Marvel's Spider-Man 2 für PS5 im Test: Nahe an der Perfektion
Mit Marvel's Spider-Man 2 präsentieren Sony und Insomniac Games den Nachfolger eines der besten Playstation-Spiele. Und der Nachfolger ist nicht nur gut, er ist nahezu perfekt.

Marvel's Spider-Man 2 für Playstation 5 ist da. Und was wir dem Test vorweg nehmen können: Kaufen lohnt sich. Warum? Das klären wir jetzt. Im zweiten Hauptteil der Spielereihe sind wir sowohl als Peter Parker als auch als Miles Morales unterwegs. Der Wechsel erfolgt nahtlos mithilfe unseres ...
Marvel's Spider-Man 2 für Playstation 5 ist da. Und was wir dem Test vorweg nehmen können: Kaufen lohnt sich. Warum? Das klären wir jetzt. Im zweiten Hauptteil der Spielereihe sind wir sowohl als Peter Parker als auch als Miles Morales unterwegs. Der Wechsel erfolgt nahtlos mithilfe unseres Ingame-Smartphones. Nur in bestimmten Missionen schreibt uns das Spiel vor, wen wir spielen müssen. Die beiden Protagonisten bekommen jedenfalls eine Menge zu tun.
Denn Oberbösewicht Kraven the Hunter hat nichts Besseres zu tun als mal eben die Fieslinge Mr. Negative und Scorpion aus dem Knast zu befreien. Wer die Vorgänger gespielt hat, erinnert sich: Mr. Negative hat den Vater von Miles auf dem Gewissen und ist jetzt auf der Jagd nach der restlichen Morales-Familie. Das verspricht eine Menge Nervenkitzel. Und als wäre das nicht genug, muss Peter auch noch ein Heilmittel für seinen Kumpel Harry Osborne finden. Der Nährboden für ein furioses Story-Abenteuer ist also vorhanden.
Marvel's Spider-Man 2 im Test: So groß war New York City noch nie
Den perfekten Rahmen dafür bietet wiederum New York City als Schauplatz, den Insomniac Games noch einmal um die Stadteile Queens und Brooklyn erweitert hat. Passend dazu haben die Spinnenmänner jetzt ein neues Anzug-Feature: die sogenannten Webwings, eine Art Wingsuit. In Kombination mit dem leicht verbesserten Schwingen kommen wir so in Nullkommanix von einem Ort zum anderen. Wirklich gelungen ist hier die Integration der DualSense Trigger.
Beim Schwingen bekommen wir entsprechendes Feedback und fühlen die flinke Fortbewegung förmlich. Dadurch, dass wir während des Spieldurchlaufs immer mehr Fähigkeiten freischalten, die uns die Fortbewegung vereinfachen, wird die Schnellreise nahezu obsolet. Sie ist zwar vorhanden, doch wer sie nutzt, verpasst dieses spezielle Spidey-Gefühl, einen gewissen Flow, der sich nur schwierig in Worte fassen lässt.

Und wenn wir gerade mal nicht von Ort zu Ort hüpfen, verprügeln wir zahlreiche Gangster. Das funktioniert noch immer genauso geschmeidig wie in den Vorgängern. Wir hüpfen von Gegner zu Gegner, schlagen, treten und werfen sie durch die Gegend, wir nutzen umstehende Gegenstände, schleudern sie auf die Fieslinge und können in Spider-Man 2 nun auch Angriffe parieren, was gerade bei Bossen immens praktisch ist.
Zuätzlich freuen wir uns über neue Anzug-Fähigkeiten. Peter erhält schon früh im Spiel den sogenannten Symbiontenanzug, der im späteren Verlauf eine immer wichtigere Rolle einnimmt und Miles setzt auf Elektrofähigkeiten. Das manifestiert sich auch im Spielstil. Miles ist eher der flinke Held, der auf Flächenschaden setzt, während Peter mit seinem Anzug für „durchschlagenden“ Erfolg sorgt.
Marvel's Spider-Man 2: Abwechslung pur
An Spielwelt, Story und Gameplay machen wir also einen Haken. Aber wie sieht es in Sachen Missionsdesign aus? Denn hier hatte Spider-Man seinerzeit noch etwas Luft nach oben. Und genau diese Luft füllt Insomniac Games jetzt aus. Verfolgungsjagden, Gadget-Missionen, Schleich-Missionen, am Boden, in der Luft, auf dem Wasser – die Vielfalt, die uns die Entwickler um die Ohren hauen ist genauso umfangreich wie unterhaltsam. Ein kleines Highlight: Wir können Achterbahn fahren!
Dabei versteht es das Team, eine tolle Balance zwischen ruhigen und actiongeladenen Sequenzen zu präsentieren, sodass wir die Chance bekommen, eine Bindung zu den einzelnen Charakteren aufzubauen. Dem Symbiontenanzug kommt dabei eine ganz besondere Rolle zu, denn im Laufe des Spiels erleben wir, wie Peter immer mehr von ihm eingenommen wird, wie sein Charakter sich ändert, seine Beziehungen zu Freunden. Viel tiefer steigen wir hier aus Spoiler-Gründen nicht ein.

Marvel's Spider-Man 2 im Test: Wirklich keine Kritik?
Ist denn hier wirklich alles Gold, was glänzt? Nicht ganz. Und so muss sich Spider-Man 2 die Kritik gefallen lassen, dass vor allem die zahlreichen Open-World-Aktivitäten nach einer gewissen Zeit kaum mehr reizen. Wir heben Lager aus, müssen zufällig auftauchende Kriminalmissionen lösen oder Fotos von Sehenswürdigkeiten machen. Hier bleibt es beim Niveau, das wir bereits aus dem Vorgänger kennen: Nett, aber eher Beschäftigungstherapie denn mitreißende Action. Dafür entschädigen kleinere Nebenmissionen, die teils mit viel Liebe zum Detail entworfen wurden.
Hinsichtlich der Technik war bereits Spider-Man ein echter Augenschmaus – erst recht mit dem PS5-Update. Spider-Man 2 setzt dem Ganzen die Krone auf: mehr Details, mehr Objekte, bessere Weitsicht, schärfere Texturen – Spider-Man 2 ist eine echte Augenweide! Die volle Dröhnung bekommen wir im Qualitätsmodus, den es auch mit 120 Hertz gibt. Hier gibt es 30 FPS (40 FPS bei 120 Hz) und alle Raytracing-Effekte. Im Performance-Modus zocken wir mit 60 FPS und abgemildertem Raytracing. Besonders toll: Es gibt keine nennenswerten Bugs – vorbildlich!
Marvel's Spider-Man 2 im Test: Fazit
Spider-Man 2 ist ein Must-Have für alle, die eine Playstation 5 besitzen. Ideenreich, spritzig, durchgestylt, großartig inszeniert – was will man mehr? Man muss übrigens kein Marvel-Insider sein, um die rund 20-stündige Geschichte zu verstehen. Die Entwickler haben es raus, das Spider-Man 2 auch ohne Vorwissen enorm viel Spaß macht. Hinzu kommt die hervorragende Umsetzung: Selten kommen Spiele so fehlerfrei auf den Markt. Nicht nur davor ziehen wir den Hut.