CPU 4U
Die richtige CPU für Netbooks, Notebooks und Desktop-PCs
Die Entscheidung scheint einfach: AMD oder Intel. Aber selbst bei nur noch zwei relevanten CPU-Herstellern macht die Fülle der verschiedenen Prozessortypen die Wahl der passenden CPU nicht leicht. Wir bringen Licht in den Prozessor-Wirrwarr.
- Die richtige CPU für Netbooks, Notebooks und Desktop-PCs
- Prozessoren für Notebooks
- Prozessoren für Desktop-PCs
- Upgrade-Möglichkeiten und Energiesparfunktionen

Atom von Intel, diverse Intel-Core-Prozessoren, AMD C-, E- und A-Modelle, AMD Athlon II und Phenom II und dann noch der Pentium von Intel: Auch bei nur noch zwei relevanten Herstellern von Prozessoren für PCs, Notebooks und Netbooks ist deren Portfolio noch unübersichtlich genug, um beim Kauf oder Bau von Rechnern für Fragezeichen beim Käufer zu sorgen. Wir stellen die diversen Prozessorfamilien vor und klären, welche CPU für welche Anforderungen die richtige ist.
CPUs für Netbooks, kompakte Notebooks und Nettops
Lange Zeit waren Netbook und Atom praktisch Synonyme: Fast alle der günstigen Mobilrechner waren mit dem Stromsparprozessor von Intel ausgestattet. Im Vergleich zu den Core-Prozessoren ist der Atom simpel aufgebaut, seine Mikroarchitektur ohne Out-of-order-Execution erinnert eher an den P5, den ersten Pentium von Intel.
Allerdings beherrscht der Atom Hyperthreading, um die Instruktionseinheiten effizienter nutzen zu können. Aktuell ist derzeit die Pineview-Generation mit einem oder zwei Prozessorkernen und auf der CPU integrierter Grafik. Die D4xx-Typen für Nettops und die N4xx-Versionen für Netbooks unterscheiden sich primär durch den GPUTakt von 400 bzw. 200 MHz. Die Prozessoren werden noch in einem 45-Nanometer-Prozess gefertigt, 32-nm-Atoms kommen erst mit der Cedar-Trail-Plattform Ende des Jahres.
Der Versuch seitens AMD, mit Turion- und Athlon-Neo-Prozessoren Fuß zu fassen, war ein Fehlschlag. Diese niedrig getakteten Notebook-CPUs waren zwar in Relation zum Intel Atom recht schnell, konnten aber bei der Leistungsaufnahme absolut nicht mithalten. Zudem waren sie auch noch auf einen Chipsatz mit integrierter Grafik angewiesen, der im Vergleich zur Atom Plattform viel Platz in Anspruch nimmt.
Mit den ersten Fusion-Prozessoren hat AMD nun endlich Prozessoren an der Hand, die von vorn herein für eine geringe Leistungsaufnahme und wenig Platzbedarf entwickelt wurden. Die bei TSMC in einem 40-Nanometer-Prozess gefertigten Chips sind nur 75 mm² groß. Zusammen mit dem aus einem Chip bestehenden A50M-Chipsatz bilden sie die Brazos-Plattform.
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Die Prozessoren selbst gibt es derzeit in zwei Varianten, als C-Serie mit 9 Watt TDP für Netbooks und als E-Serie mit 18 Watt TDP für sparsame Notebooks und kompakte PCs. Die niedrigere Leistungsaufnahme der C-Prozessoren erreicht AMD durch eine reduzierte Taktfrequenz von Prozessorkernen und GPU.
Der CPU-Teil der neuen AMD-Prozessoren kann im Prinzip Instruktionen schneller verarbeiten als der simpel aufgebaute Atom von Intel. Allerdings operieren die C-Typen mit einer niedrigeren Taktfrequenz und ihnen fehlt das Hyperthreading der Intel-Prozesoren. Dafür ist die aus 80 Radeon-Cores aufgebaute DX11-Grafik um ein Mehrfaches leistungsfähiger als die integrierte Intel-Grafik.

Daran werden auch die kommenden Cedar-Trail-Atoms der N2xxx-Serie nichts ändern, zumal AMD bereits jetzt schnellere Varianten der C- und E-Serie angekündigt hat - den C-60 und den E-450, nun mit DDR3-1333-Unterstützung. Beide Prozessoren bieten nun eine Turbo-Core-Funktion. Beim C60 werden bei ausreichender TDP-Reserve CPU und GPU übertaktet, beim E-450 nur die GPU.
Die prinzipiell bessere Wahl für Netbooks oder günstige Subnotebooks unter 500 Euro sind daher derzeit die AMD-Prozessoren. Der Atom ist nur eine Option bei extrem günstigen Netbooks, bei denen die Grafikleistung keine Rolle spielt.
Im Prinzip bietet auch noch VIA passende Prozessoren für Netbooks an, gerade haben die Taiwaner den Nano X2 präsentiert, es gibt derzeit aber kein Netbook mit VIA-Prozessor auf dem deutschen Markt.