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Online-Supermärkte im Test 2018: Amazon Prime Now, Rewe, Bringmeister und Getnow

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Online-Supermärkte locken teilweise mit Lieferzeiten, die bei weniger als einer Stunde liegen. Die PCgo-Redaktion vergleicht vier Anbieter im Test.

Autor: Manuel Masiero • 5.3.2018 • ca. 4:10 Min

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PCgo vergleicht einzelne Online-Supermärkte. Im Test sind Amazon Prime Now, Bringmeister, Getnow und Rewe online mit dabei.
© Shutterstock - Pixelbliss
Inhalt
  1. Online-Supermärkte im Test 2018: Amazon Prime Now, Rewe, Bringmeister und Getnow
  2. Online-Supermärkte im Test 2018: Wer macht was besonders gut?

Online-Supermärkte locken in Großstädten mit Lieferzeiten, die teilweise bei weniger als einer Stunde liegen. Unser Vergleichstest zeigt am Beispiel von vier Anbietern, ob die Internet-Shops eine echte Konkurrenz für den "Offline"-Supermarkt sind. Mit Essen spielt man nicht, sagt das Sprichwo...

Online-Supermärkte locken in Großstädten mit Lieferzeiten, die teilweise bei weniger als einer Stunde liegen. Unser Vergleichstest zeigt am Beispiel von vier Anbietern, ob die Internet-Shops eine echte Konkurrenz für den "Offline"-Supermarkt sind.

Mit Essen spielt man nicht, sagt das Sprichwort. Für einen Online-Supermarkt heißt das: Damit sich das Einkaufen dort lohnt, muss er beim Warenangebot, den Preisen und der Lebensmittelqualität genauso gut sein wie jeder herkömmliche Supermarkt. 

Hinzu kommen wichtige Kriterien wie Versandkosten, die Rücknahme von Pfandartikeln, die Entsorgung von Verpackungsmüll und die Lieferzeit. Unsere vier Testkandidaten Amazon Prime Now, Bringmeister.de, Getnow.de und Rewe Online mussten sich deshalb in vielen Disziplinen behaupten. 

Test-Warenkorb: nur frische Lebensmittel, keine Konserven 

Um die Messlatte noch ein wenig höher zu legen, sollten ausschließlich frische Produkte geliefert werden. In unserem rund 30 Euro teuren Referenz-Warenkorb landeten deshalb Tiefkühlartikel, Frische-/Kühlartikel sowie frisches Obst und Gemüse. 

Eine weitere Anforderung: Die bestellten Lebensmittel sollten noch am gleichen Tag eintreffen. Weil sie eigene Lieferdienste einsetzen, schaffen es die Online-Supermärkte im besten Fall sogar, die Lebensmittel innerhalb von nur einer Stunde nach Bestellung zu bringen – viel schneller geht der Supermarkteinkauf zu Fuß oft auch nicht. 

Lesetipp: Shopping Zukunft - So könnte Ihr Supermarktbesuch in Zukunft aussehen

Amazon Prime Now, Bringmeister.de und Getnow.de liefern in München und Berlin, decken teilweise aber noch nicht jede Ecke ab. Ob man im Liefergebiet wohnt, erfährt man durch Eingeben der Postleitzahl auf der Supermarkt-Webseite. Rewe Online stellt als einziger Anbieter bundesweit zu, konzentriert sich aber ebenfalls auf Ballungsräume. 

Amazon: Lieferung in einer Stunde 

Amazon Prime Now und Getnow.de brachten uns die Lebensmittel am schnellsten. Bei Amazon haben Kunden die Wahl zwischen einem 1-Stunden- oder 2-Stunden-Zeitfenster. Fast genauso flott agiert Getnow.de. 

Wer es eilig hat, wählt die Sofortlieferung und erhält seine Bestellung dann innerhalb von 90 Minuten. Die Zustellung am gleichen Tag klappt auch bei Bringmeister.de und Rewe Online. Bringmeister.de bietet sie aber nur in Berlin an, und sie funktioniert auch nur, wenn man bis 14 Uhr bestellt. 

An unserem Münchener Test-Standort konnten wir lediglich Liefertermine ab dem folgenden Tag auswählen. Zeitig bestellen muss man bei Rewe Online: Nur wenn die Order bis 5 Uhr morgens abgeschickt wird, treffen die Lebensmittel auch am gleichen Tag ein. 

Amazon Prime einkaufen Lieferung Standort
Bei Amazon Prime Now sieht man den aktuellen Standort des Lieferanten auf einer Karte und weiß so ziemlich genau, wann er an der Tür klingelt.
© Amazon

Pünktliche Zustellung 

Den letzten Meter zum Kunden bewältigten alle Testkandidaten mit Bravour: Der jeweilige Zusteller klingelte immer innerhalb des vereinbarten Zeitfensters und bescherte uns erfreulich wenig Verpackungsmüll, denn die Lebensmittel waren in Papiertüten verpackt. 

Pfandartikel kann man den Lieferanten von Bringmeister.de und Rewe Online direkt an der Haustüre zurückgeben und bekommt den Pfandwert dann gutgeschrieben. Überraschend: Vollständig waren nur die Bestellungen von Bringmeister.de und Getnow. de. 

Amazon Prime Now konnte ein Produkt nicht liefern, Rewe Online zwei Produkte. Davon erfuhren wir jedoch erst, als sich die Waren bereits auf dem Weg zu uns befanden und konnten daher nicht mehr umdisponieren. 

Immerhin weist Rewe Online auf seiner Webseite darauf hin, dass man ausverkaufte Produkte derzeit noch nicht kenntlich machen könne. Bei Amazon Prime Now fehlt diese Information. Transparent war diesbezüglich nur Bringmeister.de. Bereits beim Einkaufen sah man hier, welche Produkte vorrätig waren und welche nicht. 

Qualität auf Supermarkt-Niveau 

Die Qualität der Lebensmittel war bei allen vier Anbietern auf Supermarkt-Niveau. Beanstanden mussten wir in zwei Fällen trotzdem etwas. Bei Getnow.de fiel die Kritik eher in die Rubrik Schönheitsfehler: Die bestellten Garnelen befanden sich in einem Eisbeutel, auf dem sich jedoch kein Haltbarkeitsdatum fand, und das georderte Vanilleeis war minimal zu weich. 

Nicht vollends überzeugen konnte dagegen Amazon Prime Now: Die bestellten Bananen waren bereits sehr reif und mit vielen Druckstellen übersät. Und den georderten Salat verunzierten braune Ränder, weil die Plastikverpackung eingerissen war. Im Supermarkt hätte man beide Produkte wohl liegengelassen. 

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Für Amazon Prime Now reichte es in der Qualitätswertung daher nur für ein befriedigend – die übrigen Produkte waren jedoch absolut einwandfrei. Preislich unterscheidet sich das Test-Quartett nicht von einem Supermarkt. Kleine Mengen einkaufen kann man aber nur bei Getnow.de, da es hier keinen Mindestbestellwert gibt. 

Shoppt man bei Amazon Prime Now, gilt es, Waren für wenigstens 15 Euro in den Einkaufskorb zu legen, bei Bringmeister.de und Rewe Online für 40 Euro. Dabei stimmt die Auswahl: Bringmeister.de arbeitet mit Edeka zusammen, Rewe Online ist ein selbstständiger Vertriebskanal der Rewe-Group und Getnow.de bezieht seine Waren von den Metro-Märkten. 

Amazon Prime Now setzt erwartungsgemäß noch einen drauf: Sein Warenbestand ist bereits von Haus aus gigantisch, denn er umfasst neben Lebensmitteln auch alle anderen Amazon-Produktkategorien, sodass man neben der Tiefkühlpizza auch eine SSD oder ein Notebook in den Einkaufskorb legen kann. 

Bringmeister Einkauf
In perfektem Zustand waren alle Lebensmittel nur bei Bringmeister (im Bild) und bei Rewe Online.
© Manuel Masiero

Hinzu kommt, dass der Versandriese mit lokalen Anbietern zusammenarbeitet und so ein noch deutlich breiteres Warenangebot als seine Mitbewerber bereitstellt. In München liefert Amazon Prime Now zum Beispiel auch die Waren von Feneberg aus, einer regionalen Supermarktkette.

Kostenlose Lieferung ab 40 Euro

Je nach Warenkorb und Lieferzeitraum liegen die Versandkosten zwischen 1,90 und 7,99 Euro. Amazon Prime Now streicht sie ab einem Bestellwert von 40 Euro, Getnow. de ab 60 Euro. Bei Bringmeister.de und Rewe Online entfallen die Versandkosten dagegen erst ab einer Order von 100 beziehungsweise 120 Euro. 

Amazon Prime Now schneidet damit zwar am besten ab, doch durch sein Abo-Modell fallen weitere Kosten an: Einkaufen dürfen ausschließlich Amazon-Prime-Kunden, die dafür monatlich 7,99 Euro oder jährlich 69 Euro zahlen. Damit sich diese Mehrausgaben rechnen, muss man den Amazon-Supermarkt fleißig nutzen.

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