loch lässt diese Applikation Hipster-Herzen höher schlagen. Mit viel Liebe zum Detail zeigt die Oberfläche des Programms eine Nachbildung jener Kameras mit einer verkleinerten Ansicht des Motivs in der Mitte, um das Guckloch zu simulieren.

Praktisch gesehen lädt das Programm lediglich voreingestellte Filter und Bilderrahmen, um den Nostalgie-Effekt zu erzeugen. Dies gelingt jedoch erstaunlich gut. Die Retro Camera Plus ist eine willkommene Abwechslung zu dröger, vorinstallierter Kamera-Software.

Pudding Camera

Die eigenartig betitelte Pudding Camera für Android und iOS, setzt auch auf einfache Bedienung. Der Benutzer wählt eine Kombination aus acht Kamerafunktionen und acht Farbfiltern, in Form eines Kamera- und Fotofilm-Symbols in der linken unteren Ecke des Bildes schnell erkennbar.

Unter den Kameras befindet sich unter anderem eine verzerrte Fischaugen-Linse und eine Triplex-Kamera, die drei Fotos automatisch in einem harmonischen Triptychon anordnet. Eine wichtige Funktion, die sonst keine der getesteten Apps vorzuweisen hat, ist die Raster-Einteilung von Pudding Camera: Der Fotobereich ist mit dünnen Linien in neun gleiche Rechtecke eingeteilt, wodurch der Fotograf den Goldenen Schnitt immer direkt anvisieren kann, ohne Suchen zu müssen.

Unter Goldenem Schnitt versteht man die Eckpunkte des inneren Rechtecks, das durch die Einteilung in Neuntel in der Mitte des Bildes entsteht. Fotos, bei denen der Fokus auf diese Schnittpunkte gelegt wurde, wirken auf den Betrachter besonders einnehmend.

PhotoFunia

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Mit PhotoFunia kommen Sie groß raus: Etwa als Riesenplakat auf Leinwand, als brandneues Bildnis auf der 100-Dollar-Note oder noch origineller.
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Diese App gehört, wie der Name schon sagt, eher in die Spaß-Ecke. Der Benutzer braucht entweder ein selbstgemachtes Portraitfoto oder eines aus seiner Galerie. Das Programm erkennt sodann das darauf abgebildete Gesicht automatisch. Der Benutzer kann dann aus über 200 Effekten und Cliparts in zwanzig Kategorien wählen, in die er sein Konterfei einfügen kann. Unter Filters finden Sie altbekannte Farb-, Kontrast- und Helligkeitsvoreinstellungen.

Diese werden aber schnell extravaganter: Unter der Kategorie Lab gibt es etwa den Engravement-Effekt, der die Pixel als eine Vielzahl kleiner Perlen darstellt. Geben Sie Ihrem Gesicht den Eindruck eines Ölgemäldes, einer zerbrochenen Glasscheibe oder eines Tausend-Teile-Puzzles. Sie können mit dem Effekt Face Swap auch ein weiteres Bild auswählen und Ihren Kopf auf die Schultern einer anderen Person setzen.

In anderen Kategorien bekommen Sie die Gelegenheit, Ihr Antlitz auf Filmposter zu kleben, auf die Titelseite bekannter Magazine oder als Nachbildung berühmter Gemälde wie Salvador Dalis "Sphärische Galatea". Ihr Foto kann einen FBI-Ausweis zieren oder im Rahmen von US-Präsident Obama hochgehalten werden.

Diese und eine Vielzahl anderer Effekte ruft Ihr iPhone oder Android-Phone von einem Server ab. Zur Benutzung wird also zwingend eine Internetverbindung benötigt. Aus der Not wird aber eine Tugend, wenn man bedenkt, dass somit regelmäßig neue Effekte zum üppigen PhotoFunia-Fundus hinzugefügt werden. Eine App, die stundenlanges Vergnügen bereitet und für so manches verblüffte Gesicht sorgen wird.

Fantasia Painter Free

Das Einfärben und Tönen von Fotos gehört zu den ersten Aufgaben, die man von einem Grafikprogramm erwarten würde. Mit Fantasia Painter Free für Windows Phone 7 decken Sie auch diesen Bereich ab. Die Aufnahme wird zunächst noch in Schwarzweiß angezeigt. Der Benutzer kann diesem Bild mit 28 verschiedenen Pinseleinstellungen dann aber wieder Farbe einhauchen. Diese sind auf verschiedene Zeichenstile und -geschwindigkeiten ausgelegt und passen sich den umliegenden Farben an.

Statt einer neuen Farbe kann der Benutzer aber auch die Originalfarbe des Bildes wieder zum Vorschein bringen. Wer mehr Zeit in die Bildbearbeitung mit Fantasia Painter Free stecken will, sollte aber einen Bedienstift verwenden - schon mittelgroße Finger nehmen auf einem Smartphone-Display zu viel Fläche weg, um einigermaßen genau malen zu können.

Action Snap

Timing kann ein Foto zur Enttäuschung oder zum Meisterwerk machen. Was früher von Geduld, Finesse und nicht zuletzt Glück abhing, kann nun jeder haben.

Die Applikation Action Snap für Android simuliert eine Spiegelreflexkamera, indem sie mehrere Schnappschüsse in kurzen Abständen abfeuert. Die Anzahl und das Format der Bilder können eingestellt werden. Das zeitliche Intervall zwischen den Aufnahmen ist zwischen 0,1 und 5 Sekunden wählbar. Aus dem entstandenen Mosaik können Sie anschließend an Ihrem Computer das gewünschte Bild ausschneiden oder gar ein animiertes GIF daraus bauen. In jedem Fall verpassen Sie nun nie mehr den richtigen Zeitpunkt.

Stop Motion Camera

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Um viele aneinander gereihte Bilder geht es auch bei der Stop Motion Camera. Hierbei ist aber die Animationsmethode gemeint, die 1933 bereits King Kong auf der Leinwand zum Leben erweckt hat. Die Android-App bietet Ihnen dabei Hilfestellung: Sie fotografieren Ihr Motiv dabei oft hintereinander und ändern dessen Stellung dabei nur minimal.

Das Programm erstellt schließlich eine Fotostrecke, die eine Bewegung imitiert. Im Gegensatz zu Action Snap hat der Benutzer hier aber die Freiheit, Bewegungen planen zu können und Spezialeffekte einzufügen. Ein Stativ ist empfohlen, da die Illusion der Bewegung in einem verwackelten Video sonst leicht verloren geht.

Blaue Stunde

Diese schicke, kleine App hat nur einen simplen Zweck: Sie zeigt Ihnen anhand von Geodaten Beginn und Ende der so genannten Blauen Stunde (englisch auch golden hour) an Ihrem Standort. Der Begriff aus dem Fotojargon bezeichnet die Dämmerperiode vor Sonnenuntergang beziehungsweise nach Sonnenaufgang.

Während dieser für Fotografen begehrten Zeitdauer strahlt das Sonnenlicht eine diffuse, goldfarbene Wärme aus, die keine strengen Schatten erlaubt.

Das Programm gibt die Dauer der Blauen Stunde auf die Minute genau an. Die Berechnung kann zwar nur am aktuellen Standort erfolgen, es ist also unmöglich andere Geodaten zu verwenden; dies ist in der Praxis allerdings kein Problem, da selbst auf weite Strecken der Zeitunterschied im Zusammenhang mit dem Verlauf des Sonnenlichts minimal ist. Kurzum, mit dem Programm können Sie sich auf einzigartige Lichtverhältnisse Ihrer Fototouren verlassen.

Morfo

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Befremdlich bis furchterregend: Morfo knetet Ihren 3D-Avatar und verwandelt ihn komplet
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Morfo ist eine einzigartige iPhone-App, die zwar nur noch marginal mit Fotografie zu tun hat, jedoch definitiv ein spaßiger Zeitvertreib ist. Zuerst schießen Sie ein Foto Ihres Gesichts in Frontalansicht. Danach ziehen Sie Konturen eines Mustergesichts über die Aufnahme, damit das Programm weiß, wo sich die Person befindet. Die App fügt nun grafisch Augen und Zähne hinzu und mit Morph-Technik werden auf dem statischen Bild Gesichtszüge animiert.

Voreingestellte Emotionen, die der Benutzer auf Tastendruck abspielen kann, wirken erstaunlich realistisch, da das Foto den Eindruck eines 3D-Modells macht. Der "Uncanny Valley"-Effekt ist aber stark zu spüren, da das Gesicht immer noch sehr unmenschlich wirkt.

Die Gesichtszüge des virtuellen Avatars lassen sich auch verändern. So können Sie sich ein Mehrfachkinn oder Elfenohren wachsen lassen. Aber auch andere Augen, Frisuren oder Körperteile können Sie sich ins Gesicht kleben. Das i-Tüpfelchen bildet die Aufnahmefunktion: Sie erstellen eine kurze Sprachaufnahme und lassen dann den Avatar Ihren Text nachsprechen.

In Kombination mit den verschiedenen Animationseffekten können regelrechte Musikvideos entstehen. Leider entpuppt sich die kostenlose Version als Spielverderber, indem sie während der Bildbearbeitung ständig mit unerwünschten Popups auf die eigene kostenpflichtige Vollversion hinweist.