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Crucial T700 im Test: Die erste NVMe-SSD mit mehr als 11 GByte/s

Die Crucial T700 feiert ihren Einstand im Testlabor als erstes NVMe Drive der PCIe 5.0-Spezifikation. Wir haben beide Varianten in ein potentes Testsystem geschoben. Hier ist unser Check.

Autor: Oliver Ketterer • 4.7.2023 • ca. 3:40 Min

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Crucial T700
© Crucial

Und in der Tat ist die T700 das erste PCIe-5.0-Laufwerk, welches sich zu Geschwindigkeiten bekennt, die jenseits von 11.000 MByte/s liegen. Zwar haben dieses Jahr im ersten Quartal bereits zwei weitere Solid State Module spezifiziert nach Gen 5 die IT-Bühne betreten – um genau zu sein, waren das ...

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Pro

  • Sehr hohe Transferraten
  • Erfüllt die PCIe 5.0 Anforderungen vollends
  • Mit und ohne Kühlkörper erhältlich

Contra

  • Benötigt gute Kühlung
  • Hoher Preis

Fazit

Die Crucial T700 liefert außerordentlich hohe Transferraten, die besonders für Highend-Anwender interessant sind. Sie benötigt aber eine gute Kühlung und ist zudem nicht wirklich günstig.

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Und in der Tat ist die T700 das erste PCIe-5.0-Laufwerk, welches sich zu Geschwindigkeiten bekennt, die jenseits von 11.000 MByte/s liegen. Zwar haben dieses Jahr im ersten Quartal bereits zwei weitere Solid State Module spezifiziert nach Gen 5 die IT-Bühne betreten – um genau zu sein, waren das ein Speicher von Gigabyte (Aorus) und eine Seagate FireCuda 540, doch mit diesen konnten wir unsere Tester im Labor leider noch nicht behelligen. Außerdem waren die Herstellerangaben zum Datentransfer relativ bescheiden gehalten mit 10 bzw. 9,5 GByte/s, so dass der erhebliche Mehrpreis durch den relativ geringen Geschwindigkeitsgewinn nicht wirklich attraktiv erschien.

Preisliche Einordnung: Was kostet die Crucial T700?

Apropos Mehrpreis, der liegt bei der T700 im Vergleich zu günstigen NVMe-SSDs mit PCIe 4.0 bei einem Faktor von rund 3. Bedeutet konkret: derzeit kosten Preiswerte Gen 4 SSD-Module ab rund 90 Euro. Die T700 von Crucial ruft einen stolzen Preis von 370 Euro auf. Dennoch – wer ein absolutes High-End-System mit maximalem Speed haben will, kommt um eine Crucial T700 nicht herum – zumindest nicht so lange andere Hersteller nicht nachgezogen haben und den Amerikanern Konkurrenz gemacht haben. Auf der anderen Seite kommt man auch nicht darum herum der T700 ein High-End-System zur Verfügung zu stellen, in dem der Festspeicher seine volle Power entfalten kann.

Welche Systemvoraussetzungen müssen erfüllt sein für eine Crucial T700?

Die offensichtliche Voraussetzung ist natürlich ein Mainboard mit PCIe 5.0 Spezifikation und – das sagen wir vorsichtshalber nochmals dazu – ein freier m.2-Anschluss, der diese Spezifikation auch erfüllt. Auskunft, welcher der m.2-Anschlüsse PCIe 5.0 bietet, gibt das Handbuch des Mainboards. Bei den meisten Mainboards dürfte es jener sein, der am nächsten zum CPU-Sockel liegt und meist ist auch nur ein m.2-Anschluss mit Gen 5 verbaut worden, die anderen haben dann PCIe 4.0.

Für sehr gute Kühlung des Speicherbausteins muss gesorgt werden. Nur wer ein Mainboard mit einer dedizierten, vorinstallierten SSD-Kühlrippe hat, wie beispielsweise verschiedene Asus-Mainboards mit Z690 oder Z790 Chipsatz, kann sich die Variante der Crucial T700 ohne den Kühlkörper bestellen. Dessen Mainboard keine Onboard-Kühlrippe hat, sollte sich unbedingt die Variante der Crucial mit Kühlkörper bestellen. Denn: für beide Varianten hat unser Test ergeben, dass die enorm hohen Geschwindigkeiten, die erreicht werden, eine leichte Neigung zum „Thermal Throttling“, also dem kurzen Abkühlen bei reduziertem Datentransfer, besteht, solange keine aktive Kühlung den Kühlkörper bzw. die Mainboard-Kühlrippe von der Hitze befreit.

Wer beispielsweise ein extravagantes Gehäuse mit Wasserkühlung für CPU und Grafikkarte betreibt, wird wahrscheinlich einen zusätzlichen Lüfter verbauen müssen, der die T700 abkühlt, um gelegentliches Throttling auszuschließen.

Trotz etablierter Hardware-Spezifikation, die PCIe 5.0 ja grundsätzlich ermöglicht, empfehlen wir vor dem Einbau das BIOS des Mainboards auf den neuesten Stand zu bringen. In einem unserer ersten Tests kam das Laufwerk mit älterem BIOS nicht auf die angegebene Geschwindigkeit. Nach dem BIOS-Upgrade lief es dagegen überzeugend.

Testergebnisse aus dem Labor

Die maximalen Transferraten hat uns der CrystalDiskMark geliefert. Beim Lesen erreichte die T700 12,4 GByte/s und beim Schreiben 11,8 – beeindruckend. Ordentlich sind die 4K-Werte mit 95 bzw. 377 MByte/s, die CrystalDiskMark ermittelt. Ordentlich deshalb, weil dieses Laufwerk damit nicht sonderlich empfehlenswert wäre für eine Windows-System-Installation – es wäre dafür einfach zu teuer. Schnelle Windows-Performance erreichen andere Laufwerke mit gleich guten oder sogar besseren 4K-Lese-Werten, die zu einem Drittel vom Preis erhältlich sind.

Blickt man jedoch auf den ATTO-Bench, so verwundert dessen Ergebnis etwas: Dieser renommierte Benchmark liefert uns für 4K-Dateien 804 bzw. 796 MByte/s an Datentransfergeschwindigkeit. Der AS SSD liegt mit seinem Ergebnis sogar noch unter den Werten des CrystalDiskMark. Das mutet schon etwas merkwürdig an, doch haben alle Ergebnisse ihre Gültigkeit, denn die Art und Weise wie hier gemessen wird unterscheidet sich bei allen Benchmarks. Wichtig zu wissen ist, dass ein recht deutlicher Geschwindigkeitsgewinn erreicht wird gegenüber SSDs mit PCIe 4.0, der bis zu grob 5 GByte/s betragen kann.

Crucial T700
Die Crucial T700 erreicht sehr gute Transferraten, wie hier beim Crystal Disk Mark zu sehen ist.
© Oliver Ketterer

Für wen ist eine T700 interessant?

Die Crucial T700 liefert ordentliche Geschwindigkeitsvorteile insbesondere beim Transferieren von größeren Dateien, Öffnen von großen Projekten, wie etwa Videoprojekten, und wohl auch beim Laden großer Spiele und deren Level in den Grafikkartenspeicher. Letzteres testen wir aber nicht explizit. Natürlich würde die T700 auch als Systemplatte einen sehr guten Job mach, doch dafür ist sie eigentlich zu schade. Ihr bevorzugtes Spielfeld ist der High-End-Einsatz als Projekt-Speicher für professionelle Anwendungen, wie 3D-Rendering oder Filmprojekte, bis hin zu simultanem Videospielen und -Aufzeichnen.

Fazit: Crucial T700

Die Crucial T700 verlangt eine sehr performante Systemumgebung, um ihre volle Leistung zu entfalten und eine ordentliche Kühlung. Wir empfehlen unbedingt einen aktiven Lüfter. Die Leistung der T700 wird dem Anspruch von PCIe 5.0 vollends gerecht. Man bekommt wirklich Top-Speed für sein Geld. Und das ist auch gut so, denn beim Geld hört die Freundschaft bekanntlich auf und die Fakten müssen für sich sprechen. Der Preiszettel von 370 Euro bei der T700 ist hoch, aber sie liefert auch was sie verspricht.

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Dieses Produkt wurde getestet durch die Redaktion PC Magazin.

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