Dyson Gen5detect Absolute im Test: die neue Referenz
Mit dem kabellosen Stielstaubsauger Gen5detect Absolute setzt Dyson neue Maßstäbe. Was das High-End-Modell auszeichnet, verrät unser Test.

Dyson hat den beutellosen Handstaubsauger groß gemacht: Die Firma, die 1991 in Großbritannien gegründet wurde und seit 2019 in Singapur logiert, setzte als erste die Zyklontechnologie ein, bei der ein starker Luftstrom in einem Zylinder rotiert und allein durch die Fliehkräfte groben Schmutz abs...
Dyson hat den beutellosen Handstaubsauger groß gemacht: Die Firma, die 1991 in Großbritannien gegründet wurde und seit 2019 in Singapur logiert, setzte als erste die Zyklontechnologie ein, bei der ein starker Luftstrom in einem Zylinder rotiert und allein durch die Fliehkräfte groben Schmutz abscheidet. Feinere Partikel werden von hochwertigen Filtersystemen aus der nach außen geleiteten Luft gefischt. Diesem Prinzip folgen die Dyson-Handstaubsauger seit etlichen Jahren, wobei der Hersteller die Technologie selbstredend stets weiterentwickelt.
Neues Topmodell im Dyson-Portfolio
In der Regel mit beeindruckenden Ergebnissen. Der jüngste Wurf heißt Gen5detect und ist das neue Topmodell des Branchenprimus. Dyson attestiert ihm die höchste Saugkraft im Portfolio, nämlich 280 AW (AirWatt). Air what? Berechtigte Frage. Dieser Wert berechnet sich grob vereinfacht aus dem erzeugten Unterdruck und der bewegten Luftmenge in einer bestimmten Zeit. Allerdings ist AirWatt keine physikalisch genormte Einheit und hängt davon ab, wo und wie gemessen wird.
Exzellente Saugleistung
Wir gehen die Sache pragmatisch an und haben den Gen5detect mit Schmutz aller Art konfrontiert. Und das mit überdurchschnittlich gutem Ergebnis: Ob banaler Staub, grober Dreck oder lange Haare – der Dyson lässt nichts liegen und befördert alles, auch Haare, rückstandsfrei in den großen Staubbehälter, der 0,77 Liter fasst. Dabei wird der Unrat schön kompakt zusammengefaltet, sodass man jede Menge Fläche machen kann, bevor es ans Entleeren geht.
Das funktioniert mit einem Tastendruck, der den Behälter nach unten öffnet und den Dreck in den Mülleimer entlässt. Die Hände bleiben dabei sauber. Außer, wenn lange Haare im Spiel sind: Die wickeln sich gerne oben um den Metallfilter und müssen per Hand herausgezogen werden. Auch sollte man den Behälter hin und wieder mit einem feuchten Tuch auswischen.
Hochwertiger HEPA-Filter
Apropos Filter: Der Gen5detect arbeitet wie üblich mit einem mehrstufigen System. Im Staubbehälter kümmert sich ein Metallfilter um Partikel bis zu 300 Mikron Größe, Dyson nennt hier Zucker und Flöhe als Beispiele. Darüber folgt ein zweiteiliger Einsatz in einem Kunststoffrahmen: Vor dem Motor fängt ein waschbarer Textilfilter Partikel bis zu 0,5 Mikron ab, etwa Pollen. Über dem Motor sitzt ein waschbarer HEPA-Filter, der laut Dyson bis zu 99,99 Prozent aller bis zu 0,1 Mikron kleinen Partikel einschließt, auch Viren. Damit ist die ausgestoßene Luft sauberer als die Raumluft. Die beiden bilden eine Einheit und lassen sich leicht zur Reinigung abziehen bzw. zu gegebener Zeit ersetzen.


Hartbodendüse mit Laserlicht
Für die starke Saugkraft zeichnen 14 Zyklone verantwortlich, die von Dysons bislang stärkstem Motor mit 135.000 U/min angetrieben werden. Fürs Saugen von Böden liegen zwei elektrisch angetriebene Düsen bei. Neu konzipiert ist die für Hartböden gedachte Bodendüse „Slim Fluffy“ – eine weiche Rolle, die sich unter fließendem Wasser reinigen lässt und neuerdings mit einem grünen Laserstrahl den Boden ausleuchtet. Und zwar so gnadenlos, dass wirklich kein Staubkorn unentdeckt bleibt und man manchmal verzweifeln könnte, da es nach zwei Tagen schon wieder aussieht, als habe man wochenlang die Füße hochgelegt. Aber gut, besser man hat den Feind im Blick.
Für Teppiche ist die ebenfalls elektrisch verstärkte „Bodendüse mit Digital Motorbar“ zuständig, die keine Lampe mitbringt. Dafür überwacht sie den Widerstand an der Walze und passt im Auto-Modus die Saugkraft dem Bodenbelag an.
Sehr gut: Beide Bodendüsen saugen den Schmutz zuverlässig ein, auch lange Haare verheddern sich nicht.



Analysiert den Schmutz
Weiteres Highlight im Auto-Modus: Ein piezoelektrischer Sensor analysiert laut Dyson 15.000-mal die Anzahl und Größe der aufgesaugten Partikel und regelt die Saugintensität entsprechend. Das funktioniert in der Praxis gut. Und damit man auch weiß, was der Boden so hergibt, zeigt das Display die Ausbeute geordnet nach Partikelgröße an. Erscheint so gut wie nichts mehr, ist der Boden sauber. Das ist nett und mag anfangs faszinierten, bringt im Alltag aber nicht wirklich viel. Schließlich hält man Sauger nicht still, sondern fährt hin und her und muss damit schon sehr gute Augen haben, um die Infos im Blick zu behalten.
Relevanter ist die permanent eingeblendete Restlaufzeit in Minuten und Sekunden. Dyson nennt bis zu 70 Minuten, das allerdings im Eco-Modus auf Hartböden. Im Alltag fährt man mit dem Auto-Modus besser, der die Saugkraft bei Bedarf kurzzeitig hochregelt und so die beste Effizienz bietet. Hier waren im Test rund 45 Minuten realistisch. Bei Bedarf gibt es noch den kraftvollen Boost-Modus, der den Akku aber sehr schnell in die Knie zwingt.
Gut: Der Stromspeicher ist austauschbar, ein Wechselakku liegt allerdings nicht bei. Das wäre bei einem Preispunkt von aktuell 900 Euro keine übertriebene Erwartung. Bis der Akku vollständig geladen ist dauert es rund 4,5 Stunden.


Schnell zum Handstaubsauger umgebaut
Sehr praktisch ist die im Saugrohr integrierte Staub- und Fugendüse: Zieht man das Aluminiumrohr ab, hat man ruck, zuck einen Handstaubsauger parat, um Fußleisten, Kanten oder das Auto zu reinigen.
Unser Testmodell bringt zudem folgendes Zubehör mit:
- eine elektrisch verstärkte „Haardüse“, die sich für Polster und Matratzen eignet
- ein breite Kombi-Zubehördüse mit weichem Bürstenaufsatz
- eine Wandhalterung mit Anschluss fürs Ladekabel
Weitere Teile sind im Dyson-Onlineshop erhältlich.
Bei Dyson exklusiv gibt es den Gen5detect Absolute in Nachtblau/Kupfer, der zusätzlich einen Flex-Adapter mitbringt, mit dem sich der Saugrohrwinkel um bis zu 90° absenken lässt, sodass man besser unter Möbel kommt.
Wer sich mit der Teppich-Düse weit genug bückt oder auf den Boden kniet, kommt auch so unter Bett und Co, denn die ist so flexibel gelagert, dass sich das Saugrohr bei seitlicher Drehung fast flach auf den Boden legt. Mit der Fluffy-Düse ist das leider nicht möglich. Bei tiefen Möbeln muss man also eventuell kurzzeitig umstecken (siehe Bilder oben).
Fährt sich gut
Die Steuerung des Gen5detect klappt einfach und komfortabel. Mit 3,5 Kilogramm ist er kein Leichtgewicht, vor allem im Einsatz als Handstaubsauger. Aber beide Bodendüsen sind gelenkig und lassen sich gut auch in Ecken und an Kanten entlang manövrieren.
Anders als frühere Dyson-Modelle bringt der Gen5detect zudem einen Knopf zum Ein- und Ausschalten mit. Man muss also nicht dauerhaft eine Taste gedrückt halten, damit der Sauger saugt.

Fazit und Preis
Der Dyson Gen5detect ist ein rundum empfehlenswerter Stielstaubsauger, der mit enormer Saugkraft bei guter Laufzeit und einfacher Handhabung überzeugt. Das geschlossene Filtersystem mit HEPA-Abschluss holt selbst kleinste Partikel aus der eingesaugten Luft, der Laser in der Fluffy-Hartbodendüse lässt kein Schmutznest unentdeckt. Die Analyse der eingesaugten Partikel ist ein nettes Gimmick, hat im Alltag aber keinen großen Nutzen.
Der Dyson Gen5detect ist für 899 Euro als Exklusiv-Version mit Flex-Adapter im Dyson-Onlineshop erhältlich. Zum selben Preis, aber ohne Adapter findet man ihn bei Mediamarkt.