Gears of War 4 im Test: Durchladen und los!
Mehr zum Thema: MicrosoftMit Gears of War 4 wird die brutale Shooter-Reihe nach rund fünf Jahren fortgesetzt. Doch Weiterentwicklungen im Genre scheinen am verantwortlichen Studio spurlos vorbei gegangen zu sein. Schade.

Gears of War 4 setzt eine Shooter-Serie fort, die in Deutschland aufgrund ihrer Brutalität nicht unumstritten war. Das Gameplay, die Story, die Grafik hingegen - keine Frage, das waren wirkliche Leckerbissen. Nach dem dritten Teil hat sich Epic Games allerdings von der Serie verabschiedet und M...
Gears of War 4 setzt eine Shooter-Serie fort, die in Deutschland aufgrund ihrer Brutalität nicht unumstritten war. Das Gameplay, die Story, die Grafik hingegen - keine Frage, das waren wirkliche Leckerbissen. Nach dem dritten Teil hat sich Epic Games allerdings von der Serie verabschiedet und Microsoft sowie dem Entwicklerstudio The Coalition die Reihe überlassen. Jetzt ist Gears of War 4 da - für Xbox One und Windows 10. Und was taugt's? Wir klären das.
Gears of War 4 im Test: Die Story
25 Jahre sind vergangen, seit Marcus Fenix und seine Schergen den fiesen Locust eingeheizt haben. Mittlerweile ist der ehemalige Star ergraut und überlässt seinem ebenfalls vor Muskeln strotzenden Sohn JD das Feld. Der ist allerdings nicht linientreu und bestiehlt zusammen mit seinen Kumpels Kait und Del die COG, die Coalition of Ordered Governments. Letztere baut derweil in Windeseile Städte und pfercht darin die Überlebenden der Locust-Attacken ein - zum Schutz vor eventuellen weiteren Angriffen. Dass derlei Maßnahmen der Jugend nicht gefallen, das ist verständlich. Das Trio bricht also des Nachts auf den Großbaustellen ein, klaut Technologien und führt diese den Outsiders, einer Rebellengruppierung zu. Und als dann auch noch ein altbekannter und totgeglaubter Feind seine Widerauferstehung feiert, bricht die Hölle auf Erden erneut los.
Gears of War 4 im Test: Die Grafik

Hinsichtlich der Story scheint also alles zu passen. Doch wie sieht es in Sachen Grafik aus? The Coalition setzt für Gears of War 4 auf die neueste Version der Unreal-Engine. Und die kann sich wirklich sehen lassen. Sie ist zwar kein Augenöffner wie seinerzeit beim ersten Teil, doch lässt sie immer mal wieder die Kinnlade gen Boden fallen. Vor allem wenn das Wettersystem mal wieder die Hauptrolle spielt. Wind, Regen, Chaos - wow! Was die Unreal Engine da auf den Bildschirm zaubert ist wirklich toll. Besser als auf der Xbox One sieht Gears of War 4 natürlich auf dem PC aus. Besonders in Sachen Partikeleffekte, Texturschärfe und Performance ist die PC-Version meilenweit voraus.
Gears of War 4 im Test: Das Gameplay
Kommen wir zu den negativen Punkten. Denn leider hat sich das Gameplay von Gears of War quasi gar nicht geändert. Das mag auf der einen Seite zwar Nostalgiker freuen, doch das Shooter-Genre hat sich seit Gears of War 3 einfach mächtig verändert. Charakterentwicklung? Fehlanzeige. Waffen-Upgrades? Trotz der sogenannten Fabrikator-Box nicht möglich. Hier lassen sich nur Standard-Wummen herstellen, die es auf den Schlachtfeldern aber zuhauf gibt. Sinnlos. Wie sieht es mit Finishing-Moves aus? Auch die gibt es in Gears of War 4 nicht. Auch in Sachen Gegnervielfalt lässt Gears of War 4 Wünsche offen. Hier bewegen wir uns bestenfalls auf dem Niveau der Vorgänger. Echte Highlights sind höchst selten und wurden schon in den Trailern gezeigt. Wirklich schade. Auch die Spieldauer ist mit rund 6 Stunden sehr gering. Das ist zwar schon aus den unzähligen Call of Dutys bekannt, schmerzt aber ob der langen Wartezeit auf Gears 4 zumindest Freunde der Singleplayer-Variante.
Gears of War 4 im Test: Der Multiplayer-Modus

Klar. Der Singleplayer-Modus ist nicht alles. Und wo dieser an Innovationen und Umfang kränkelt, räumt der Multiplayer-Modus ordentlich auf. Zur Verfügung stehen der kooperative Horde-Modus und der kompetitive Versus-Modus. In beiden Modi stehen die klassischen Varianten Team Deathmatch, King of the Hill, Dodgeball und Kriegsgebiet zur Verfügung. Auch ausgefallene Varianten wie Aufstieg, Beschützer oder Wettabrüsten sind dabei. In Aufstieg gilt es, Zielringe zu erobern, in Wettabrüsten ändert sich alle drei Kills die Waffe des Teams und in Beschützer ereilt es den Teamanführer und somit wird ein Respawnen verhindert. Wie gut der Multiplayer-Modus in der Praxis ist, muss sich erst noch zeigen. Der Umfang ist aber ordentlich. Sehr schade ist jedoch, dass der Horde-Modus nur noch mit maximal zwei Spielern gezockt werden kann. Früher waren es bis zu vier Spieler.
Gears of War 4 im Test: Fazit
Nein, Gears of War 4 ist wirklich kein schlechtes Spiel. Es ist auch kein durchschnittliches Spiel. Aber genauso wenig ist es herausragend. Dazu fehlt es einfach zu sehr an Neuerungen. Nach fünf Jahren Gears-Pause hätten es ruhig etwas mehr sein dürfen. Wer das "gute alte Gears-Feeling" haben will, der kann trotzdem getrost zuschlagen.