Crucial T705 im Test: Die schnellste M.2-SSD

Wann und in welchen Varianten kommt die T705?

Micron wird die neue Crucial T705 NVMe SSD mit dem „Relase-Datum“ zum 12. März 2024 auf den deutschen Markt bringen – so kann man es auf der Webseite nachlesen und dort können diverse Varianten vorbestellt werden. Es gibt die SSD ohne Kühlkörper, mit Kühlkörper und in einer „Limited Edition“ in – zugegebenermaßen – sehr schickem Weiß. Bei der Kapazität hat man die Wahl zwischen einem, zwei und vier Terabyte. Micron bricht mit dieser Gen5-SSD Geschwindigkeitsrekorde, das gilt leider auch für die aufgerufenen Preise. Die nackte 1-TByte-Version schlägt mit noch moderaten 284,40 Euro zu Buche, die 4-TByte-Variante mit schwarzem Kühler mit 875,83 Euro. Zudem gestaltet Micron die Aufpreise für die Kühlervarianten relativ happig. So kostet die nackte T705 mit zwei TByte 525,97 Euro, der Aufpreis für den schwarzen Kühler liegt bei 54,47 Euro, für den weißen gar bei 109,48 Euro. Da wird sich so mancher Gamer sicherlich zweimal überlegen, ob es unbedingt ein weißer Kühler sein muss. Kühlung muss aber unbedingt sein! Aber dazu später mehr. Betrachten wir die Messergebnisse aus dem Testlabor.

Die Crucial T705 im Testlabor

In unseren Labortests zeigte die Crucial T705 wahrlich beeindruckende Geschwindigkeit – um genau zu sein: Sie bricht Rekorde. Aber, es gibt auch kleine Schattenseiten. Mit einer maximalen Lesegeschwindigkeit von 14.146 MByte/s und einer maximalen Schreibgeschwindigkeit von 12.015 MByte/s erreicht die T705 die höchste Geschwindigkeit, die wir bisher im Testlabor gemessen haben und natürlich die maximal mögliche Punktzahl. Die Werte sind so gut, dass wir darüber nachdenken unser Wertungsschema anzupassen.

Gleiches gilt auch für unseren Test für sequenzielles Lesen und Schreiben. Sie verfügt über eine sequenzielle Lesegeschwindigkeit von 9844 und eine sequenzielle Schreibgeschwindigkeit von 9372 MByte/s.

Bei der Zugriffszeit zeigt die SSD jedoch leichtes Verbesserungspotenzial, mit einer durchschnittlichen Lesezugriffszeit von 0,012 ms und einer durchschnittlichen Schreibzugriffszeit von 0,039 ms. Bei der Geschwindigkeit der Schreibzugriffe zeigt sich also eine kleine Schattenseite – das können andere NVMe-SSDs etwas besser. Unterm Strich können wir hier lediglich 8 von 10 möglichen Punkten vergeben. Die fehlen der T705 am Ende schmerzlich.

Beim Test für die Übertragung kleiner Dateien zeigt das T705 eine sehr gute Leistung und erreicht eine Lesegeschwindigkeit von 89 und eine Schreibgeschwindigkeit von 362 MByte/s für 4-KByte-Dateien, was einer Punktausbeute von 29 von 30 möglichen Punkten gleichkommt. Der eine fehlende Punkt trifft den neuen Geschwindigkeits-Weltmeister durchaus empfindlich. Wäre die Crucial T705 beim Lesen nur etwas schneller, sähe die Gesamtrechnung besser aus und die SSD wäre uneingeschränkt für einen Systemspeicher unter Windows empfehlenswert.

Extrem beeindruckend sind dagegen die Kopiergeschwindigkeiten der T705. Bei der von uns gemittelten Kopiergeschwindigkeit, die aus ISO-Dateien, Gaming- und Programm-Daten bestehen, liefert die Crucial eine durchschnittliche Übertragungsrate von 4436,7 MByte/s und sichert sich auch hiermit einen Rekordwert.

Muss die Crucial T705 aktiv gekühlt werden?

Die T705 wird mit einem passiven Kühlkörper oder völlig nackt ausgeliefert. Ohne eine Kühlung, ob diese direkt vom Mainboard stammt, von Crucial selbst oder individuell dazugekauft wurde, geht es nicht. Unsere Labortests zeigen sogar, dass die Hitzeentwicklung ohne aktive Lüfter einen direkten Einfluss auf die Transfergeschwindigkeit hat. Mit HD Tune messen wir die Geschwindigkeit der Datenübertragung beim Lesen und Beschreiben der gesamten SSD. Das mag ein seltener Fall sein, für das Beschreiben oder Einlesen von großen Videoprojekten über mehrere hundert GByte hinaus, ist diese Messung aber durchaus relevant. Und hier zeigt sich, dass die Übertragungsgeschwindigkeit direkt von der Temperaturentwicklung abhängt. Kann die Temperatur der SSD unter 40°C gehalten werden, kann beim Schreiben eine Geschwindigkeit von rund 4000 MByte/s gehalten werden, was übrigens ein sensationell hoher Wert ist. Steigt die Temperatur aber darüber hinaus, dann fällt die Schreibrate auf rund 3000 MByte/s ab. Ein maximal leistungsfähiges PC-System, ob für Creator oder Gamer, braucht beim Einsatz der T705 also unbedingt eine aktive Kühlung der SSD. Von einer passiven Kühlung alleine raten wir ab.

Fazit: Crucial T705 NVMe SSD

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Crucial T705 NVMe SSD bei den meisten unserer Messungen eine herausragende Leistung abliefert und diverse Geschwindigkeitsrekorde bricht. In der Tat darf sich – zumindest nach unseren Messverfahren – die T705 als die schnellste SSD der Welt bezeichnen. Doch leider verliert die T705 bei wenigen Tests wichtige Punkte und erreicht insgesamt „nur“ 94 Zähler. Das reicht nach unserem Wertungsschema für ein „sehr gut“, aber eben nicht für das begehrte „überragend“.