Cloud-Computer für Gaming und mehr

Shadow Power Upgrade im Test: Der beste Anbieter seiner Klasse?

28.11.2022 von Jusuf Hatic

Das Shadow Power Upgrade steht seit Ende Oktober zur Verfügung - für wen sich der Cloud-Dienst samt Mehrleistung lohnt, zeigen wir im folgenden Praxistest.

ca. 3:15 Min
Testbericht
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Das Shadow Power Upgrade soll sich auch für aufwändigere Aufgaben eignen, hat aber ein schwerwiegendes Manko.
Das Shadow Power Upgrade soll sich auch für aufwändigere Aufgaben eignen, hat aber ein schwerwiegendes Manko.
© Shadow

Pro

  • Gehobene Konfiguration
  • Überzeugende Performance in Spielen und Anwendungen
  • Auch mobil einsetzbar

Contra

  • Leichte Latenzverzögerung
  • Inaktivitäts-Einstellung ruiniert längere Produktivitätsaufgaben

Fazit

Mit dem Power Upgrade hat Shadow eine größtenteils durchdachte Cloud-Lösung für PC-Spielerinnen und -Spieler geschaffen.

Spiele-Streamingdienste haben in den vergangenen Jahren grundsätzlich einen schweren Stand gehabt. Erst im September 2022 hat Industriegigant Google das Ende seines Stadia genannten Dienstes verkündet, während mit Xbox Cloud Gaming und PS Now die jeweiligen Angebote von Microsoft und Sony bisher keine nennenswerten Schlagzeilen schreiben.

Anders sieht es beim französischen Unternehmen Shadow aus, welches mit seinem Cloud-Gaming-Dienst einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz innehat: Die gebotene Rechenleistung ist zwar hauptsächlich auf PC-Spiele ausgelegt, aber eben nicht ausschließlich. Mit dem Power Upgrade verspricht Shadow seit Ende Oktober eine noch potentere Konfiguration für den Cloud-Dienst - wie sehr dieser überzeugen kann, zeigen wir in unserem Praxistest.

Shadow Power Upgrade: Alle Details zum Angebot

Grundsätzlich handelt es sich bei Shadow um einen kostenpflichtigen Cloud-Dienst des französischen Unternehmens Blade SAS. Der Service selbst ist in verschiedene Pakete unterteilt, die sich in ihren monatlichen Gebühren und der gebotenene Leistung unterscheiden. In unserem Fall testen wir das neue Shadow Power Upgrade, welches seit Oktober 2022 erhältlich ist.

Die Konfiguration liest sich wie ein starker Mittelklasse-PC: So sind als Prozessor ein AMD Epyc 7543 (4 Kerne/8 Threads, bis zu 3,7 GHz Taktrate) sowie 16 Gigabyte Arbeitsspeicher verabut. Komplettiert wird das System durch eine RTX-3070-äquivalente Grafikkarte sowie 256 GB internem SSD-Speicher - letzterer lässt sich bei Bedarf gegen Aufpreis um eine höhere Kapazität erweitern. In dieser Standardaufstellung veranschlagt Shadow einen Preis von 29,99 Euro im Monat.

Als Betriebssystem ist Windows 10 vorinstalliert und sofort einsatzbereit. Für eine reibungslose Nutzung des Shadow Power Upgrades reicht der gewöhnliche Heimcomputer, ebenso lässt sich der Cloud-Dienst via Smartphone, Tablet oder gar Apple TV ansteuern. In allen Fällen ist die genutzte Internetverbindung wichtig: Mindestens eine 16K-Leitung sollte es schon sein, wenn man Shadow zumindest in Full-HD-Auflösung ohne Ruckler genießen will, höhere Auflösungen benötigen eine entsprechend schnellere Leitung. Für den mobilen Gebrauch sollte hingegen zumindest eine LTE-Verbindung vorhanden sein, 5G wird natürlich bevorzugt.

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Shadow Power Upgrade: Der Cloud-Dienst in der Praxis

Dementsprechend setzen wir in unserem Praxistest auf eine stabile LAN-Verbindung mit einer Online-Anbindung mit 175 Mb/s, mobil wird eine 5G-Verbindung genutzt, um potenzielle Ruckler durch eine mangelhafte Internetverbindung möglichst auszuschließen. Und siehe da: Das Shadow Power Upgrade zeichnet sich insbesondere durch sein äußerst responsives Bedienverhalten aus, ein Unterschied zu regulären Computern lässt sich mit bloßem Auge kaum feststellen.

Gerade bei aktuellen Singleplayer-Spielen überzeugt das Shadow Power Upgrade vollauf und bietet die gesamte Rechenpower des Cloud-Rechners, ohne unter Ruckler zu leiden. Aktuelle Games wie A Plague Tale: Requiem oder Hitman 3 laufen ebenso flüssig in der Bildrate wie das physische Äquivalent in den eigenen vier Wänden.

Einzig bei Multiplayer-Gefechten (beispielsweise in Counter-Strike: Global Offensive) merken wir eine minimale Verzögerung in der Latenz im Vergleich zum normalen Rechner, was logisch bedingt über den Umweg des Spiele-Streamings zustande kommt. In der Praxis hält sich dieser zwar in Grenzen und läuft auf wenige Millisekunden hinaus, was auf technischer Seite beeindruckt - aber in Online-Spielen, in denen es eben auf jene Millisekunden in der Latenz ankommt und über Sieg oder Niederlage entscheidet, ist der Shadow Cloud-Dienst eben keine optimale, wenngleich immer noch sehr gute Lösung.

Shadow: Mit dem Power Upgrade verspricht das französische Unternehmen noch mehr Leistung.
Shadow: Mit dem Power Upgrade verspricht das französische Unternehmen noch mehr Leistung.
© Shadow

Mit seinem Cloud-Dienst verspricht Shadow auch im Hinblick auf produktive Anwendungen eine gehobene Leistung, die sich in unserem Praxistest absolut bestätigt. Die Bearbeitungszeit im Rendern von Fotos und Videos via Adobe Photoshop / Premiere bewegt sich auf einem ebenso ansehnlichen Niveau wie die Aufnahme und Bearbeitung von MIDI-Dateien per angeschlossenem Musikinstrument. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Im Power Upgrade wird der Stream nach zehn Minuten Inaktivität seitens des Nutzers geschlossen, was den Nutzen des Cloud-Rechners für längere Aufgaben stark einschränken kann.

Shadow Power Upgrade: Fazit

Leistungsstarker Gaming-PC im Abo: Mit dem Shadow Power Upgrade hat das französische Unternehmen eine größtenteils durchdachte Lösung für PC-Spieler geschaffen, die sich gerade vor dem Hintergrund der immer noch hohen Grafikkarten- und vor allem Strompreise auch finanziell lohnt. Ein weiteres sinnvolles Szenario ist die Nutzungsmöglichkeit unterwegs, wenn man via eines nominell schwächeren Tablets oder Laptops ressourcenaufwändigere Arbeiten erledigen will.

Zwei Punktabzüge gibt es dennoch, auch wenn Shadow sich zumindest bei einem Manko bemüht, den Aderlass auf technischer Seite in Grenzen zu halten: So muss sich der Cloud-Dienst von Natur aus mit marginal schwächeren Latenzen in Online-Games begnügen, die allerdings gerade in temporeichen Multiplayer-Spielen enorm wichtig ist. Deutlich fragwürdiger ist allerdings die Entscheidung, den Cloud-PC bei Nutzerinaktivät schon nach zehn Minuten abzuschalten, ohne eine Möglichkeit zu geben, diese Einstellung zu verändern.

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