Würdiges Finale oder enttäuschend?

Final Fantasy 13 - Lightning Returns im Test

11.4.2014 von The-Khoa Nguyen

Mit Final Fantasy 13: Lightning Returns geht die FF13-Trilogie in die finale Runde. Kaum einem anderen Final Fantasy-Teil wurde mit so hohen Erwartungen entgegen gefiebert, aber sind die Erneuerungen im Kampfsystem und in der Spielführung ausreichend für einen würdigen Abschluss? Wir haben das letzte Kapitel rund um die beliebte Protagonistin Lightning im Test und verraten es Ihnen.

ca. 4:15 Min
Testbericht
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Wir haben das Ende der Trilogie von Final Fantasy 13 für Sie getestet.Returns
Wir haben das Ende der Trilogie von Final Fantasy 13 für Sie getestet.
© Square Enix

Final Fantasy 13: Lightning Returns im Test: Der dritte Teil der FF13-Trilogie bringt das dreizehnte Kapitel der nun schon seit 25 Jahren bestehenden Rollenspielreihe zum Ende und bietet - verglichen mit seinen direkten Vorgängern - einen immensen Wandel in puncto Spielführung.

Das Trilogie-Finale ermöglicht vor allem eines: spielerische Freiheit. Diese lässt sich jedoch nicht so einfach auskosten, denn ein weiterer Schwerpunkt von Lightning Returns ist der durchgängige Zeitdruck, an den man sich erst einmal gewöhnen muss.

Final Fantasy 13: Lightning Returns im Test: Zeitdruck

Der Wettlauf gegen die Zeit kommt nicht von ungefähr, denn Schöpfergott Bhunivelze hat beschlossen, die in Chaos versunkene Welt in nur 13 Tagen untergehen zu lassen, um eine neue zu erschaffen. Genau dabei muss Protagonistin Lightning ihm helfen und als Erlöserin bis zur Apokalypse so viele Seelen wie möglich retten, die der neuen Welt Leben einhauchen sollen. Als Gegenleistung verspricht Bhunivelze Lightnings Schwester Serah wiederzubeleben, weshalb Lightning kaum eine andere Wahl hat als den Auftrag zu erfüllen.

Anfangs bleiben Lightning nur sieben Tage, um Seelen zu retten, aber der Weltuntergang kann beispielsweise durch das Besiegen von Monstern hinausgezögert werden. Als Belohnung erhält man nämlich so genannte Glorienpunkte, mit denen der Baum Yggdrasil genährt und dazu befähigt wird, die Apokalypse auf maximal 13 Tage hinaus zu zögern.

Die Rettung der Seelen erfolgt durch zahlreiche Quests, die teilweise sogar zu Questketten verwoben wurden, jedoch auf lange Sicht bedeauerlicherweise weder spannend noch einfallsreich sind. Im Großen und Ganzen bewegen sich die Quests, die man entweder von NPCs erhält oder auf Questtafeln findet, immer im selben Rahmen: Gegenstände sammeln, bestimmte Gegner besiegen oder Leute in den großen Arealen auffinden.

Final Fantasy 13 Lightning Returns im Test: Belohnung statt XP

So trivial die Aufträge auch erscheinen mögen, umso bedeutender sind die Belohnungen, die man nach erfolgreichem Abschluss erhält: Anders als beim gewohnten Erfahrungspunkte-System der Vorgänger, erhält man nun lediglich dauerhafte Boni auf Lightnings Attribute, wie Lebenspunkte oder magische und physische Angriffskraft, sowie neue Kostüme, die, neben dem Fanservice-Effekt, für das Kämpfen von besonderer Bedeutung sind.

Final Fantasy 13 Lightning Returns im Test: Kampfsystem

Final Fantasy 13
Yunas Robe: Nur eines von insgesamt 40 facettenreichen Kostümen, das durch Quests erworben werden kann.
© Square Enix

Das actionlastige Kampfsystem namens Style-Change Active Time Battle ähnelt dem vorherigen Command Synergy Battle, erweitert dieses aber durch schnelle Wechsel zwischen verschiedenen Waffen und Fertigkeiten während der in separaten Arenen bestrittenen Echtzeitkämpfe. Durch die Möglichkeit der direkten Bewegung sowie Blocks, Kontern und Ausweichmanövern sind die Kämpfe sehr dynamisch und anspruchsvoll, denn wenn man taktisch unklug vorgeht, können einen selbst normale Gegner spielend leicht besiegen. Andersherum bietet das komplexe Kampfsystem bei optimaler Beherrschung theoretisch die Möglichkeit, selbst den härtesten Gegnern ohne Gegentreffer den Garaus zu machen.

Eine der größten Neuerungen des Spiels: das Kampfgarnituren-System. Man wählt drei Sets mit Kostümen, Zaubern und Waffen aus, die während des Kampfes über die Schultertaste gewechselt werden können. Dies ist auch zwingend notwendig, da jede Aktion kostbare Aktionspunkte verbraucht und sich inaktive Sets schneller regenerieren, um wieder einsatzbereit zu werden.

Manche von den insgesamt 40 verschiedenen Kostümen eignen sich besser für Magie, andere eher für den Offensivangriff. In diesem Zusammenhang zeigt sich eine der größten Stärken des Rollenspiels: Die Kampfgarnituren lassen sich völlig frei zusammenstellen und individualisieren, was zum Austüfteln und Entdecken neuer Techniken einlädt. Zudem lässt sich Einzelkämpferin Lightning auf diese Weise flexibel gestalten, was davon ablenkt, dass man anders als bei den Vorgängern nicht mehr in der Gruppe kämpft.

Final Fantasy 13 Lightning Returns im Test: Grafik

Grafisch präsentiert Lightning Returns zwei überraschend starke Gegensätze: Während die große Welt Nova Chysalia mit ihren angenehm weitläufigen Arealen sehr atmosphärisch animiert wurde und viel Liebe fürs Detail an den Tag legt, enttäuscht die Gestaltung der darin lebenden NPCs.

Diese wirken im Gegensatz zu den sehr detaillierten Hauptcharakteren aufgrund ihrer abgehackten Bewegungen wie Randfiguren aus PS2-Vorgängern. Darüber hinaus fallen Lightnings Sprung- und Kletteraktion leider eher holprig aus. Mithilfe unserer Bildergalerie können Sie sich selbst einen Eindruck von der Gestaltung der Welten und Charaktere verschaffen. 

Bildergalerie

Diese Galerie zeigt Eindrücke aus dem Test zu Final Fantasy 13 Lightning Returns.

Galerie

Final Fantasy 13 Lightning Returns im Test

Wir haben Final Fantasy 13 Lightning Returns im Test. In unserer Galerie zeigen wir Ihnen Eindrücke aus der Spielwelt.

Insgesamt präsentiert Square Enix mit Final Fantasy 13: Lightning Returns ein ungewohnt düsteres und atmosphärisches Spiel, das einige Überraschungen mit sich bringt. Es kommt einem jedoch ein wenig so vor, als hätten die Entwickler den letzten Teil der spannenden Trilogie als Versuchskaninchen für Experimente mit dem Kampfsystem und der neuen Spielführung benutzt.

Final Fantasy 13 im Test: Experimente schaden der Story

Das alles geschieht auf Kosten der Story, da man sich einerseits über ein Wiedersehen mit alten Bekannten aus den vorigen Spielen freuen kann, doch deren Geschichten kommen andererseits ein wenig zu kurz und lassen noch eine Vielzahl an Fragen offen. Wer zu den passionierten Sammlern und Entdeckern von Spielwelten gehört, wird im letzten Teil der Trilogie gehörig an die Leine genommen, denn der Zeitdruck lässt einem kaum Spielraum, die großen Areale ausreichend zu erkunden.

Wem es also schwer fällt, Schatztruhen für die schnelle Erfüllung der Quests außer Acht zu lassen, dem wird die Zeit davon laufen und dann heißt es gnadenlos Game Over. Das mag vielen eingefleischten RPGlern und Final Fantasy-Liebhabern ein Dorn im Auge sein, im Großen und Ganzen macht es aber den Reiz des Spiels aus und erhöht seinen Schwierigkeitsgrad.

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Zudem wird dem "Button-Mashing" durch das anspruchsvolle Kampfsystem ein Ende gesetzt und fordert taktisch kluge Planung. An Final Fantasy 13: Lightning Returns scheiden sich die Geister, doch es war mutig von Square Enix ähnlich wie damals beim ersten Final Fantasy Shooter Dirge of Cerberus den Schritt in eine andere Richtung zu wagen und Neues auszuprobieren.

Ob Square Enix sich nach dem Ende der Trilogie rund um Lightning wieder auf alte Tugenden zurückbesinnt, bleibt abzuwarten. Final Fantasy 13 - Lightning Returns ist seit dem 14. Februar 2014 für PS3 und Xbox 360 erhältlich.

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