- Panasonic Lumix GX8 im Test
- Ausstattung, Belichtung und Bildqualität
AusstattungSchon bei der GX7 gehörten Sucher und Display in die Top-Kategorie. Umso erfreulicher, dass Panasonic hier noch einmal nachgelegt hat. Die Panasonic Lumix DMC-GX8 besitzt jetzt einen dreh- und schwenkbaren Touchscreen - bei der GX7 war er nur klappbar -, der alles hat, was ein ...
Ausstattung
Schon bei der GX7 gehörten Sucher und Display in die Top-Kategorie. Umso erfreulicher, dass Panasonic hier noch einmal nachgelegt hat. Die Panasonic Lumix DMC-GX8 besitzt jetzt einen dreh- und schwenkbaren Touchscreen - bei der GX7 war er nur klappbar -, der alles hat, was ein sehr gutes Display haben sollte: 347.000 RGB-Bildpunkte auf 3-Zoll-Diagonale, knackige Schärfe und vorzügliche Farbwiedergabe. Auch bei extremen Betrachtungswinkeln verändern sich Helligkeit und Farbekaum.

Wie das Display ist auch die Abbildung im OLED-Sucher in Helligkeit, Kontrast, Sättigung sowie Rot- und Blauton einstellbar. Was diese Kamera am deutlichsten von anderen Kameras unterscheidet: Der Sucher ist klappbar und lässt sich aus der Normalposition stufenlos um bis zu 90° nach oben schwenken. Durch einen leichten Ruck wird er aus der Rastposition in den frei beweglichen Bereich gezogen. Das macht es möglich, wie mit einer Lichtschachtsucher-Kamera zu fotografieren und ungünstige Stativhöhen oder bodennahe Aufnahmen besser zu gestalten.
787.000 RGB-Bildpunkte sorgen für ein helles und scharfes Bild, die Vergrößerung liegt bei 0,77x. Ein seitlich angebrachtes Rädchen erlaubt einen Dioptrienausgleich von -4 bis +3 dpt. Auch filigrane Symbole und Schriften werden klar und gestochen scharf abgebildet. Ein Augensensor schaltet von Displaydarstellung auf Sucherbetrachtung und umgekehrt.
Die Verarbeitung der Kamera ist sauber und solide. Der Deckel des Akkufachs ist mit einer umlaufenden Dichtung und einer Verriegelung gesichert und der Gummideckel für das Fach mit den Steckanschlüssen passgenau. Einen integrierten Blitz gibt es nicht, externe Blitzgeräte finden am Blitzschuh Anschluss. Panasonic bietet zwei Blitzgeräte DMW-FL580L und DMW- FL360L an und auch Geräte von Fremdherstellern können aufgesteckt werden.
Per WLAN und NFC kommuniziert die GX8 mit dem Rest der Welt. Sie kann dann Bilder an Smartphones, Tablets, Fernseher oder Drucker schicken und mit der entsprechenden App für Android oder iOS auch ferngesteuert werden, Livebild inklusive. Professionelle Fernbedienung vom PC soll dank USB-Tethering ebenfalls möglich sein.

Die 4K-Videofunktion arbeitet mit bis zu 25 Bildern pro Sekunde, in Full-HD-Auflösung erreicht sie sogar rasante 50 Bilder pro Sekunde. Neben dem integrierten Stereomikrofon gibt es auch einen Klinkenanschluss für ein externes Mikro. Panasonic hat der 4k-Videofunktion noch ein paar besondere Features spendiert.
So lassen sich aus einem 4K-Video Fotoschnappschüsse speichern und die 8 Megapixel dieser Schnappschüsse reichen immerhin für Ausdrucke in A4-Größe. Dann gibt es eine 4K-Serienbildfunktion, die Reihen mit 30 Bildern pro Sekunde schießt.
Und der Clou: Panasonic hat angekündigt, Ende 2015 per Firmwareupdate eine "Post Focus"-Funktion nachzurüsten. Dabei wird im 4K-Modus bei 30 Bildern pro Sekunde der Fokusbereich durchfahren und die Bilder gespeichert. Hinterher lässt sich daraus ein Foto mit Fokus auf einer selektierten Stelle bzw. Ebene speichern. Eine solche Funktion bietet bislang nur die Lichtfeldfotografie, aktuell allerdings nur mit wesentlich geringerer Auflösung.
Belichtung
Der neu entwickelte 20-Megapixel-Sensor ist das Herz des Aufnahmesystems und kommt erstmals bei einer Micro-Four-Thirds-Kamera zum Einsatz. Panasonic kombiniert ihn mit dem gleichen Venus Engine Bildprozessor, der auch in der GH4 Dienst tut. Belichtungszeiten schafft die GX8 bis zur ultrakurzen 1/16.000 s (mechanisch 1/8000) und auch die Blitzsynchronzeit von 1/250 passt.
Die GX8 verfügt über einen eingebauten Bildstabilisator, der Sensor ist beweglich gelagert. Anders als beim Vorgängermodell muss man sich nicht entscheiden, ob man den Bildstabilisator im Objektiv oder im Gehäuse nutzt. Die GX8 kann beide Bildstabilisatoren gleichzeitig verwenden und soll damit eine höhere Effektivität erreichen. Um den Dual-IS nutzen zu können, bedarf es eines kompatiblen Objektivs und womöglich eines Firmwareupdates.
Bildqualität
Die Panasonic GX8 überzeugt bei der Bildqualität. Bei ISO 200 und 400 erreicht sie eine Auflösung von knapp 1.900 LP/BH. Die DL-Werte für hohen Kontrast sind bei beiden Empfindlichkeiten vergleichbar und im guten bis sehr guten Bereich. Der DL-Wert sinkt für feine Kontraste beim Wechsel von ISO 200 zu ISO 400 um 200 Linienpaare, ist aber ebenfalls gut. Das Rauschen nimmt von 0,9 auf 1,2 moderat zu. Panasonic hebt den DL-Kontrast nicht über 1 - das ist gut, andererseits werden kontrastreiche Kanten merklich aufgesteilt. Hier wäre etwas weniger besser.
Die gute Abstimmung gefällt. Die visuelle Beurteilung der Testaufnahmen bestätigt die guten Messwerte. ISO 800 kann man noch nutzen, auch wenn erste Verluste in der Feinzeichnung sichtbar werden. Ab ISO 1.600 fehlen dann deutlich Details in den Bildern, es werden Artefakte sichtbar und ab ISO 6.400 überdeutlich. Die in den technischen Daten genannte Maximalempfindlichkeit von ISO 25.600 hat bestenfalls akademischen Charakter, fotografieren kann man damit nicht mehr.
Fazit
Die Panasonic Lumix DMC-GX8 löst die GX7 als kompaktes Spitzenmodell mit einigen deutlichen Verbesserungen ab. Die Ausstattung ist überragend - angefangen beim Spritzwasserschutz über Display, Sucher und Konnektivität bis hin zu den ins 4K-Video eingebetteten Fotofunktionen.
Der neue 20-Megapixel-Sensor der GX8 überzeugt und liefert bis ISO 400 eine Bildqualität auf dem Niveau der größeren APS-C-Sensoren. Ab ISO 800 ziehen dann die Top-APS-C-Modelle vorbei, doch bleibt der Abstand moderat. Umgekehrt ermöglicht der kleinere Four-Thirds-Sensor kompaktere und leichtere Objektive. Kauftipp Reise.