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Fortschritt, Vorteile und Nachteile

Es begann auf dem Mainframe - und durchzieht nun alle Bereiche

Autoren: Thomas Bär und Frank-Michael Schlede • 24.2.2016 • ca. 1:40 Min

Erfahrene IT-Profis mögen vielleicht darauf hinweisen, dass die Virtualisierung ja an sich nichts Neues sei, da die Entwickler bei IBM schon in den siebziger Jahren diese Technik auf ihren Mainframe-Systemen implementiert und verwendet haben. Allerdings war es erst die Firma VMware, die es mit ...

Erfahrene IT-Profis mögen vielleicht darauf hinweisen, dass die Virtualisierung ja an sich nichts Neues sei, da die Entwickler bei IBM schon in den siebziger Jahren diese Technik auf ihren Mainframe-Systemen implementiert und verwendet haben. Allerdings war es erst die Firma VMware, die es mit ihren Produkten geschafft hat, zunächst die Server und dann die Rechenzentren zu erobern. In der Zwischenzeit scheint es das erklärte Ziel dieser Firma zu sein, möglichst die gesamte IT in einen virtualisierten Zustand zu überführen. Virtualisierung kann dabei auf jedem Level der IT-Infrastruktur direkt auf der Hardware, in der Software oder auch auf dem Desktop- und Netzwerk-Layer zum Einsatz kommen.

Einer der wichtigen Bereiche ist dabei aktuell ohne Zweifel die Netzwerk-Virtualisierung. Sie wird sowohl von VMware als auch von Microsoft vorangetrieben. Bei dieser Technik, die auch als SDN (Software Definied Networking) bezeichnet wird, werden die Komponenten eines Netzwerks von den Schnittstellen in den Systemen (also den Netzwerkkarten) bis hin zu Geräten wie Switches und Router virtuell in Software abgebildet und betrieben. Die Anbieter versprechen, dass dadurch eine weitgehende Unabhängigkeit von der darunterliegenden Hardware entsteht, die als einer der großen Vorteile dieser Netzwerktechnik in Software dargestellt wird. Diese Netzwerkkomponenten sollen dann schneller und flexibler auf sich ständig variablen Konfigurationen und "wandernden" virtuellen Ressourcen in modernen IT-Umgebungen reagieren können.

Screenshot 1: Virtualisierung
Die IT-Infrastruktur ist heute einem stetigen Wandel unterworfen: Immer mehr ihrer Bestandteile werden nur noch virtuell „in Software“ betrieben. Mit Hilfe einer virtuellen Infrastruktur lassen sich beispielsweise vorhandene Ressourcen dynamische auf die Geschäftsbedürfnisse einer Firma abbilden.
© WMware

Eine Technik, die gerade auch im Hinblick auf die immer stärkere Verbreitung von Cloud-Anwendungen, die ohne solche fortgeschrittenen Virtualisierungs-Techniken kaum zu realisieren sind, immer mehr an Bedeutung gewinnt. Somit wird das Software-definierte Netzwerk ohne Zweifel auch im Jahr 2016 eines der Trendthemen rund um die Virtualisierung bleiben, das IT-Verantwortliche und Administratoren auch weiterhin beschäftigen wird. Dabei sollten sie allerdings nicht außer Acht lassen, dass eine Virtualisierung des kompletten Netzwerks samt der Überführung von dessen Verwaltung in eine virtuelle Version einen nicht zu unterschätzenden Aufwand an Zeit als auch an Knowhow erfordert: Netzwerkadministratoren müssen nun neben der Erfahrung mit der Netzwerk-Hardware auch umfangreiches Wissen im Bereich der Software aufweisen können, damit sie diese neue Art des Netzwerkens beherrschen und betreuen können.

Screenshot 2: Virtualisierung
So oder ähnlich wird das Arbeitsumfeld der meisten Administratoren heute aussehen: Mittels eines Browsers und eines Web-Clients (wie hier bei vSphere 6 von VMware) können sie ihre virtualisierten Systeme konfigurieren, ausrollen und überwachen – direkte Zugriffe auf die Hardware sind nur noch selten notwendig.
© Weka/ Archiv