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SLR im Einsatz

Nikon D850 im Praxistest: Autofokus, Fokusverlagerung, Dynamik und Kontrastumfang

Autor: Sabine Schneider • 26.10.2018 • ca. 2:50 Min

Autofokus Die Nikon D850 hat ein ausgereiftes AF-System an Bord, um präzise und motivabhängig schnell zu fokussieren. Es bietet 153 Phasen-AF-Punkte, darunter 99 Kreuzsensoren, und die AF-Empfindlichkeit wurde gegenüber dem Vorgänger nochmals auf -4 bis +20 EV erweitert. Das Autofokus-Syste...

Nikon D850 AF-Modus
Den AF-Modus wählt man mit dem Schalter unterhalb der Bajonett-Entsperrtaste. Auf die AF-Modi und -Messfeldsteuerung greift man über die integrierte Taste zu.
© Nikon

Autofokus 

Die Nikon D850 hat ein ausgereiftes AF-System an Bord, um präzise und motivabhängig schnell zu fokussieren. Es bietet 153 Phasen-AF-Punkte, darunter 99 Kreuzsensoren, und die AF-Empfindlichkeit wurde gegenüber dem Vorgänger nochmals auf -4 bis +20 EV erweitert. Das Autofokus-System lässt sich umfangreich individuell einstellen und exakt der jeweiligen Motivsituation anpassen. 

Man aktiviert den Autofokus mit dem AF-Schalter links vorne am Gehäuse. Alle weiteren Einstellungen werden dann mit den beiden Einstellrädern vorgenommen. Mit dem hinteren legt man den Autofokus-Modus AF-S oder AF-C fest, mit dem vorderen die AF-Messfeldsteuerung. Bei Bedarf können die Funktionen der Einstellräder über das Individualmenü f4 unter "Funktionsbelegung und Autofokuseinstellung" vertauscht werden. 

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Wird der AF-Schalter gedrückt, zeigen Sucher und oberes Display anstelle der Belichtungsdaten den gewählten AF-Modus und die AF-Messfeldsteuerung an. Alternativ gibt die Info-Taste Auskunft. Die getroffene Auswahl kann man am schnellsten im oberen Display ablesen.

Automatische Fokusverlagerung

Als erste SLR verfügt die Nikon über eine Intervallfunktion mit automatischer Fokusverlagerung (Focus Bracketing), deren Aufnahmen sich später am PC zu einem Bild mit durchgehender Schärfe montieren lassen. Bei aktiver FB-Funktion verschiebt die Kamera in einem Aufnahmeintervall schrittweise die Schärfe von einem Startpunkt bis ins Unendliche. Die Weite der Fokusschritte wird automatisch in Abhängigkeit von Entfernung, Brennweite und Blende berechnet. 

Alternativ besteht die Möglichkeit, die Schrittweite manuell anzupassen. Um später ein perfektes "überlappendes" Ergebnis zu erhalten, sollten sich weder Kamera noch Motiv während der Aufnahme bewegen, ein Stativ oder eine entsprechend stabile Ablage plus Fernauslöser sind also ratsam. Gestartet wird der Modus direkt im Fotoaufnahmemenü unter "Aufnahme mit Fokusverlagerung". Die FB-Funktion lässt sich weder mit der HDR-Funktion noch mit einer Belichtungsreihe kombinieren.

Nikon D850 Schrittweite Belichtungskorrektur
Die Schrittweite der ISO-, Belichtungssteuerung sowie Blitz- und Belichtungskorrektur ändert man individuell im b3-Untermenü.
© Nikon

Dynamik und Kontrastumfang erhöhen

Belichtungsreihen (BKT) 

Als Einstieg in die HDR-Fotografie (High Dynamic Range) bietet die D850 die Belichtungsreihenfunktion, um mehrere unterschiedlich belichtete Aufnahmen später am PC per Photoshop oder einer Spezialsoftware zu einem Gesamtbild zu montieren. Als Vorgabe empfiehlt sich hierzu die Einstellung S oder M und eine aktive ISO-Automatik, damit die Blende und damit Schärfentiefe bei allen Aufnahmen gleich bleibt. 

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Man wählt im Fotoaufnahmemenü unter "Autom. Belichtungsreihen" die gewünschte Reihe, aktiviert per "BKT-Taste" vorne am Gehäuse die Funktion und legt über die beiden Einstellräder die Anzahl der Aufnahmen und Belichtungsdifferenz fest. Standardmäßig können als Schrittweiten 0,3, 0,7, 1, 2 und 3 Lichtwerte gewählt werden. Um bei der Montage später perfekt überlappende Ergebnisse zu erreichen, sollten Bewegungen von Kamera und Motiv vermieden werden, ein Stativ plus Fernauslöser sind ratsam.

HDR-Automatik

Schneller und einfacher klappt die Erstellung eines HDR-Bilds mitder kamerainternen HDR-Funktion. Damit werden zwei verschiedeneBelichtungen zu einem JPEG verrechnet. Zur Wahl stehen die Optionen, die HDR-Funktion als Einzelbild oder auch dauerhaft (Serie) einzuschalten. Dann bleibt diese auch aktiv, wenn die Kamera zwischendurch ausgeschaltet wird. 

In der Regel erhält man mit der HDR-Einstellung "Automatisch" ein gutes Ergebnis. Einen starken Effekt erzielt man über eine "Belichtungsdifferenz". Meist fährt man auch mit einer "normalen Glättung" gut, die festlegt, wie die Aufnahmenbei der Montage ineinander übergehen sollen. Um speziell Schatten stärker aufzuhellen, kann die Funktion außerdem mit ADL kombiniert werden. In der Belichtungsdifferenz lässt sich der Grad der HDR-Funktion einstellen: Bild 3 zeigt eine Aufnahme mit HDR-Auto, Bild 4 mit HDR-Extra und einer um 3 Lichtwertstufenverstärkten Belichtung.

Active D-Lighting (ADL) 

Eine einfache und effektive Möglichkeit, schnell flaue Bilder aufzupeppen, indem man den Kontrastumfang erhöht, bietet die "Active D-Lighting"-Funktion (ADL). Zu finden ist diese über das Fotoaufnahme- Menü oder schneller über i-Taste. Dank der durch die Kamera automatisch gewählte kürzere Belichtungszeit (1/400 s bzw. 1/320 s statt 1/160 s) sind die Aufnahmen satter und zeigen mehr Struktur: Die Wolken sind nun deutlich zu erkennen, die Landschaft insgesamt farbintensiver.