Microsoft enthüllt technische Daten
Xbox Scorpio: 12 GB RAM und 4K-Spiele mit 50 Prozent mehr Leistung als PS4 Pro
Microsoft hat wichtige Specs zur Xbox Scorpio verraten. Diese versprechen wie erwartet eine hohe Leistung der Konsole, ein paar Fragen bleiben aber noch offen.

Es gibt neue Details zur Xbox Scorpio: ein im Gegensatz zur Xbox One S deutliches Hardware-Upgrade für die Xbox One. Der Release soll Ende 2017 stattfinden. Während die Xbox One S vorrangig eine neue Revision der ursprünglichen Xbox One mit ergänztem Support für 4K-Streaming und UHD-Blu-ray-Dis...
Es gibt neue Details zur Xbox Scorpio: ein im Gegensatz zur Xbox One S deutliches Hardware-Upgrade für die Xbox One. Der Release soll Ende 2017 stattfinden. Während die Xbox One S vorrangig eine neue Revision der ursprünglichen Xbox One mit ergänztem Support für 4K-Streaming und UHD-Blu-ray-Discs ist, soll die Xbox Scorpio auch Spiele in nativer 4K-Auflösung auf kompatible Fernsehgeräte bringen.
Dafür demonstrierte Microsoft eine Tech-Demo auf Basis der Forza-Engine mit stabilen 60 Bildern pro Sekunde bei einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln, wie das Gaming-Hardware-Portal „Digital Foundry“ auf eurogamer.net berichtet. Dafür musste Microsoft an der Hardware schrauben, die weiterhin bei AMD entsteht. Die Xbox Scorpio kommt nun auf 6 TFLOPS, das ist in Sachen Rohleistung rund 50 Prozent schneller als die PS4 Pro und mehr als drei Mal so schnell wie die Xbox One.
Die CPU (x86) bietet weiterhin acht Kerne, bei einem Takt von 2,3 GHZ gegenüber 1,75 GHz bei der Xbox One und Xbox One S (PS4 Pro: 2,1 GHz). Auf die Jaguar-Architektur von AMD setzt Microsoft nicht mehr. Hier kommt eine nicht näher genannte, neue Technik zum Einsatz. Ryzen soll es aber nicht sein. Die neue GPU, auch hier fehlen genauere Angaben zum Typ, hat nun 40 statt 12 Recheneinheiten und taktet mit 1.172 MHz statt 853 (Xbox One) beziehungsweise 914 MHz (Xbox One S). Die PS4 Pro hat 36 Recheneinheiten und taktet mit 911 MHz.
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Beim Arbeitsspeicher lässt die Xbox Scorpio die Konkurrenz - auch aus eigenem Hause - alt aussehen, die jeweils 8 GB einsetzen. Microsoft stockt den RAM bei der Scorpio auf 12 GB (DDR5) auf. Die Speicherbandbreite liegt bei 326 GB pro Sekunde, gegenüber 68 GB/s des DDR3-RAMs der Xbox One (plus beschränkt 204 GB/s durch den 32 MB großen ESRAM), 219 GB/s bei der Xbox One S und 218 GB/s bei der PS4 Pro.
Das Laufwerk bietet wie schon die Xbox One S Support für UHD-Blu-rays. Bei der Festplatte bleibt es bei 1 TB Speicherplatz, wahrscheinlich konventionell als HDD-Magnetfestplatte. Der Grafikchip soll bei der Forza-Demo nur bis zu 66 Prozent ausgelastet gewesen sein. Zusammen mit dem großen Speicher gibt es also noch Luft nach oben.
Spiele brauchen keine Patches
Im Gegensatz zur PS4 Pro soll es keinerlei Patches bedürfen, um aktuelle Xbox-One-Spiele in höherer Qualität auf der Scorpio zu genießen. Mehr Performance (Bilder pro Sekunde) und eine höhere Auflösung kommen also automatisch. Neue Titel können dann neben 4K-Auflösung und HDR-Kontrast mehr Grafikdetails mitbringen, die auf den alten Konsolen wiederum zurückgefahren werden dürften. Spiele sollen fast durchweg in 4K laufen. Auch portierte Games der Xbox 360 sollen von der Scorpio profitieren. Wie beim Konkurrenten profitieren Spiele auch auf bisherigen HD-Bildschirmen von der Mehrleistung der Scorpio. Hier dürfte vor allem die Performance zulegen. Wichtig ist hierbei festzuhalten, dass die Xbox Scorpio ein Hardware-Upgrade der Xbox One ist, kein echter Nachfolger: derselbe Schritt wie bei Sonys PS4 Pro.
Zusammenfassung und Ausblick
Die Hardware fällt wie erwartet sehr leistungsfähig aus. Die zusätzliche Power der Scorpio gegenüber der PS4 Pro dürfte dafür sorgen, dass Spiele tatsächlich in nativem 4K und nicht skaliert wie bei der Sony-Konsole auf den 4K-Fernseher kommen. Zur E3 Anfang Juni möchte Microsoft weitere Infos verraten: das Design und den finalen Namen etwa, denn bei Scorpio handelt es sich nur um den Projekt- bzw. Codenamen. Dann dürften auch Angaben zum Preis und Release-Termin kommen. Digital Foundry rechnet währenddessen mit einem Preisschild von unter 500 US-Dollar. Der erwartete Betrag dürfte dann auch dem Euro-Preis entsprechen.
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Spannend wird vor allem zu sehen sein, welche neuen Spiele erscheinen, die von der Mehrleistung der Scorpio bedeutend Gebrauch machen und zusätzliche Argumente für einen Kauf liefern. Der Mehrwert der PS4 Pro beispielsweise hält sich für Besitzer von konventionellen 1080p-Bildschirmen in Grenzen. Erst mit einem HDR-fähigen 4K-Bildschirm spielt sie ihre Stärken aus. Das dürfte freilich auch auf die Scorpio zutreffen. In Verbindung mit der Virtual-Reality-Brille PSVR haben Nutzer der PS4 Pro jedoch einen Leistungsvorteil gegenüber denen mit der Standard-PS4. Eine VR-Brille fehlt der Xbox Scorpio indes. Interessant könnte Microsofts Vorstoß in Sachen Mixed-Reality (Augmented Reality) sein, der Startschuss kommt in den nächsten Tagen mit dem Creators Update für Windows 10. Das Betriebssystem ist bekanntlich auch ein Teil der Xbox-One-Konsole.