Mountain Everest 60 im Test
Die Mountain Everest 60 ist eine kompakte Gaming-Tastatur inklusive Pfeiltasten. Wir haben das fast perfekte Keyboard im 60-Prozent-Formfaktor getestet.

Der noch junge deutsche Hersteller Mountain hat sich mit hochwertiger Gaming-Hardware einen Namen gemacht. Nach dem Test der Maus Makalu 67 werfen wir heute einen kritischen Blick auf die neuste Schöpfung aus Freiburg: Die mechanische Tastatur Everest 60. Mit nur 60 Prozent der üblichen Tastaturgr...
Der noch junge deutsche Hersteller Mountain hat sich mit hochwertiger Gaming-Hardware einen Namen gemacht. Nach dem Test der Maus Makalu 67 werfen wir heute einen kritischen Blick auf die neuste Schöpfung aus Freiburg: Die mechanische Tastatur Everest 60.
Mit nur 60 Prozent der üblichen Tastaturgröße benötigt die Everest 60 nur wenig Platz auf dem Schreibtisch. Gerade wer hier etwas beengt ist, wird das begrüßen. Zum anderen haben die kompakten Abmessungen auch einen ergonomischen Vorteil: Der linke und der rechte Arm liegen bei einem schmalen Keyboard enger am Köper an, was auch mehr der natürlichen Körperhaltung entspricht. Bei einem Fullsize-Keyboard ist die Armhaltung zusammen mit der Maus anstrengender, gerade wenn man von einer Nutzung über viele Stunden ausgeht.
Schon beim Auspacken wird sofort klar, dass man es hier mit einer hochwertigen Tastatur zu tun hat. Satte 750 Gramm bringt die Everest 60 auf die Waage. Die obere Abdeckung ist aus gebürstetem Aluminium gefertigt, das Gehäuse ist extrem stabil und solide: Hier kackt und knarzt nichts! Diese Tastatur ist eindeutig für einen intensiven Einsatz über viele Jahre ausgelegt.
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Mountain Everest 60 im Test: Tasten und Schalter
Eine 60 Prozent-Tastatur bedeutet automatisch einen Verzicht. Zum Glück haben die Tasten selbst Normalgröße, alles nicht zwingend Notwendige bleibt aber außen vor. Dazu gehören etwa die Funktionstasten (F-Tasten), die Multimediatasten (für Mediaplayer-Software) und der mittlere Block mit Tasten wie [Ende] oder [Druck]. Diese Funktionen sind ähnlich wie beim Notebook nur über eine Tastenkombination mit einer [Fn]-Taste verfügbar.
Wer zumindest gelegentlich einen Ziffernblock nutzen möchte, für den bietet Mountain ein optionales Numpad zum seitlichen Anstecken (links oder rechts) im Zubehörshop an. Kostenpunkt: 50 Euro. Mittels mitgelieferter magnetischer Scheiben lässt sich immerhin der Aufstellwinkel sofort verändern.
Ein Highlight der Everest 60 sind ihre mechanischen Schalter. Drei stehen bei der Bestellung zur Wahl: Linear 45, Linear 45 Speed und Tactile 55. Die Zahlen geben den die erforderlichen Auslösedruck in Gramm an.
In unserem Testmuster sind die „Linear 45“-Schalter (gelb) mit einem Auslösedruck von 45g und einen Tastenhub von 4 mm verbaut. Damit entsprechen sie in etwa den bekannten Cherry MX Red. Alle Schalter sind ab Werk besonders geschmiert, was sie laut Mountain von der Konkurrenz unterscheidet. Zudem sind sie auf 100 Mio. Tastenanschläge ausgelegt.

Unser subjektiver Eindruck kann das nur bestätigen. Das Tippen von Texten gelingt quasi wie geschmiert. Auch in unseren zahlreichen Gaming-Sessions war auf die Everest 60 stets Verlass. Mehr noch: Dank einer eingezogenen Silikonmatte und Schaumstoff erfolgt das Tippen ungewohnt leise für eine mechanische Tastatur.
Nächster Clou: Alle Schalter sind Hot-Swap-fähig. Man kann sie von der Platine abziehen und durch andere ersetzen. Wer es auf die Spitze treiben will, kann sich also für bestimmte Tasten, etwa [W], [A], [S], [D] andere Schalter, etwa die Tactile 55 einbauen. Auch die Ersatzschalter gibt es als Zubehör zu kaufen.
Und wer die schwarzen Tastaturkappen zu öde findet, für den hält Mountain zehn weitere Farbdesigns zur Auswahl bereit. Einige davon haben einen gewissen Retro-Charme. Einen Überblick der Farbkombinationen gibt es hier.
Der größte Pferdefuß an der ansonsten nahezu perfekten Everest 60 ist ihr US-Tastenlayout: Sie ist derzeit (April 2022) nur in der QWERTY-Ausführung mit schmaler [Enter]-Taste verfügbar. Natürlich kann man das unter Windows entsprechend konfigurieren, oder die Y- und Z-Tastenkappen manuell tauschen, doch richtig befriedigend ist das für deutschsprachige Nutzerinnen und Nutzer nicht.

Mountain Everest 60 im Test: Individualisierung und Software
Zwar lässt sich die Everest 60 auch ohne Software einsetzen, doch auf die Installation des Profil-Tools Base Camp sollten insbesondere Gamer nicht verzichten.
Die Software erlaubt eine unterschiedliche Konfiguration dank eines Onboard-Speichers mit bis zu fünf Profilen. Zudem stehen acht Lichtmodi mit 16 Millionen RGB-Farben zur Wahl. Darüberhinaus erlaubt die Software das komfortable Erstellen von Makros mittels eines Assistenten. Insgesamt also ein sehr nützliches Tool, auch wenn es im Detail noch etwas verbesserungsbedürftig ist.
Mountain Everest 60 im Test: Fazit
Die Mountain Everest 60 ist derzeit eine der besten 60-Prozent-Tastaturen, wenn nicht sogar die Beste. Aufgrund ihrer Variabilität an Schaltern und Tastenkappen ermöglicht sie eine individuelle Konfiguration nach Bedarf. Wer gelegentlich einen Ziffernblock benötigt, kann sich ein optionales Numpad zum seitlichen Anstecken als Zubehör dazuholen.
Die Everest 60 ist hervorragend verarbeitet und besitzt ein exzellentes Schreibgefühl. Sie eignet sich dank ihrer sehr guten Geräuschdämmung auch für Vieltipper.
Einziger Haken ist, dass sie derzeit nur im US-Layout verfügbar ist. Bleibt zu hoffen, dass der deutsche Hersteller Mountain auch bald eine Version mit deutschem Tasten-Layout nachreicht.

Zusatzinformationen
Vollbild an/ausMountain Everest 60 Keyboard | |
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Layout | 60% Formfaktor, US-Layout |
Schalter | Linear 45, Linear 45 Speed oder Tactile 55 |
Hintergrundbeleuchtung | RGB |
Anschluss | USB Type-C (3x) |
Polling Rate | 1000 Hz / 1ms |
Kabellänge | 1,6 m |
Software | ja (Mountain Base Camp) |
Makro-Unterstützung | ja |
Maße (B x H x T) | 307 mm x 46,4 mm x 115 mm |
Gewicht | 768 Gramm |
Garantie | 2 Jahre |
Preis | ab 140 Euro |