Vier Chromebooks im Vergleich
Mehr zum Thema: AsusLange Zeit führten die meist Rechner mit Googles Chrome OS nur ein Schattendasein. Nun aber sind aus Chromebooks ernsthafte Windows-Alternativen geworden.

Mehr als neun Jahre sind vergangen, seit die ersten Chromebooks von Acer und Samsung auf den Markt gekommen sind. Von außen waren die Geräte nicht von herkömmlichen Windows-Notebooks zu unterscheiden, doch unter der Haube sah und sieht es bis heute deutlich anders aus. Da wäre zunächst das Betr...
Mehr als neun Jahre sind vergangen, seit die ersten Chromebooks von Acer und Samsung auf den Markt gekommen sind. Von außen waren die Geräte nicht von herkömmlichen Windows-Notebooks zu unterscheiden, doch unter der Haube sah und sieht es bis heute deutlich anders aus. Da wäre zunächst das Betriebssystem Chrome OS, das, zumindest in den ersten Jahren, nichts anderes war als ein aufgebohrter Chrome-Browser.
Anwendungen liefen innerhalb des Browsers und lagerten auf den Servern der Anbieter, was eine Software-Installation überflüssig machte und auch einige andere Vorteile mit sich brachte. Denn ohne die Installation voluminöser Programme wird weniger Speicherplatz benötigt, und die in Chromebooks eingebauten Festplatten können um einiges kleiner ausfallen als die der Windows-Kollegen.
Gleichzeitig durfte die CPU weniger leistungsfähig sein, denn die Anwendungen sind abgespeckt und der Systemstart mangels „echtem“ Bootvorgang ohnehin beeindruckend kurz. Das enge Konzept von Chrome OS hatte jedoch einen gravierenden Nachteil: Es gab kaum Apps dafür. Der große Wandel kam im Jahr 2016: Seither können Chromebook-Nutzer auf den Google Play Store zugreifen und auf ihren Geräten auch Android-Apps einsetzen.
Heute lässt sich beispielsweise auch die Android-Version von Microsoft 365 auf Chromebooks nutzen, und Google Docs funktioniert nach dem Download aus dem Play Store auch offline problemlos. Im letzten Jahr kam dann der nächste Schritt hin zu einem flexibleren Chrome OS, denn seitdem ist sogar eine Installation von Linux-Apps möglich.
Nötig dürfte das allerdings nur selten werden, denn der Play Store bietet im Grunde alles an, was das Chromebook-Herz begehren könnte. Ein weiterer großer Schritt für Chrome OS folgt dann möglicherweise noch im laufenden Jahr, denn in Zusammenarbeit mit Google arbeitet die Softwarefirma Parallels an einer Virtualisierungs-Lösung für Chrome OS, die eine weitreichende Nutzung von Windows-Applikationen auf Chromebooks ermöglichen wird.
Spätestens dann könnten selbst hartnäckige Windows-Fans ins Grübeln kommen. Bei Chromebooks der ersten Generationen ging ohne eine Internetverbindung nichts; doch auch das hat sich mit der Möglichkeit, Android-Apps zu verwenden, grundlegend geändert.
Auch ohne Internet funktionieren moderne Chromebooks sehr gut
Auf modernen Chromebooks lässt sich tatsächlich nicht nur offline arbeiten, sondern die anfallenden Dateien können in der Offline-Variante von Google Drive auch lokal gespeichert werden. Klar, wer seine Dateien ausschließlich bei einem Cloud-Dienst ablegt, der hat ohne Internet-Zugang keinen Zugriff darauf; doch gilt das natürlich auch für alle anderen Betriebssysteme.
Mit diesen neuen Möglichkeiten sind natürlich auch die Anforderungen an die Hardware gestiegen. Wird lokal gespeichert und werden Apps lokal abgelegt und installiert, sind zwangsläufig größere Festplatten vonnöten.
Und so Chrome wundert es kaum, dass moderne Chromebooks der gehobenen Kategorie inzwischen nicht nur mit Festplatten mit einem halben Terabyte Kapazität bestückt werden, sondern auch mit schnellen Intel-CPUs der aktuellen Generation. Diese Chromebooks sind dann auch keine Billigheimer mehr.
Gerade bei den höherpreisigen Chromebooks stellt sich dann die Frage, ob man nicht am Ende mit einem Windows-Notebook doch besser bedient wäre. Schließlich gibt es dafür noch mehr Software, und schnell sind Windows- Notebooks in der Region um oder gar über 1000 Euro ebenfalls.
Interessanter scheinen uns deshalb eher die preiswerten Chromebooks im Testfeld zu sein. Der HP x360 beispielsweise läuft sehr flott und ist ein guter Arbeitsrechner, obwohl darin nur ein bereits 2017 vorgestellter Celeron-Prozessor, vier GByte RAM und eine eMMC mit lediglich 64 GByte Kapazität werkeln. Windows 10 wäre mit dieser Konfiguration theoretisch zwar nutzbar, faktisch wäre das Arbeiten aber ein absoluter Albtraum.