Vergleichstest
Notebooks um 500 Euro im Test
Bei preiswerten Allround-Notebooks der 15,6- und 17,3-Zoll-Klasse bekommt CPU-Hersteller Intel Gegenwind: Konkurrent AMD kontert mit den neuen Mobil-Prozessoren der A-Serie. Wir haben sechs entsprechend ausgestattete Notebooks verglichen.
- Notebooks um 500 Euro im Test
- Expertenmeinung

Bei Netbooks hat AMD bereits einen guten Start hingelegt: Die ersten Fusion-Prozessoren der C- und E-Serie mit integrierter Grafik sind eine ernste Alternative zu Intels Atom-CPUs. Nun will man dieses Manöver bei Mittelklasse-Notebooks wie derholen. Die Prozessoren der A-Serie, bisher bekannt unter dem Codenamen "Llano", sollen AMD aus der bisherigen Statistenrolle befreien.
Bei den Notebook-Herstellern kommen die AMD-Prozessoren gut an: Fast alle wichtigen Fabrikanten haben Mobilrechner mit A-Prozessoren im Programm. In diesem Vergleichstest sind die Geräte von Asus, Lenovo und Toshiba mit AMD-CPUs bestückt. Sie treffen auf die mit Intel-Core-CPUs basierenden Notebooks von Acer, Medion und Samsung. Der Preisbereich der sechs Notebooks der unteren Mittelklasse reicht von 450 bis 550 Euro.
Intels Sandy-Bridge- und AMDs Llano-Plattform zeichnen sich durch Prozessoren mit integrierter Grafik aus. Wie schon bei den beiden bisherigen Fusion-Prozessoren wurden auch bei der A-Serie die CPU-Kerne und eine Radeon-GPU vereint.
AMD mit der cleveren Grafik

Die integrierte Radeon-Grafik von AMD unterstützt Microsofts Programmierschnittstelle DirectX 11, Intels HD-Grafik in Sandy Bridge dagegen nur DirectX 10, eine Unterstützung von Version 11 kommt erst im Frühjahr 2012 mit dem Nachfolger "Ivy Bridge".
Die verschiedenen Varianten von AMDs ASerie unterscheiden sich bei der integrierten Grafik. So enthalten die Modell-Varianten "A8" genau 400 Grafikkerne ("Streamprozessoren"), womit man die kleinsten skalierbaren Recheneinheiten bezeichnet.
Der A6 kann mit 320 Grafikkernen aufwarten, der A4 muss mit 240 Grafikkernen auskommen. Immerhin: Selbst die kleinste integrierte Radeon-Grafik ist deutlich schneller als die GPU in den Sandy-Core-Prozessoren.
Eine weitere Stärke der Llano-Plattform ist die Möglichkeit, die im Prozessor integrierte Grafik mit einer zusätzlichen AMD-GPU gemeinsam zu nutzen. Dieser "CrossfireX-Modus" soll die 3D-Leistung weiter steigern.

Beim A4-Prozessor funktioniert das nur mit den schwächeren Radeon-GPUs bis zur 6490M. Bei Notebooks mit Intel-Sandy-Bridge-Prozessor und zusätzlichem Grafikchip kann dagegen immer nur eine der Grafikeinheiten aktiv sein - falls ein Umschalten der Grafik überhaupt möglich ist.
Größenfrage: 15,6 oder 17 Zoll?
Im Preisbereich zwischen 500 und 550 Euro werden Notebooks mit 15,6- und 17-Zoll-Panel angeboten. Unser Testfeld besteht daher aus vier 15,6- und zwei 17-Zöllern. Die Ersteren sind kompakter, können aber nur mit einer Display-Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten aufwarten.
Die Panels der größeren Geräte stellen 1600 x 900 Bildpunkte dar, was für mehr Übersicht bei Tabellenkalkulation, Videoschnitt oder Bildbearbeitung sorgt. Ein 17,3-Zoll-Display mit Full-HD-Auflösung (1920 x 1080 Bildpunkte) ist bei der von uns gewählten Preisgrenze dagegen nicht drin.

Generell eignen sich die 17-Zöller eher als Ersatz für einen klassischen Desktop-PC ("Desktop-Replacement"). Für unterwegs sind sie mit einem Gewicht von mehr als drei Kilogramm nur eingeschränkt geeignet. Auch bei der Akkulaufzeit kommen sie mit maximal vier Stunden beim Acer nicht an die kompakteren 15,6-Zöller heran, die teilweise mehr als sechs Stunden durchhalten und ein Kilogramm weniger auf die Waage bringen.
Vier Gigabyte Hauptspeicher, ein DVD-Brenner als optisches Laufwerk, ein Cardreader, eine Webcam und ein HDMI-Ausgang gehören bei allen Geräten zur Grundausstattung. USB 3.0 und Gigabit-LAN gehören dagegen nicht immer zur Basisausstattung.