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Adobe Creative Cloud 2014

Photoshop CC im Test

Die neue Generation von Photoshop, Dreamweaver, Illustrator und Co. bietet Verbesserungen bei Komfort und Produktivität. Für Hobby-Fotografen ist dabei das relativ günstige Preismodell für Photoshop interessant. Wir prüfen die Adobe Creative Cloud 2014 im Test.

Autor: Jörn-Erik Burkert • 23.10.2014 • ca. 4:10 Min

Adobe Creative Cloud
Adobe Creative Cloud
© Adobe Creative Cloud

Adobe will mit der Creative Cloud 2014 und ihren vierzehn Applikationen für Desktop und Mobile Fotografen und Kreativen leistungsfähige Lösungen anbieten. Dabei setzt das Unternehmen weiterhin auf das Abo-System Creative Cloud. Der Anwender mietet die Software für einen Zeitraum und nutzt die Ko...

Adobe will mit der Creative Cloud 2014 und ihren vierzehn Applikationen für Desktop und Mobile Fotografen und Kreativen leistungsfähige Lösungen anbieten. Dabei setzt das Unternehmen weiterhin auf das Abo-System Creative Cloud. Der Anwender mietet die Software für einen Zeitraum und nutzt die Komponenten abhängig vom Paket uneingeschränkt. Die Installation der erfolgt lokal auf dem Rechner, wobei der Einsatz auf zwei verschiedenen Computern möglich ist. Creative-Cloud-Anwendungen laufen ab Windows 7 bzw. MacOS X 10.7. Eine Internet-Verbindung ist nur bei der Anmeldung notwendig - das spätere Arbeiten mit den Adobe-Programmen ist offline kein Problem.

Mit dem Release der Creative Cloud 2014 sind die meisten Programme auch als 64-Bit-Version erhältlich. Neben dem Support von 64-Bit-Systemen unterstützt Adobe auch moderne Grafikkarten. Illustrator CC 2014 wurde für solche Boards zur beschleunigten Darstellung von komplexen Grafiken optimiert.

Photoshop
Photoshop 2014 ist mit einem Abopreis von 12,99 Euro im Monat auch für Hobby-Fotografen erschwinglich. Mit im Paket sind Lightroom und die iOS-Apps.
© Archiv

Neuerungen und Verbesserungen für den Desktop und mobile Endgeräte

Die einzelnen Komponenten der Creative Cloud haben viele Verbesserungen erhalten. Dazu gehören ein neues Buntstiftwerkzeug bei Illustrator und eine einfache Tabellensortierung per Maus in InDesign. Im Bereich der Videobearbeitung wurden Premiere Pro und AfterEffects neue Masken-Funktionen mit Verfolgung und verbesserte Keying-Effekte spendiert.

Beim Publishing von Dokumenten bedient Adobe Print das Web, mobile Apps und E-Books. Lightroom gibt es ab sofort nicht nur für den Desktop, sondern auch in Versionen für das iPad bzw. das iPhone. Die Synchronisation der Bilder und Informationen zwischen Desktop und mobilen Endgerät läuft über den Online-Speicher von Adobe. Er ist im Funktionsumfang der Creative Cloud 2014 enthalten. Mobiles Präsentieren und Bearbeiten soll so ganz einfach gehen.

Noch mehr Bildbearbeitung

Die Auswahl von Bildbereichen ist eine der meist genutzten Funktionen in Photoshop. Das Entwicklerteam hat für das Release von Creative Cloud 2014 eine neue Auswahlmöglichkeit in das Programm eingebaut. Mit Fokusbereich lassen sich automatisch und manuell Teile des Bildes markieren, die scharf aufgenommen wurde. Das ist von Vorteil, wenn man eine Person oder ein Objekt im Vordergrund vom Hintergrund lösen und später die Bereiche getrennt bearbeiten will.

Nach Aufruf der Funktion versucht Photoshop automatisch, den Bildbereich im Fokus zu ermitteln. Mit Schiebereglern lassen sich die Einstellungen verfeinern und die Auswahl verbessern. Zusätzlich gibt es einen Pinselmodus - damit fügt der Anwender Bereiche zur Auswahl hinzu oder entfernt diese. 

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Photoshop nimmt die Einstellungen für Fokusbereich automatisch vor, der Anwender stimmt sie manuell fein ab.
© Archiv

Die freigestellten Objekte positioniert Photoshop wahlweise auf einer neuen Ebene oder erzeugt eine Auswahl. Das Hinzufügen einer Maske ist auch vorgesehen. Letztere Methode erlaubt das spätere Verbessern der Auswahl über die Bearbeitung der Ebenenmaske. In der Praxis funktioniert das Verfahren sehr gut - dennoch ist hier eine gewisse Abhängigkeit vom verwendeten Motiv zu bemerken. Sind Vorder- und Hintergrund deutlich durch die Schärfe getrennt, sind die Endergebnisse des neuen Photoshop-Tools für die Auswahl deutlich besser.

Die Filter zum Weichzeichnen sind ein beliebtes Werkzeug zum Hinzufügen von Dynamik in Motiven. Im Bereich Bewegungsunschärfe zeigten die Photoshop-Tools in der Vergangenheit Schwächen, die Adobe mit den Weichzeichnern für Kreis und Pfade verbessern will. Die radiale Bewegungsunschärfe erlaubt die intuitive Gestaltung in Kreis- oder Ellipsenform. Vor allem bei Gestaltung im Bereich Auto oder Sport ist dieses Werkzeug ein Gewinn. Für die flexible Anpassung lassen sich Höhe, Breite und Neigungswinkel für den radialen Weichzeichner verändern. Über die Optionspalette oder direkt mit der Maus wird die Stärke angepasst.

Photoshop
Mit dem radialen Weichzeichner von Photoshop CC 2014 fügen Sie runden Motiven schnell Dynamik hinzu. Das Werkzeug ist einfach zu nutzen und hat viele Optionen.
© Archiv

Weichzeichner und Effekte

Noch flexibler ist der Weichzeichner entlang eines Pfades. Mithilfe von Punkte und Bezierkontrolle lässt sich der Pfad für die Bewegungsunschärfe definieren. Optionen für Anfangs- bzw. Endgeschwindigkeit und die Verjüngung sind vorhanden. In Kombination mit Ebenen, Auswahl und Masken lassen sich interessante Effekte erzeugen.

Schon lange überfällig, nun aber endlich Realität: Bei der Schriftauswahl wird jeder Wechsel im Font-Menü auch automatisch in Echtzeit im Dokument vorgenommen. Bisher war die Suche nach der passenden Schrift immer eine Klickorgie und kostete viel Zeit. Der Zugriff auf die Schriften von Typekit ist im neuen Photoshop direkt möglich. Die Nutzung des Services ist Bestandteil eines Creative-Cloud-Abos.

Überarbeitet wurde das Handling von Smart-Objekten und die Funktionen zur inhaltsbasierenden Bearbeitung (u.a. Füllen, Skalieren). Die Hilfslinien haben nun eine intelligente Ausrichtungsoption, was die Anordnung von Objekten erleichtert. Fotografen bearbeiten mit Camera Raw 8 Bilder im Rohdatenformat. Hier gibt es ein intelligentes Histogramm und verbesserte Objektivkorrektur.

Photoshop
Die Fokusbereich-Auswahl markiert schnell und einfach die scharfen Bereiche eines Bildes.
© Archiv

Für Freunde des 3D-Drucks hat Photoshop nun auch eine Möglichkeit Geometrie zu erstellen, bearbeiten und auszugeben. Der 3D-Druck erfolgt auf einem eigenen Gerät oder einen Onlinedienst. Neu sind experimentelle Funktionen für Windows wie der Support von Touch-Displays oder 200-Prozent-Modus bei hochauflösenden Bildschirmen. Diese lassen sich in den Einstellung hinzuschalten und testen.

Auch preislich hat sich etwas getan: Der Anwender bucht das Fotopaket (Photoshop, Lightroom, iPad-Apps) für 12,29 Euro pro Monat - Voraussetzung ist der Abschluss eines Jahresabonnements.

Fazit

Photoshop ist erste Wahl für Profis - dazu gehören Fotografen, Designer und Webentwickler. Die neuen Funktionen helfen bei der Bearbeitung von Bildern und bei der Gestaltung von Dokumenten für den Druck, das Internet und mobile Geräte.

Anwender, die nur Fotos schnell beschneiden oder rote Augen entfernen wollen, sind mit Photoshop überfordert. Hier sind Photoshop Elements, Paint Shop Pro oder einem ähnlichen Programm die idealen Werkzeuge. Das gilt auch für die Verwaltung oder die Anpassung von Farben oder Schärfe von Motiven. An dieser Stelle ist Photoshop bisher einfach zu teuer und komplex.

Ambitionierte Hobbyfotografen oder Fans der Bildmontage vermissten in anderen Programmen oft Funktionen von Photoshop. Gerade bei der Auswahl von Bildelementen und der Verfremdung von Inhalten ist Photoshop einfach der Konkurrenz einige Schritte voraus. Das neue Creative-Cloud-Angebot für Fotografen ist für diesen Nutzerkreis eine enorme Chance, auf die Profiwerkzeuge von Adobe zuzugreifen und das zu einem recht günstigen Preis.