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3D wie im Kino

AMD HD3D, 3D ohne Brille, Experten-Meinung

Autor: Matthias Metzler • 15.9.2011 • ca. 2:50 Min

Inhalt
  1. Kaufberatung 3D-Monitore
  2. Technik-Duell: Shutterbrille versus Polfilterbrille
  3. AMD HD3D, 3D ohne Brille, Experten-Meinung

Radeon-Karten: AMD HD3D Wer eine AMD Radeon-Karte im Rechner hat, kann die genannten 3D-Vision-Monitore nicht verwenden. Zwar bietet AMD eine hauseigene 3D-Technologie namens HD3D an, eigene Brillen gibt es von AMD nicht. Der Hersteller setzt auf die Standards HDMI und DisplayPort und überlässt...

Radeon-Karten: AMD HD3D

Wer eine AMD Radeon-Karte im Rechner hat, kann die genannten 3D-Vision-Monitore nicht verwenden. Zwar bietet AMD eine hauseigene 3D-Technologie namens HD3D an, eigene Brillen gibt es von AMD nicht. Der Hersteller setzt auf die Standards HDMI und DisplayPort und überlässt es den Monitorherstellern geeignete Bildschirme samt Brillen anzubieten.

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Gelungenes Starterset: Acers 3D-Vision TFT HN274H kommt mit einer kabellosen Nvidia-Brille und besitzt eine HDMI-1.4a-Schnittstelle.
© PCgo

Für die 3D-Darstellung über HDMI ist bislang nur HDMI 1.4a spezifiziert: Das erlaubt bei FullHD-Auflösung von 1920 * 1080 Pixeln (1080p) in 3D nur 24 Bilder pro Sekunde. Das genügt, um Filme von einer Blu-ray 3D flüssig abzuspielen, für PC-Spiele sind 24 fps zu wenig.

Spieler müssen für 3D auf die geringere HD-Auflösung mit 1280 * 720 Pixeln (720p) ausweichen, die immerhin 60 Bildern pro Sekunde erlaubt. Die FullHD-Auflösung mit 60 Hz soll ein kommender HDMI-Standard oder die DisplayPort-Schnittstelle 1.1 bringen. Einziger Bildschirm mit einem geeigneten DisplayPort ist zur Zeit der Samsung SyncMaster T27A950 LED (27 Zoll, Preis: 799 Euro).

Um 3D auf einer Radeon-Karte zu nutzen, muss man zusätzliche Treiber installieren. Diese stammen von Drittherstellern wie Tridef (www.tridef.com ) oder iZ3D (www.iz3d.com ) und sind kostenpflichtig, sofern sie nicht wie beim LG D2342P mitgeliefert werden.

Als kompatible HD3D-Monitore nennt AMD (Stand: Juni 2011) auf seiner Webseite nur die vier PC-Bildschirme Zalman ZM-M215W, Zalman ZM-M240W, ViewSonic V3D241wm-LED sowie den Acer HS244HQ, die 1080p60 allerdings nur über eine proprietäre DVI-Lösung anzeigen.

Spiele, die AMD HD3D direkt unterstützen, also nicht auf die Treiber der Dritthersteller angewiesen sind, sind Mangelware. Einziger Titel ist das für Ende August angekündigte Deus Ex: Human Revolution von Square Enix (www.deusex.com).

3D auch mal ohne PC

3D-Monitore und TV-Geräte mit HDMI-1.4a-Schnittstelle taugen auch zum Anschluss von externen Blu-ray-Playern oder 3D-fähigen Spielekonsolen, wie die PS3. Wichtig ist der Zusatz 1.4a, denn erst ab dieser Version versteht die HDMI-Schnittstelle den Umgang mit 3D-Inhalten.

Die Übertragung erfolgt dabei entweder in der HD-Auflösung 1280 * 720 Pixeln (720p) mit 60 Bildern pro Sekunde oder in der FullHD-Auflösung 1920 * 1080 Pixel (1080p) mit 24 Bildern pro Sekunde. 24 Bilder pro Sekunde sind bei Kinofilmen Standard, das Filmmaterial ist entsprechend auf den 3D-Blu-rays abgespeichert.

Wann kommt 3D ohne Brille?

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Anstelle der teuren Shutterbrillen funktioniert LGs D2342P mit günstigen Polfilterbrillen.
© PCgo

Die Frage, welche 3D-Brille die bessere ist, könnte sich in Zukunft erledigen, wenn 3D-Bildschirme ohne Brille auf den Markt kommen. Bislang existieren sie nur als Prototyp. Bis die ersten, sicher sehr teuren Geräte verfügbar sind, vergeht vermutlich noch ein Jahr.

Zudem muss sich erst noch zeigen, ob die brillenlosen Bildschirme in der Qualität der 3D-Darstellung mit den bisherigen Geräten mithalten können. Die bisher gezeigten Prototypen aus dem TV-Bereich haben jedenfalls noch Nachholbedarf.

3D am PC: ein Fazit

Wer in seinem Rechner eine GeForce-Karte hat, ist mit einem 3D-Vision-kompatiblen Monitor am besten bedient.

Steckt eine Radeon-Karte im PC und ist man an 3D-Filmen und Anwendungen wie Google Earth in 3D interessiert, sind 3D-Monitore oder 3D-TV-Geräte mit HDMI 1.4a zu empfehlen. Stehen PC-Spiele im Fokus, kann man mangels Alternativen derzeit nur zum SyncMaster T27A950 LED raten, der die FullHD-3D-Darstellung mit 60 Hz über DisplayPort erlaubt.

Hat man die 3D-Wiedergabe über einen externen Zuspieler im Auge, sind PC-Bildschirme oder TV-Geräte mit HDMI 1.4a-Schnittstelle spannend. Sitzt man allein vor dem Schirm, ist ein Shutter-Gerät geeignet, wollen mehrere Personen zusehen, ist aus Kostengründen ein Bildschirm mit Polfilterbrillen die bessere Wahl.

Experten-Meinung

Ganz so einfach wie im Kino bekommt man 3D leider nicht auf den heimischen Bildschirm, dazu haben die Hersteller einfach noch zu viele Stolperfallen eingebaut. Wenn dann einmal alles läuft, sind Anwendungen wie Google Earth und HD-Filme in 3D ein Vergnügen, wenn auch etwas anstrengend für die Augen.

Computerspiele sind im Prinzip ebenfalls gut geeignet, doch nicht bei jedem Titel überzeugt der 3D-Effekt und nicht immer ist zum Veröffentlichungstermin schon der erforderliche 3D-Treiber fertig. So bleibt 3D am PC vorerst ein nettes Gimmick für Technikbegeisterte.