Von Blog-Software zum CMS
Custom Post Types
- WordPress 3.0 als CMS
- Custom Post Types
- Multiblog-Funktionalität
Das neue Default-Theme "2010" unterstützt auch die schon länger bekannten "Child Themes", das heißt Unter-Themes, in denen spezifische Anpassungen gemacht werden, die an das Eltern-Theme vererbt werden.Das hat den deutlichen Vorteil, dass man bei einem Theme-Update nicht das ganze Theme neu bearbeiten muss oder versehentlich Änderungen überschreiben kann, weil die Änderungen alle im Child Theme stehen, das vom Update nicht betroffen ist. (Weiterführende Informationen finden Sie unter webdemar.com/wordpress/wordpress-child-themes/ ).
Custom Post Types
Bislang konnte man mit WordPress entweder Seiten oder Artikel erstellen. Mehr Auswahlmöglichkeiten gab es seither nicht. Ab Version 3.0 kann man nun eigene Eintragstypen, Post Types, erstellen. Um beispielsweise einen Eintragstyp Podcast zu erstellen, muss folgender Code in die Datei functions.php aufgenommen werden:
function post_type_podcast() {
register_post_type( 'podcast', array
( 'label' => __('Podcasts'), 'public'
=> true, 'show_ui' => true ) );
register_taxonomy_for_object_type
('post_tag', 'podcast');
}
add_action('init', 'post_type_
podcast');
Sobald die Änderung abgespeichert ist, gibt es einen neuen Menüpunkt Podcasts im Dashboard.Um die unter diesem Post Type erstellten Datenbankeinträge darzustellen, wird folgender Code im jeweiligen Ausgabe- Template benötigt, der Conditional Tags verwendet:
add_filter( 'pre_get_posts', 'my_get_
posts' );
function my_get_posts( $query ) {
if ( is_home() )
$query->set( 'post_type', array
( 'post', 'podcast' ) );
return $query;
}
Mehr zu der Verwendung der Custom Post Types finden Sie im Internet unter der Adresse wpengineer.com/impressionsof-custom-post-type/ .
Custom Taxonomies
Taxonomien (Klassifikationsschemata) sind für WordPress das, was für einen Schrank Schubladen sind. Im Auslieferungszustand enthaltene Schubladen sind Kategorien und Tags. Kategorien lassen sich im Gegensatz zu Tags noch hierarchisch ordnen, enthalten also Unterschubladen.Die Zuweisung erfolgt üblicherweise dort, wo auch der Text für Seiten oder Artikel eingegeben wird, nämlich rechts vom Eingabefeld.Individuell angepasste Taxonomien gibt es seit 2.8, für 3.0 wurden sie aber noch verbessert, so können individuell angelegte Taxonomien nun auch hierarchisch strukturiert werden. Das ist vor allem hilfreich, wenn man eine katalogähnliche Website aufbauen will, beispielsweise mit Produktkategorien.Um eine neue Taxonomie anzulegen, ist wieder ein Eintrag in der Datei functions.php nötig. Ein ausführliches Tutorial finden Sie auf net.tutsplus.com/tutorials/wordpress/introducing-wordpress-3-custom-taxonomies/ .Auch Plugins helfen bei Pflege und Einsatz von Custom Post Types und Taxonomien, beispielsweise die Custom Post Type UI (wordpress.org/extend/plugins/custom-post-type-ui/ ).
Neue Shortlink-Unterstützung
Bisher brauchte man für Kurzlinks (Shortlinks), die man in den Microbloggingdiensten wie beispielsweise Twitter einsetzen konnte, eigene Plugins. WordPress 3.0 hat die Shortlink-Funktionalität nun direkt eingebaut.Im Artikel-Eingabefenster gibt es nun in der Adress-Bearbeitungszeile einen zusätzlichen Button, mit dem man sich den jeweiligen Kurzlink anzeigen lassen kann. Der Kurzlink ist dabei einfach nur das Standard- Linkformat von WordPress (www.example.com/?p=9 ), das nach der Installation aktiv ist und durch Permalinks übersteuert werden kann.Dieser neue Button steht daher auch nur zur Verfügung, wenn Permalinks aktiviert sind. Solange Permalinks nicht aktiviert sind, erinnert ein Button Permalinks ändern in der Adress-Bearbeitungszeile daran, dass das noch nicht gemacht wurde.Die Effizienz hängt dabei von der Länge des Domainnamens und der gewählten Verzeichnisstruktur ab - ideal sind hier natürlich kurze Domainnamen und ein Aufruf des Blogs über das Hauptverzeichnis der Domain, nicht über ein Unterverzeichnis.
Individuelle Autoren-Templates
WordPress 3.0 ermöglicht es, inviduelle Autoren-Templates zu erstellen, was besonders praktisch ist, wenn viele Autoren an einem Blog mitschreiben und jeder individuell präsentiert werden soll. Dieses Template wird dann bei der Ausgabe zuerst gesucht, bevor nach dem Standard-Template author.php gesucht wird.Damit das Template gezogen wird, muss eine Datei author-{nicename}.php angelegt werden. Wenn der Nicename (identisch mit dem Loginnamen) beispielsweise otto ist, muss die Datei author-otto.php heißen. Alternativ kann auch die Autor-ID gezogen werden. Wenn Otto die Autoren-ID 7 hat, muss das Template author-7.php heißen.
Multiblog-Funktionalität

Bisher musste man, wenn man mehrere Blogs auf einem Webspace verwalten wollte, WordPress für jedes Blog einzeln installieren oder WordPress MU (MU = Multiuser) einsetzen, das nicht ganz trivial zu installieren war.

Ab Version 3.0 wurden WordPress und WordPress MU zusammengelegt. Damit können mehrere Sites mit einer WordPress- Installation verwaltet werden, was den Installations- und Updateaufwand deutlich vereinfacht.Um die Multiblog-Funktionalität zu aktivieren (funktioniert auch bei bestehenden, auf WordPress 3.0 aktualisierten Installationen), muss man in der auf dem Webserver liegenden Konfigurationsdatei wp-config.php vor der Zeile
/* Das war's schon, ab hier bitte
nichts mehr editieren! Viel Spaß beim
bloggen. */
folgende Zeile einfügen:
define('WP_ALLOW_MULTISITE', true);
Sobald das geschehen ist, steht im Dashboard im Menücontainer Werkzeuge ein neuer Menüpunkt Blog-Netzwerk zur Verfügung.