WWE 2K17 im Test: Voll auf die Zwölf?
WWE 2K17 ist die neueste Ausgabe eines Sportspiels, das hierzulande eine Randgruppe bedient – doch die hat sicher wieder ihren Spaß damit. Oder? Der Test!

In Deutschland eher eine Randsportart, ist Wrestling in den USA noch immer ganz großes Tennis. Wenn muskelbepackte Männer sich in viel zu kleine, quietschbunte Badehosen zwängen und ordentlich auf die Zwölf geben, dann bebt das Herz der Fans. Die hiesige Zielgruppe ist zwar durc...
In Deutschland eher eine Randsportart, ist Wrestling in den USA noch immer ganz großes Tennis. Wenn muskelbepackte Männer sich in viel zu kleine, quietschbunte Badehosen zwängen und ordentlich auf die Zwölf geben, dann bebt das Herz der Fans. Die hiesige Zielgruppe ist zwar durchaus eingeschränkt, aber dennoch vorhanden. Also gibt es auch in diesem Jahr wieder eine Neuauflage des Showsportspiels. Es hört auf den Namen WWE 2K17.
WWE 2K17 im Test: Der Umfang
WWE 2K17 bietet dem zockenden Zuschauer wieder einen feinen Umfang - allerdings mit einem Haken. Denn zwar kann WWE 2K17 rund 130 männliche und weibliche Stars der Wrestling-Szene aufbieten, es fehlt aber darüber hinaus am Feinschliff. So wurde zwar der Brand-Split zwischen RAW und Smackdown vollzogen, aber es fehlen entsprechende Champion-Gürtel. Warum? Auch Arena-Sets sind noch nicht integriert. Schade.

Damit ist aber noch lange nicht Schluss mit der Kritik, denn 2K übertreibt es mal wieder mit der DLC-Politik. So ist beispielsweise Shinsuke Nakamura, in der Szene durchaus eine ordentliche Berühmtheit, den Spieler der teuren NXT-Collector's Edition vorbehalten. Zusätzlich gibt es den Season Pass für rund 30 Euro, der aber Nakamura gar nicht beinhaltet, sondern nur Kämpfer wie Austin Aries oder Luke Gallows. Auch Legenden wie Brutus "The Barber" Beefcake oder Eddie Guerrero sind dabei. Wer nicht gleich die 30 Euro zusätzlich zahlen will, bekommt die Features des Season Pass auch einzeln - insgesamt dann aber noch teurer.
Eine wirklich schöne Idee ist der neue Promo-Modus, mit dem verbale Fehden zwischen den Kämpfern gestartet werden können. Was aber gar nicht geht: Das Feature ist nicht vertont und wird ausschließlich mit Untertiteln präsentiert. Das ist ein absolutes No-Go für die Atmosphäre.
WWE 2K17 im Test: Grafik und Gameplay
War schon WWE 2K16 nicht mehr auf der Höhe der Zeit, ist es WWE 2K17 erst recht nicht. Denn an der Grafik wurde nicht gefeilt. Noch immer läuft die Wrestling-Simulation auf einer Uralt-Engine. Schön hingegen: Den Kämpfern wurden neue Animationen spendiert, so dass die Matches immerhin etwas dynamischer daherkommen. Außerdem sind Backstage-Brawls wieder am Start und lockern das Spielgeschehen genauso auf wie Multi-Men-Matches oder Leiter-Matches, die jetzt deutlich weniger Tempo raus nehmen als in den Vorgängern.

Beim Gameplay gibt es nach wie vor Probleme mit dem Konter-System. Das ist in diesem Jahr sogar noch fitzeliger ausgefallen als in den Vorgängern. Frust? Garantiert.
WWE 2K17 im Test: Fazit
Ja, spielerisch hat sich WWE 2K17 weiterentwickelt, patzt aber bei den Feinheiten. Der neue Promo-Modus ist beispielsweise eine tolle Idee. Die Umsetzung hingegen eine mittlere Katastrophe. Wer ist nur auf das schmale Brett gekommen, hier nur mit Untertiteln zu arbeiten? Dass an der Grafik nichts geändert wurde, geschenkt. Für große Sprünge ist die Zielgruppe einfach zu eingeschränkt. Dafür entschädigen die neuen Animationen. Der Umfang ist wie immer gut, auch wenn die DLC-Politik des Herstellers weiter fragwürdig bleibt.