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Ryzen 3 2200GE und Radeon Vega 8

Ipason F im Test: Flinker Mini-PC für Fortnite, League of Legends und mehr

Der Ipason F ist ein Mini-PC mit Ryzen 3 2200GE und integrierter Radeon Vega 8 Grafik. Im Test zeigt der Rechner, ob er seinen Preis von rund 350 Euro wert ist.

Autor: The-Khoa Nguyen • 28.6.2019 • ca. 4:50 Min

iPason F im Test
Der iPason F lässt sich liegend oder stehend platzieren. Mit einem Volumen von 2 Litern ist er größer als andere Mini-PCs, aber immer noch deutlich kleiner als eine Spielkonsole.
© connect-living.de

Wir haben den Ipason F-Migrate im Test. Dabei handelt es sich um einen Mini-PC, den der Hersteller zwar als Office-Rechner bewirbt. Die enthaltene Hardware taugt aber durchaus auch für das eine oder andere, angesagte Spiel. Zum Preis einer PS4 Pro bekommen Sie ein kompaktes Komplettsystem mit einem...

Pro

  • Preis-Leistung und Performance
  • kaum wahrnehmbare Betriebslautstärke
  • geringe Wärmeentwicklung
  • erweiterbarer Speicher (2,5-Zoll-SATA)

Contra

  • kein Bluetooth, USB Type C
  • nur ein Displayausgang
  • Windows 10 nicht aktiviert

Fazit

Der Ipason F hat Defizite, die die mögliche Zielgruppe verkleinern. Wer sich darin wiederfindet, bekommt ein gutes Gerät zum günstigen Preis.

  Gut

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Wir haben den Ipason F-Migrate im Test. Dabei handelt es sich um einen Mini-PC, den der Hersteller zwar als Office-Rechner bewirbt. Die enthaltene Hardware taugt aber durchaus auch für das eine oder andere, angesagte Spiel. Zum Preis einer PS4 Pro bekommen Sie ein kompaktes Komplettsystem mit einem Ryzen 3 2200GE, die integrierte Grafikeinheit Radeon Vega 8, 8 GB DDR4 RAM und eine 240-GB-SSD. Installiert, aber nicht aktiviert, ist Windows 10 auf Englisch, das sich auf Deutsch stellen lässt.

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Die Hardware ist für Gaming-Zwecke eher am unteren Ende der Leistungsskala anzusiedeln, das gilt aber auch für den Preis. Beim Ryzen 3 2200GE handelt es sich um die Stromsparvariante für die Einsteiger-Desktop-APU (Accelerated Processing Unit) Ryzen 3 2200G (ohne E). Der Takt des Vierkerners ist gegenüber dem Vorbild leicht reduziert, die Leistung knapp 5 bis 10 Prozent dahinter. Der Verbrauch liegt dafür nur bei maximal 35 statt 65 Watt.

Geräte hierzulande mit einem Ryzen 3 2200GE sind noch rar und deutlich teurer als der Ipason F. Vergleichbare Rechner mit Ryzen 3 2200G fangen wie der Ipason F im Preisbereich von 300 bis 400 Euro an, sind dafür jedoch in klassischen Desktop-Gehäusen verbaut. Auf der Suche nach einem unauffälligen und modernen Rechner für  den Schreibtisch zwecks Office, Web, alltäglichen Multimediaaufgaben und gelegentlichem Spielen könnte der Ipason F für Sie interessant sein.

Ipason F im Test: Unauffällig, kühl und leise

Der Ipason F steckt in einem schwarzen Metallgehäuse, das die Wärme von den Hitzequellen gut abtransportiert und unter Last höchstens lauwarm wird – auch an einem heißen Tag wie aktuell im Büro. Verbaut ist ein Lüfter, den wir sogar in verschiedenen aufwändigen Benchmarks nur sehr leicht vernommen haben. Wohnzimmer- und Home-Office-tauglich ist der Ipason F also.

Das Gehäuse ist mit rund 2 Litern Volumen etwas größer als Mini-PCs wie etwa diverse Zbox-Geräte von Zotac , Intel-NUCs oder auch den von uns getesteten AcePC AK1. Für den einfachen und regelmäßigen Transport eignet sich der Ipason F dennoch - sofern Sie sich um einen Bildschirm und Eingabegeräte weitere Gedanken gemacht haben.

An der Front hat das Gehäuse nur den Power-Knopf, auf der Rückseite warten neben HDMI 2.0 noch Gigabit-Netzwerk, 2x Klinke für Lautsprecher/Kopfhörer und Mikrofon sowie 4x USB 3.0 und sogar ein COM-Port. Letzterer dürfte für die meisten Nutzer nicht mehr relevant sein. Vermisst haben wir einen weiteren Displayausgang und USB Type C.

Wirklich störend empfanden wir, dass der Ipason F keinen WLAN-Chip integriert hat, auch wenn er auf der Seite so beworben wird. Stattdessen wird ein WLAN-Stick von TP-Link mitgeliefert (der wird auch beworben), der Drahtlosverbindungen auf Kosten eines USB-Ports bringt.

  • Update: Auf Nachfrage hat uns der Hersteller mitgeteilt, dass lediglich unser Testmuster ohne WLAN-ac auskommen musste. Geräte im Handel kommen wie beworben mit einem integrierten WLAN-Modul. Ipason aktualisiert derzeit das entsprechende Bauteil. Der WLAN-Stick wird entsprechend nicht mehr benötigt und mitgeliefert.

Bedenken Sie hierbei: Maus und Tastatur brauchen jeweils auch einen USB-Port. Sollten Sie noch Bluetooth verwenden – einen entsprechenden Chip hat uns der Geräte-Manager auch nicht angezeigt (dies wird aber auch entsprechend auf der Produktseite kommuniziert) – wird auch der vierte von vier USB-Ports belegt.

iPason F im Test
Auf der Rückseite finden sich alle Anschlüsse. Hinter dem Ipason-Schriftzug versteckt sich ein Erweiterungsslot für 2,5-Zoll-SATA-Laufwerke.
© connect-living.de

Nutzer sollten also nach Möglichkeit per Netzwerkkabel online beziehungsweise ins Heimnetz. Ein USB-Hub für weniger bandbreitenhungrige Peripherie wie etwa Eingabegeräte oder eben Erweiterungs-Sticks für WLAN und Bluetooth könnten Sie dort anschließen und USB-Ports sparen. Externe Festplatten, SSDs oder Kartenleser (fehlt auch), die pro Sekunde Daten im Hundertmegabytebereich und aufwärts übertragen, sollten Sie so eher nicht verwenden.

Als Plus können wir den Erweiterungsslot für 2,5-Zoll-Laufwerke aufführen. Damit sparen Sie sich einen USB-Port für externe Festplatten und können beispielsweise eine zusätzliche größere SSD oder eine konventionelle Festplatte (im 2,5-Zoll-Format) einbauen.

Ipason F im Test: Leistung und Benchmarks

Der moderne Vierkerner von AMD auf Ryzen-2000-Basis, der Grafikchip mit Support für alle wichtigen Standards und Formate (etwa HDMI 2.0 für 4K mit 60 Hz), 8 GB RAM und die SSD  sorgen für ein angenehmes Arbeitstempo: Die Reaktionsfreudigkeit von Windows, Office und weiteren Standardprogrammen ist im Alltag sehr angenehm – selbst während des Herunterladens, Entpackens und des Einrichtens von Benchmark-Tools, während Steam ein Game herunterlud oder Windows im Hintergrund Updates einspielte. Der Ryzen 3 2200G zeigt im Desktop-Betrieb, insbesondere durch den Einsatz einer vollwertigen SSD statt (E)MMC-Flashspeicher, kaum Schwächen.

Die Leistung im Desktop- und Gaming-Betrieb haben wir mit einigen klassischen Benchmarks erörtert. Folgende Disziplinen und Punktzahlen kamen zum Einsatz beziehungsweise am Ende heraus:

Ipason F Benchmarks

Vollbild an/aus
Benchmark Punkte
3DMark: FireStrike2.384 Punkte
3DMark: Sky Diver8.585 Punkte
3DMark: Night Raid9.018 Punkte
3DMark: Cloud Gate11.557 Punkte
Geekbench 4 (Single Core)3.786 Punkte
Geekbench 4 (Multi-Core)9.933 Punkte
Cinebench R201.223 Punkte

Die synthetischen Benchmarkwerte legen eine Prozessorleistung  zwischen Einsteiger- und Mittelklasse der ersten Ryzen-CPU-Generation nahe. Die Grafikleistung ist etwas unterhalb einer Geforce MX150, die unter anderem in Laptops der Mittelklasse ab 500 Euro zu finden ist. Damit können Sie zwar aktuelle Spiele wie Battlefield 1 oder Forza Horizon 4 starten, kriegen spielbare Frameraten jedoch erst, wenn viele der Grafikeinstellungen auf der niedrigsten Stufe stehen. Die Vega-8-Grafikeinheit ist dennoch gut doppelt so schnell wie die Intel UHD 630, die sich auf Laptops oder Mini-PCs mit Intel-Chips findet.

Interessanter ist der Ipason F eher für Gelegenheitsspieler oder solche, die ihr Hauptaugenmerk auf beliebte Esports-Titel wie etwa League of Legends, Dota oder Hearthstone werfen. Auch Shooter wie etwa Fortnite​ oder Apex Legends​ sind mit Tuning-Maßnahmen spielbar, wie Youtuber sogar mit wettbewerbsfähigen Bildraten zeigen. Ein PUBG​ oder GTA 5​ geben sich schon schwieriger, sind aber auch auf dem Ryzen 3 2200GE spielbar.

Fazit:

Wir haben einen vergleichsweise günstigen Rechner getestet, der nicht nur für Mini-Games taugt. Der Ipason F ermöglicht aktuelle beziehungsweise aufwändigere Spiele mit akzeptablen Bildraten, häufig auf Kosten des Detailgrads - Konsolenspieler können davon ein Liedchen singen. Wer nicht nur spielt, bekommt einen Rechner, der klassische Desktop-Nutzung sehr performant erledigt. 

Fehlendes WLAN ist wenig nachvollziehbar und nervig, dafür liefert der Hersteller immerhin einen WLAN-Stick mit. Bluetooth müssen Sie bei Bedarf nachrüsten. Für einen erweiterten Desktop zwecks Office und Co. hätten wir uns mehr Displayausgänge gewünscht, diese muss der Nutzer bei Bedarf per USB-Adapter also ebenso nachrüsten.

Wer sich darauf einstellen kann, keinen Kartenleser, kein USB Type C und kein Bluetooth braucht, für den ist der Ipason F eine Überlegung wert. Die Hardware-Basis mit Ryzen 3 und SSD leistet sehr gute Arbeit und die Grafiklösung ist für den Preis sehr flink!

iPason F kaufen: Hier bekommen Sie den Mini-PC

Der Ipason F ist als Import​ beispielsweise über Gearbest erhältlich. Im aktuellen und wiederkehrenden Flash-Sale zahlen Sie rund 330 Euro. Der Normalpreis beträgt 400 Euro. Bei einer Bestellung wählen Sie "Germany via Priority-Line"-Versand aus. Die Lieferung dauert bis zu 25 Werktage.