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IT-Strategien

Interview zur Desktop-Virtualisierung

Wir haben Jochen Jaser, CTO bei der Matrix42 AG zum Thema Desktop-Virtualisierung interviewt. Welche Gründe für ihn besonders für diesen Trend sprechen, erfahren Sie hier.

Autor: Business & IT • 26.6.2012 • ca. 3:15 Min

Webseite Matrix42 AG
Jochen Jaser
© Matrix42 AG

Business&IT: Welche Gründe sprechen für die Desktop-Virtualisierung?Jochen Jaser: Trends wie Bring your own Device (BYOD) und Consumerization (COIT) nehmen ständig zu und stellen das IT-Management vor neue Herausforderungen. Um den Zugriff auf geschäftsrelevante Anwendungen u...

Business&IT: Welche Gründe sprechen für die Desktop-Virtualisierung?

Jochen Jaser: Trends wie Bring your own Device (BYOD) und Consumerization (COIT) nehmen ständig zu und stellen das IT-Management vor neue Herausforderungen. Um den Zugriff auf geschäftsrelevante Anwendungen unabhängig vom Endgerät zu ermöglichen, sind verschiedene Szenarien denkbar.

Ein Ansatz, den viele Unternehmen favorisieren, ist die Bereitstellung virtueller Desktops. Mit dieser Technologie können Mitarbeiter beispielsweise problemlos vom Home-Office aus arbeiten; aber auch Filialbetriebe oder dezentral organisierte Unternehmen profitieren davon. Selbst Stichworte wie "Offshoring Business" oder "Green IT", die Vorteile mit sich bringen aber auch Risiken bergen, treiben die Virtualisierung an.

Gibt es auch Gründe, die gegen die Virtualisierung sprechen?

Jochen Jaser: Langfristig gesehen, gibt es sicherlich nur wenige Argumente, die dagegen sprechen - etwa die Herausforderungen im Lizenzrecht oder bei der Compliance. Allerdings ist die Desktop-Virtualisierung kein Allheilmittel, sondern bringt wie jede Technologie ihre Mehrwerte in bestimmten Bereichen besonders zum Tragen. Sie wird damit klassische Vorgehensmodelle nicht ersetzen, sondern sie ergänzen.

Was unterscheidet Matrix42 von den anderen Anbietern?

Jochen Jaser: Der heutige Arbeitsplatz ist heterogen, flexibel und mobil. Darüber hinaus steigt die Anzahl der genutzten Geräte signifikant an. Hatte ein Benutzer in der Vergangenheit einen Laptop und ein Handy, sind es heute der virtuelle Desktop, der Laptop, ein Smartphone und ein Tablet.

VDI hat das Potenzial, die Leistungsfähigkeit der IT deutlich zu erhöhen und dabei gleichzeitig Komplexitäten zu minimieren. Die meisten Hersteller setzen allerdings in erster Linie auf den "Solo-Betrieb", der losgelöst von der sonstigen IT-Umgebung funktioniert. Im Gegensatz dazu bieten wir ein ganzheitliches Management des Arbeitsplatzes.

Das Matrix42 Workplace Management stellt sicher, dass die IT mobile, physikalische und virtuelle Arbeitsplätze gleichermaßen im Griff behält und darüber hinaus die benötigten Prozesse optimal bereitstellt. Konkret erhält der Benutzer im Self Service und Service Catalog einen einfachen und klaren Überblick über seine Leistungen, kann dort zum Beispiel seinen neuen Tablet-PC oder einen dazu passenden virtuellen Desktop bestellen, der nach der Genehmigung durch die integrierte Automatisierung sofort bereitgestellt wird. Der Desktop des Anwenders wird zu dem, was er eigentlich schon immer sein sollte: einem Service. Die Zufriedenheit des Anwenders steigt, die Agilität der IT wird optimiert, die Kosten bleiben unten und Compliance ist garantiert.

Ist es der Kostendruck, der das Interesse an diesem Thema weckt?

Jochen Jaser: Der Kostendruck ist oft die Initialzündung, sich mit dem Thema zu befassen. Den meisten wird aber schnell klar, dass dies lediglich ein Aspekt von vielen ist. In einer unserer Studien haben wir herausgefunden, dass knapp ein Drittel der Kunden die Kostenreduktion bei der Soft- und Hardware als Grund für die Desktop-Virtualisierung angibt. Gleichzeitig sagte aber ein Viertel der Probanden, dass die Flexibilität und Mobilität ausschlaggebend seien. Auch neue Betriebssysteme wie Windows 8 sind für Unternehmen ein Anlass, sich mit Desktop- Virtualisierung auseinanderzusetzen.

Wer sich eingehend mit der Thematik befasst, stellt fest, dass ein Virtualisierungsprojekt vor allem eins ist: eine organisatorische Herausforderung. Denn um sicherzustellen, dass die Leistungsfähigkeit der Technologie wirklich kostenneutral angewendet werden kann, darf keine zusätzliche Expertengruppe innerhalb der IT erforderlich sein. Vielmehr ist eine gezielte Absprache unterschiedlicher IT-Bereiche erforderlich, damit die Desktop-Virtualisierung gelingt.

Welchen Einfluss haben Themen wie Consumerization of IT?

Jochen Jaser: Die Conzumerization der IT (COIT) hat enormen Einfluss auf die Notwendigkeit der Desktop-Virtualisierung. Heute will sich kein Mitarbeiter mehr vorschreiben lassen, wann, wo und womit er zu arbeiten hat. Das, was wir aus unserem privaten Umfeld kennen, erwarten wir auch für unser Geschäftsleben: maximale Flexibilität und Mobilität.

Die Virtualisierung von Unternehmens-Desktops ist ein probates und erfolgreiches Mittel, damit dieser Datenzugriff valide, preisgünstig und schnell möglich ist. Desktop-Virtualisierung bietet insbesondere für BYOD-Konzepte den Vorteil, dass die Business-Daten sicher im Unternehmen bleiben und keine Daten die Unternehmensgrenzen verlassen.

Der Zugriff auf kritische Anwendungen oder sensitive Daten ist einfach und sicher zu kontrollieren. Damit bietet die Desktop-Virtualisierung für die Unternehmens-IT die Möglichkeit, einerseits dem Anwender den besten Service zu bieten, andererseits aber auch den Sicherheitserfordernissen des Unternehmens gerecht zu werden.