Dishonored 2 im Test: Die Freiheit nehm’ ich mir
Dishonored 2 muss im Test unter Beweis stellen, dass es besser ist als der erste Teil. Und was sollen wir sagen? Dishonored 2 schafft es mit Bravour.

Dishonored 2: Das Vermächtnis der Maske – so der vollständige Titel - setzt rund 15 Jahre nach den Geschehnissen aus dem Actionspiel Dishonored an. Und schon nach wenigen Minuten werden wir ins eiskalte Wasser geschmissen.Dishonored 2 im Test: Gameplay und Story Mit welchem Charakter wollen wir...
Dishonored 2: Das Vermächtnis der Maske – so der vollständige Titel - setzt rund 15 Jahre nach den Geschehnissen aus dem Actionspiel Dishonored an. Und schon nach wenigen Minuten werden wir ins eiskalte Wasser geschmissen.
Dishonored 2 im Test: Gameplay und Story
Mit welchem Charakter wollen wir die Story bestreiten? Wählen wir die Kaiserin Emuly Kaldwin oder doch lieber ihren Vater Corvo Attano? Auf den ersten Blick ist diese Entscheidung völlig nebensächlich, denn die Story und ihre Kapitel unterscheiden sich dadurch nicht. Was sich hingegen völlig ändert, ist das Spielgefühl. Emily zum Beispiel ist wirklich brutal unterwegs. Ein Beispiel? Die Fähigkeit „Domino Effekt“. Segnet ein Gegner das Zeitliche, sterben bis zu vier weitere ebenfalls.
Und diese Fähigkeiten brauchen wir auch. Denn die Story von Dishonored 2 hat es durchaus in sich. Ziel ist es, dass Emily den Thron von Dunwall von ihrer fiesen Tante Delliah zurückerobert. Die hat es nämlich durch einen Putsch auf das rote Samt geschafft. Dementsprechend sind wir in der aus dem ersten Teil bekannten Hafenstadt Dunwall nur anfangs unterwegs und flüchten dann recht schnell in die Metropole Karnaca. Doch auch dort sind wir nicht vor den Häschern der Putschistin sicher. Stets müssen wir achtsam sein und vor den Schergen fliehen – oder sie eben bekämpfen. Zwar haben wir es in Dishonored 2 nicht mit einer echten offenen Welt zu tun, die Entwickler schaffen es aber, zumindest die Illusion einer solchen zu erzeugen.
Besonders toll gelungen ist die Architektur von Karnaca. Denn sie wirkt nicht nur grandios, sie bettet sich auch ebenso in das Spielgefühl ein. Denn erst durch die Architektur wird dreidimensionales Gameplay ermöglicht. Wer sich nur am Boden aufhält, wird oft von den Fieslingen aufgerieben. Clevere Spieler wählen Wege entlang von Balkonen oder über Dächer hinweg. Zusätzlich kann man sich geschickt in Wohnungen teleportieren und so Feinde umgehen.

Dishonored 2
im Test: Grafik und Chaos
Wie schon für den ersten Teil setzen die Arkane Studios bei Teil 2 auf einen gemäldeartigen Comic-Stil für die Grafik. Gesichter wirken schroff und verbraucht, Figuren teils kantig und übergroß, die Architektur teils übertrieben und grotesk. So schaffen es die Entwickler, eine Welt zu erschaffen, die gleichzeitig real und surreal wirkt. Grandios. Schade nur, dass mancher Grafikfehler die Stimmung etwas trübt. Doch das ist nichts, was sich nicht mit einem Patch beheben ließe.
Wichtiger ist es da, dass sich unser Spielverhalten auf die Stimmung in der Spielwelt auswirkt. Wenn wir beispielsweise viele Leichen auf unserem Konto haben, reagieren Zivilisten besonders feindselig auf uns, mehr Feinde patrouillieren durch die Straßen und sämtliche Schauplätze wirken düsterer, mehr Blutfliegen schwirren durch die Luft und die Chance auf ein besonders schauriges Story-Finale steigt.

Dishonored 2 im Test: Fazit
Wow! Was Arkane hier an Spiel raushaut, das weiß wirklich zu überzeugen. Die spielerische Freiheit, die hohe Qualität der Story, die fein abgestimmten Fähigkeiten der beiden Charaktere, die fantastische Grafik und der besondere Soundtrack schaffen eine wirklich tolle Atmosphäre. Die Entwickler haben Dishonored genommen und noch eine Schippe drauf gelegt. Es kommt nicht häufig vor, dass ein zweiter Teil besser als der erste ist – siehe Bioshock. Für die Dishonored-Serie gilt das jedoch keinesfalls. Unbedingt kaufen!