Fahrsimulator
CityDriver im Test: Virtueller Kurzausflug nach München
Am 5. Juni erscheint mit CityDriver ein Fahrsimulator, der mit virtuellem Straßenverkehr in einem detailgetreu nachgebildeten Bereich der Münchener Innenstadt locken möchte. Wir haben CityDriver angespielt.

Fans von Simulatoren blicken gespannt auf CityDriver – dem neuen Titel von Aerosoft beziehungsweise dem Entwicklungsstudio Viewapp aus Wien. „Erstmals in einer realen Stadt realistisch Autofahren – Fahrspaß & Training mit CityDriver! Die neuste Simulation […] bietet [...] die Möglichkeit, mit diversen Autos die Straßen Münchens zu erkunden.“, soweit das Versprechen auf der Steam-Produktseite von CityDriver.
Erhofft haben wir uns einen modernen, würdigen Nachfolger für City Car Driving von Forward Development, das erstmals im Jahr 2007 erschien. Dieses begeistert uns unter anderem mit einer detailgetreu nachgestellten Bedienung verschiedener Autos in einer halbwegs belebt wirkenden und abwechslungsreichen Spielwelt. Mods sorgen für Langzeitmotivation.
Dort starten wir das Game, stellen das ausgewählte Gefährt in den Leerlauf und lassen den Motor sowie das Abblendlicht an. Wir prüfen die Umgebung - wenn es die Hardware zulässt auch in VR -, blinken, treten die Kupplung durch, schalten mit einem Shifter in den ersten Gang und lassen das Konstrukt links auf der Dreierpedalerie nach einem Schulterblick langsam kommen und bewegen uns mit dem Verkehr.
Ein einfacher "Freie Fahrt"-Modus erfreut uns und sinnlose Aufgaben machen uns nichts aus. Ein Fahrschulgefühl wie früher stellt sich ein, mit etwas Übung für die eigene Steuerung fühlen wir uns wie in einem ernstzunehmenderen Simulator, je nach Spielzeit und Ausstattung auch fast wie in einem echten Auto, in dem wir vorbildlich von A nach B fahren.
Nun zu CityDriver ...
Der Spielumfang besteht aus einem freien Roaming-Modus mit zufällig annehmbaren Aufgaben und kurzen Tutorials. Das passt also zu den Erwartungen. Moderner ist es auch – die Optik kann stellenweise viele Details aufweisen und oft ist es auch hübsch, auf unserem Super-Ultrawide-Monitor gibt es keine Anzeigeprobleme. VR wird dafür noch nicht unterstützt. Ob wir uns dies aber bei der gegebenen Performance – selbst auf einem nicht ganz so langsamen AMD Ryzen 9 5900X mit Geforce RTX 3090 antun möchten, mögen wir zu bezweifeln. Die fps-Werte liegen bei gut 7 Millionen Pixeln (5.120 x 1.440p) mit Ultra-Einstellungen zwischen 10 und 30. Mit niedrigeren Stufen wird es besser, in der Spielwelt aber auch karg (bzw. noch leerer). Nimmt die Verkehrsdichte an unserem Standort zu, bricht es für kurze Zeit heftig ein - auch in niedrigen Einstellungen!


Immerhin sind die verschiedenen Wagen, bei denen weitere direkt zum Release als kostenloser DLC verfügbar sind, detailliert nachgebildet (inkl. Entertainment-System bzw. Live-Radio) und fahren sich unterschiedlich. Verbrenner mit Automatik und manueller Schaltung sowie Elektroautos sind dabei. Diese müssen leider ohne Lizenzen und somit echten Namen wie Logos auskommen, sind aber eindeutig identifizierbar.
Das Fahren und Bremsen mit einem Pedal in einem offensichtlichen Tesla macht genau so viel Spaß, wie bei einem augenscheinlichen Ferrari dem Sound in verschiedenen Umdrehungsbereichen zu lauschen. Wer möchte, kann auch den Klon eines Golfs oder eines Benz' fahren. Der Fuhrpark könnte größer sein, wird aber mit Mods befüllbar sein.


So realistisch und kurzweilig das Fahren der Autos auch ist: Langfristiger Spielspaß stellt sich für uns in der jetzigen Form eher schwer ein. Das liegt leider an einem weiteren - wenn nicht dem – Hauptverkaufsargument: München, beziehungsweise die in den Fokus gerückten und nachgebildeten Teile der Innenstadt. Zwar sind Orte wie der Karlsplatz (Stachus), Maximiliansplatz, verschiedene Sehenswürdigkeiten, die vorhandenen Straßen und Ecken klar erkennbar und lassen für Einheimische und Ortskundige ein bisschen Freude aufkommen. Detailverliebte können auch anmerken, dass der eine oder andere Laden an der falschen Stelle ist. Der Verkehr und die wenigen herumlaufenden Menschen (Erinnerung: in Verbindung mit Performance-Einbrüchen) wirken aber steril und leblos. Es wird nie gehupt und an mutmaßlich belebten Plätzen gibt es nicht einmal ein Grundrauschen mit Geräuschen flanierender Menschen, spielender Kinder oder beispielsweise bellenden Hunden - und das bei dem herrlichen Wetter im Spiel.
Einstellungen für Tageszeiten und Wetterveränderungen haben wir nicht gefunden. Betreffend Letzterem fehlen im Hauptmenü auch Einstellungsmöglichkeiten für Scheibenwischer, da fanden wir keinen passenden Punkt in den Reitern für Tastatur, Lenkrad oder den Schaltknüppel.

In den wenig unterschiedlichen Fahrzeugen auf der Straße sitzen meist immer die gleichen Personen, bzw. Charaktermodelle. LKW, Fahrräder, Motorräder, Roller und E-Scooter? Fehlanzeige! Gleise für die Tram gibt es zwar lobenswerterweise. Die öffentlichen Verkehrsmittel an sich (also die Tram) fehlen aber, auch Busse. Diese nutzen zu können wäre immerhin ein nettes Gimmick für das Feature gewesen, dass man aus seinem Auto aussteigen kann. Mehr als ebenso planlos wie NPCs herumlaufen oder wieder ins Auto steigen, ist aber bis auf rudimentäres Sightseeing an Point-of-Interests nicht drin. Hoffen kann man immerhin auf kreative Modder.
Fußgängerinnern und Fußgänger scheinen hier und da nur in die Welt hineinprojiziert zu sein, sie laufen etwa durch Café-Bänke und -Stühle hindurch, bewegen sich kaum oder machen keinen besonders belebten Eindruck – außer, Sie fahren sie mit Ihrem Gefährt unglücklich um. Dann wird der Wagen zurückgesetzt, eine folgenlose Warnung ausgesprochen und es geht weiter.
Folgenlos sind auch Verkehrsverstöße, bis auf solche bei Übungen und den eingangs erwähnten, „Genre“-typisch anspruchslosen Missionen. Wir können laufend die Geschwindigkeitsbegrenzungen überschreiten oder unsere autofahrenden Mitbürgerinnen und -bürger auf der Straße einfach abdrängen. Probleme hat damit niemand, außer unser Gewissen. Bauen wir einen Crash, wird nicht etwa der Service- und gar Staatsapparat ins Rollen gebracht. Das vermeintliche Wrack wird einfach ausgeblendet und wir fahren weiter. Ein Schadensmodell gibt es nicht.
Fazit
Mit Vorfreude könnten München-Fans die simulationstypisch umfangreiche Steuerung belegen und ihren virtuellen Ausflug planen. Spielt der Rechner und der Anspruch an Grafik-Settings und Optik mit, erkunden Sie einen kleinen Teil von Bayerns Hauptstadt in schön gestalteten und simulierten Wagen; stören sich aber vermutlich daran, dass ein Tesla nicht Tesla heißt, oder ein Porsche im Straßenvekehr augenzwinkernd mit Ferdinand betitelt wird.
Ist das überwunden, dürfen Sie sich fragen, warum im virtuellen München so wenig los ist und scheinbar nur ein paar verschiedene Luxuskarossen, ein paar Golf-ähnliche Kompakte und Transporter herumfahren. Ist die anfängliche Freude ob der wiedererkannten Sehenswürdigkeiten erst einmal rum und man zu oft an Begrenzungen des virtuellen Straßennetzes angekommen, stellt sich Ernüchterung ein. Immerhin darf man auf Mods hoffen.
Getestet von der Online-Redaktion connect-living.de.
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