usmile Y10 Pro im Test
Die schicke Schallzahnbürste punktet mit Display und langer Laufzeit. Die Bedienung ist allerdings kein Highlight.

usmile bietet mit der Y10 Pro (UVP: 114,99 Euro) eine attraktive Schallzahnbürste, die gut in der Hand liegt und eine schicke Figur im Bad abgibt. In dem weißen Gehäuse ist bündig ein schwarzes Bedienfeld eingelassen, das aus zwei Teilen besteht: Oben sitzt ein rundes Farbdisplay, darunter der E...
usmile bietet mit der Y10 Pro (UVP: 114,99 Euro) eine attraktive Schallzahnbürste, die gut in der Hand liegt und eine schicke Figur im Bad abgibt. In dem weißen Gehäuse ist bündig ein schwarzes Bedienfeld eingelassen, das aus zwei Teilen besteht: Oben sitzt ein rundes Farbdisplay, darunter der Ein-Ausschalter. Ein kurzer Druck auf diesen startet die Zahnbürste. Unter dem Bedienfeld sitzt ein weiterer, weißer Button. Über den wählt man bei der ersten Inbetriebnahme die Sprache aus, in der die Informationen im Display angezeigt werden. Deutsch gibt es allerdings nicht – neben Chinesisch und Japanisch bietet usmile nur Englisch an. Wer das rudimentär beherrscht, dürfte klarkommen, viel zu lesen gibt es auf dem Farbbildschirmchen eh nicht.
usmile bewirbt eine 24/7-Plague-Erinnerung. Das Display zeigt beim Anheben der Bürste einen weißen oder gelben Zahn mit der Meldung "Still clean", "Plague formed" oder „Lot of plague“ – abhängig davon, wie lange die Bürste nicht genutzt wurde. Das verbuchen wir unter der Rubrik Spielerei, denn dass man die Zähne zwei Mal am Tag putzen sollte, dürfte auch ohne diese Anzeige klar sein.


Umständliche Programmauswahl
Drückt man den Start-Knopf, legt sofort das zuletzt ausgewählte Reinigungsprogramm los. Der Wechsel zu einem anderen Modus klappt nur im laufenden Betrieb über den weißen Knopf. Hat man das passende Programm eingestellt, muss man es über den schwarzen Knopf schnell wieder stoppen, worauf die Meldung „Less Time“ erscheint. Dann heißt es die Bürste in den Mund stecken und erneut den schwarzen Knopf drücken.
Das klingt kompliziert? Ist es auch. Man muss das Prozedere schon ein paar Mal durchmachen, um es zu verinnerlichen. Und bitte immer schön aufpassen, ja nicht aus Versehen beim Putzen den weißen Button zu drücken, sonst schaltet das Programm um. Und was dann läuft, weiß man nicht, da man das Ding ja im Mund hat …
Timer stoppt erst nach vier Minuten
Im laufenden Betrieb zeigt das Display zudem die verstrichene Putzzeit an. Nach 30 Sekunden soll man in einen anderen Quadranten im Mund wechseln, was die usmile auch zuverlässig mit einem kurzen Stopp signalisiert. Dabei füllt sich sukzessive ein blauer Kreis um die Uhrenanzeige. Nach zwei Minuten ist er komplett und die Reinigung eigentlich beendet. Die Y10 Pro läuft allerdings weiter und wiederholt das Spiel bis vier Minuten um sind – erst dann schaltet sie automatisch ab. Und das in allen Programmen.
Exzellente Ausdauer
Ein großer Pluspunkt der Y10 Pro ist die Ausdauer. Der volle Akku hält laut usmile bis zu 180 Tage durch. So lange haben wir nicht getestet, aber nach guten zwei Wochen unter vermehrtem Einsatz zeigte das Display immer noch 91 Prozent Kapazität an. Das ist top! Geht der Strom zur Neige, erscheint ein Batteriesymbol. Den Zwischenstand kann man durch Einstecken des Ladekabels checken.
Geladen wird die Y10 Pro über eine USB-C-Buchse unten auf der Stellfläche. Diese ist mit einer Gummikappe verschlossen, die richtig angedrückt sicher abdichtet. Die Zahnbürste ist mit IPX8 zertifiziert, also gegen Eintauchen in Wasser geschützt. Beim Lieferumfang zeigt sich usmile allerdings nicht sehr spendabel: Ein Reiseetui liegt nicht bei, auch die Auswahl an Bürstenaufsätzen war bei unserem Testgerät bescheiden. Wo andere eine Varietät mit unterschiedlichen Härtegraden einpacken, fanden wir zwei identische Bürsten für „Advanced Whitening“.


Vier Putzprogramme
Womit wir bei den Programmen wären. Die Y10 Pro bietet vier Modi, die sich spürbar unterscheiden: Smart, Clean, White und Soft. „Smart“ verspricht, die Zahnoberfläche zu erkennen und die Reinigung entsprechend anzupassen. Davon darf man sich jetzt keine KI-gestützte Analyse erwarten. Doch in horizontaler Seitenlage, die die Bürste über einen Gyroskopsensor erkennt, bewegt sich der Bürstenkopf deutlich intensiver und raumgreifender, die einzelnen Borstenbüschel arbeiten gegeneinander, was eine bessere Putzleistung bietet. Auch die Tonlage der an sich leisen Bürste ändert sich.
Warnt bei zu viel Druck
Egal in welchem Programm: Übt man zu viel Druck aus, ertönt ein Warnsignal und die Rückseite der Bürste blinkt rot. Auch das Display meldet den Überdruck, was man im Einsatz kaum sehen wird. Sofort nach dem Putzen sollte man aber einen Blick darauf werfen, denn der Bildschirm zeigt an einem Gebiss, wie effektiv man gearbeitet hat und wo man noch mal nachlegen sollte. Danach erscheinen die Putzzeit und zwei Zähne – ein weißer, ein gelber – mit Prozentangaben. Wofür die stehen, kann man nur raten, denn erklärt wird die Auswertung nicht. Wir nehmen an, weiß wertet die Reinigungsleistung insgesamt aus, gelb die Plaque-Entfernung. Wirklich hilfreich ist das nicht.
Reinigt gründlich
Die Hauptsache ist aber die Putzleistung, und die stimmt. Welches Programm passt, muss jeder für sich entscheiden. Die hochwertigen Bürstenaufsätze sind recht weich, aber dicht. Nach der Reinigung fühlte sich stets alles sauber an, bei uns blieben auch keine Speisereste zurück. Im Gegenteil: Die usmile holte selbst kleinste Partikel, die sich vor der Zahnseide versteckt hatten, heraus.
usmile Y10 Pro: Unser Testfazit
Die usmile Y10 Pro reinigt gründlich, hat eine überragende Akkulaufzeit und gibt via Display Auskunft, wo nicht gründlich genug geputzt wurde. Die Bedienung ist allerdings alles andere als smart – hier sollten die Entwickler nochmal nachdenken. Auch dass die Schallzahnbürste kein deutsches Menü anzeigt, ist nicht optimal. Unterm Strich ein gutes Produkt mit Verbesserungspotenzial.