Canton DM5 im Test
Mini-Soundbars sind im Trend. Mit der Canton DM5 stellen wir ein Highlight der IFA 2017 hier im Test vor - und sind überrascht.

Mini-Soundbars sind im Trend. Sie nehmen wenig Platz ein und kommen häufig ohne externen Subwoofer aus. So auch die neueste Schöpfung aus dem Hause Canton: die DM5 mit nur 55 Zentimeter Länge. Sie reiht sich ein in die Sparte der Digital Movie Systeme, die Ähnlichkeit zu ihren größeren S...
Mini-Soundbars sind im Trend. Sie nehmen wenig Platz ein und kommen häufig ohne externen Subwoofer aus. So auch die neueste Schöpfung aus dem Hause Canton: die DM5 mit nur 55 Zentimeter Länge.
Sie reiht sich ein in die Sparte der Digital Movie Systeme, die Ähnlichkeit zu ihren größeren Schwestern lässt sich nicht leugnen. Dabei sprechen wir zum einen vom äußeren Erscheinungsbild: Gewohnt schlicht und elegant macht die DM5 dank Glasoberfläche und stabilem HDF-Gehäuse eine gute Figur vor oder unter unserem Fernsehgerät. Dabei kann man zwischen den Farben Schwarz und Silber wählen.
Auch im „Innern“ trifft man auf alte Bekannte: der DSP-Algorithmus „DTS True Surround“, der glaubwürdigen Raumklang und Surround-Effekte aus der schlanken 2-Kanal-Bar zaubern soll. Wir suchen vergebens nach einer HDMI-Buchse und schließen die kleine Bar schließlich via optisches Kabel direkt am TV oder am Blu-ray Player an.

So oder so, etwaiger Content in Ultra HD muss eben direkt über den Fernseher ausgegeben werden. Ein Procedere, wie wir es von Herstellern wie beispielsweise Sonos zwar auch kennen, aber uns dennoch gerne anders gewünscht hätten. Das kleine dreistellige Display gibt nicht allzu viele, aber die wichtigsten Informationen preis und lässt sich relativ gut ablesen.
Kleine Bar, großer Sound
Wir starten mit „Mad Max – Fury Road“ in Dolby Digital 5.1. Ein DTS- Decoder ist nicht an Bord, entsprechende Signale werden als Mehrkanal-PCM-Ton ausgegeben. Die DM5 spielt überraschend dynamisch und raumfüllend auf, schafft sogar einen Maximalpegel von 96 Dezibel. Dafür haben die Jubilare aus dem
Taunus pro Kanal zwei 5,1-Zentimeter-Breitband-Treiber und je einen Passivradiator (8,7 x 4,6 Zentimeter) verbaut. Wir können das Flüstern im vorderen Bereich des Zimmers gut orten, dank aktiviertem Surround- Modus sind die Abmessungen der Bar zu keinem Zeitpunkt akustisch wahrnehmbar, im Gegenteil. Der Klangteppich breitet sich vor und um uns herum aus, Mad Max’ Stimme scheint sogar von viel weiter vorne zu kommen, als es die Position des Balkens vermuten lassen könnte.
Bei genauem Hinhören (in „normal großen“ Räumen) kommen sogar einzelne Surround-Effekte zur Geltung. Aktiviert man die sogenannte Voice-Funktion, hebt sich die Stimme von den restlichen Tonspuren ab und gewinnt an Deutlichkeit, ohne dabei unnatürlich zu klingen.
Doch auch bei ausgeschaltenem Modus nehmen wir Dialoge relativ präzise wahr. Was Details angeht, schlägt sich die Kleine wacker und verhältnismäßig wenig Feinheiten gehen unter. Kleiner Wermutstropfen: Irgendwann geht auch der DM5 die Puste aus, bei (außergewöhnlich hoch) aufgedrehtem Pegel verliert der Balken dann an Natürlichkeit und Homogenität.
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Für Musik stellen wir um auf den Stereomodus, der die Klangbühne wieder schmälert. Dennoch profitieren wir von einer guten Abbildung der einzelnen Instrumente und einer präzisen, aber gefühlvollen Stimme aus der Mitte. Höhen und Mitten stimmen und ergeben auch in Kombination mit dem externen Sub 200 ein harmonisches Gesamtklangbild.
Auf derzeit beliebte Features wie eine Netzwerk-Verbindung in Kombination mit einer Kontroll-App müssen wir verzichten, die Hits von Spotify und Co. lassen sich kabellos nur via Bluetooth zur Soundbar schicken. Dafür passiert das via Qualcomm aptX Decoder in guter Qualität.
Wer des Öfteren auf diese Weise Musik hört, sollte von der „Select“-Funktion Gebrauch machen. Nach längerem Drücken der Sound-Mode Taste gelangt man ins Untermenü und kann neben Auto- und Eco-Standby und auch „Select“ aktivieren. Dann switcht die Soundbar nach Erkennen eines Geräts im Bluetooth-Mode zum Verbinden automatisch in den gleichnamigen Modus – und auch wieder zurück.
Fazit
Großes Kino: Canton holt hier das Maximum an Sound aus einem Minimum an Gehäuse. Doch zu diesem unschlagbaren Preis muss man auf etwaige Zusatzfeatures verzichten. Wer auf mehr Bass steht und nette Nachbarn hat, liegt mit dem Sub 200 als Partner für die DM5 goldrichtig.
Dream Team - Canton DM5 + Sub 200
Auch wenn die kleine DM5 für ihre Abmessungen schon ordentlich anschiebt, kann die Unterstützung des neuen Sub 200 (UVP 250 Euro, 25,5 x 45 x 37 Zentimeter) nicht schaden.
Nehmen wir das Aluminium-Gitter ab, kommen die Bassreflexöffnung an der Front sowie der 22-Zentimeter-Tieftöner mit dreifach gefalteter Wave-Sicke zum Vorschein. Diese sorgt für einen möglichst großen Hub. An der Rückseite stellen wir die Lautstärke, Phase und Übergangsfrequenz ein und koppeln die Soundbar via Cinch.
Alternativ stehen auch Buchsen für Boxen-Kabel zur Auswahl. Klanglich überzeugt der schlanke Sub mit trockenen, tiefen Bässen, die nicht nur akustisch, sondern auch körperlich wahrnehmbar sind. Für ein ideales Zusammenspiel reduzieren wir die Lautstärke um -6 dB.