Kult-Horror
Resident Evil 4 Remake im Test: Großartiger Fan-Service
Fast 20 Jahre nach Release gibt es Resident Evil 4 jetzt auch als Remake für aktuelle Konsolen, mit besserer Grafik und ganz viel Fan-Service. Der Test!

Bevor es ans Eingemachte geht, holen wir zuerst die ab, die noch keine Berührungspunkte mit Resident Evil hatten. Resident Evil 4 ist der sechste Teil der gleichnamigen Videospielreihe von Capcom und erschien erstmals 2005. Wir übernehmen die Rolle von Leon S. Kennedy, einem US-amerikanischen Agenten, der in eine mysteriöse europäische Stadt geschickt wird, um die Entführung der Tochter des US-Präsidenten zu untersuchen. Die Handlung dreht sich um die Suche nach der Tochter und die Konfrontation mit einer Sekte, die eine parasitäre Infektion verbreitet hat.
Jetzt, 2023, gibt es Resident Evil 4 als Remake, das mithilfe der aktuellen RE-Engine realisiert wurde. Damit hat sich Capcom einem der beliebtesten Titel der Reihe angenommen und nach den Remakes von Resident Evil 2 und Resident Evil 3 ein weiteres Spiel in die Gegenwart verfrachtet. Und das sieht richtig gut aus! Licht- und Wettereffekte beeindrucken und trotz des gruseligen Settings lädt die Spielwelt zum Erkunden ein. Grafik-Enthusiasten können Raytracing in den Optionen aktivieren und freuen sich über grandiose Effekte – dafür muss man mit kleineren Rucklern leben können. Wer das nicht will, der nimmt einfach den Performance-Modus.
Resident Evil 4 im Test: Nicht nur grafisch aufgehohrt
Das Gute: Capcom hat sich nicht damit begnügt, lediglich die Grafik aufzubohren. Auch inhaltlich gibt es Neues. Und das macht das Spiel ganz einfach runder. Wirkte Leon im Original vor rund 20 Jahren wie ein blasser, austauschbarer Held, hat er im Remake deutlich mehr Background spendiert bekommen. Wir erfahren zum Beispiel, dass die ganzen Ereignisse in Racoon City ihn durchaus verändert haben. Auch Ashley ist nicht mehr nur eine nervtötende Göre, sondern wird mit der Zeit zu einer echten Freundin von Leon. Dazu tragen auch neue, deutlich besser geschriebene Dialoge bei.

Die Story wurde indes kaum angefasst. Vielmehr haben sich die Entwickler das Feedback der Fans zu Herzen genommen. Dazu zählt zum Beispiel die Steuerung, die nun deutlich fließender funktioniert, weniger hakelig. Wir haben mehr Bewegungsfreiheit im Kampf, können einen Schritt zur Seite machen und haben grundsätzlich eine deutlich bessere Übersicht. Hektische Situationen bleiben zwar hektisch, bleiben aber deutlich kontrollierbarer.
Resident Evil 4 im Test: Endlich schleichen!
Ebenfalls neu: Leon kann jetzt schleichen und hinterhältig mit einem Messer angreifen. Das spart Munition, was gerade in schwierigeren Modi wichtig ist. Denn: Munition war 2005 schon Mangelware und ist es 2023 noch immer. Kleiner Wermutstropfen: das Messer geht nach einiger Zeit kaputt und wir müssen es reparieren.
Eine weitere Neuigkeit ist der Inventarkoffer, den Resident Evil Spieler bereits aus dem Remakes von Resi 2 und Resi 3 kennen. Der ist zwar hinsichtlich des Platzes limitiert, ist aber übersichtlich gestaltet. Und wenn wir mehr Platz brauchen, statten wir dem mysteriösen Händler, der es ebenfalls ins Remake geschafft hat, einen Besuch ab. Zusätzlich können wir bei ihm noch ein paar Nebenaufträge abschließen, was uns diverse Edelsteine verschafft.

Wer das Remake auf der Playstation 5 spielt, darf sich zusätzlich über die Einbindung des DualSense-Controllers freuen. Waten wir durch Sumpf, spüren wir das. Und Waffen geben gutes Feedback, das via Vibration umgesetzt wird.
Resident Evil 4 im Test: Gutes beibehalten
Kettensägenmörder, diabolischer Kult, fiese Charaktere – Capcom hat den kruden Mix an Personen beibehalten. Auch beim Horror bleibt alles beim Alten. Wir haben es in Resi 4 nicht mit subtilem Horror, sondern vielmehr mit Terror zu tun. Wenn ein Mob Infizierter auf uns zu kommt, dann bekommen wir leicht Panik – auch wenn sich selbst größere Gegneransammlungen mit der neuen Bewegungsfreiheit gut kontrollieren lassen. In den rund 20 Story-Stunden haben wir massig Spaß und die 16 Kapitel bieten ordentlich Abwechslung.
Resident Evil 4 im Test: Fazit zum Remake
Wenn man heute das Original anfasst, dann wird einem klar, was früher einfach fehlte. Und es ist herrlich zu sehen, dass all die Kritikpunkte von früher nun ausgebügelt sind. Das Remake bleibt sich selbst treu und ändert genau an den Stellen etwas, an denen Fans etwas auszusetzen hatten. Klar, auch das Remake von Resident Evil 4 ist nicht perfekt. Es macht aber eines: Unheimlich viel Spaß!