Von Band auf Platte
Teil 2: Videos digitalisieren
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TV-Karten beziehungsweise Grafikkarten mit Composite-/S-Video-Eingängen gehören bei Multimedia-PCs inzwischen zur Standardausstattung. Die Qualität aktueller Karten ist hervorragend und erreicht teilweise ein Niveau, das vor wenigen Jahren noch professionellen Capture- Karten vorbehalten waren. Zu einem echten Problem wird, dass sowohl bei den meisten TV- als auch den Grafikkarten der Ton mangels entsprechender Eingänge über die Soundkarte aufgezeichnet werden muss. Während unserer Tests kam es dabei insbesondere bei preiswerten Soundkarten und längeren Aufnahmesequenzen wiederholt zu Synchronisationsproblemen. Abhilfe schaffen spezielle Capture-Tools wie das kostenlos erhältliche VirtualDub sync (www.user. rhrk.uni-kl.de/~dittrich/sync). Für Anwender einer TV-Karte mit Brooktree BT8x8- Chipsatz empfiehlt sich stattdessen VirtualDub VCR+SYNC (www.virtual dub.net). Beide Programme führen intern eine Sample-Rate-Anpassung durch, passen also das Tonsignal kontinuierlich und unhörbar an den Videostream an, wodurch ausgelassene Bilder vermieden werden. Weisen Video- und Audiospur hingegen einen festen Zeitversatz auf, finden Sie in VirtualDub unter Audio/Interleaving/Audio skew correction Korrekturfunktionen.

Um Dropped Frames wirkungsvoll vorzubeugen, sind mehrere Faktoren zu beachten: Es sollten nach Möglichkeit nur aktuelle WDMund Soundkarten-Teiber zum Einsatz kommen. Besitzer älterer TV-Karten mit BT8x8- Chipsatz greifen am besten auf die hochoptimierten WDM-Treiber zurück, die im Internet unter btwincap.sourceforge.net zum Download zur Verfügung stehen. Zudem verlangt das Capturen mittels TV- und Grafikkarte - abhängig von der verwendeten Bildauflösung und dem eingesetzten Codec - nach leistungsfähigen Prozessoren ab etwa 1 GHz. Beim Einsatz rechenintensiver Kompressionsverfahren wie beispielsweise DivX liegen die Hardware- Anforderungen noch höher: Hier braucht es mindestens einen 1,5-GHz-Prozessor, um Videos in voller PAL-Auflösung bei 768 x 576 Bildpunkten aufzeichnen zu können. Bei leistungsschwächeren Rechnern sollten alle Hintergrund- Tasks deaktiviert werden und unnötige Laufwerks- und Netzwerkzugriffe unterbleiben.
Das Gleiche gilt für das Capturen im MPEG-2- Format und das direkte Aufzeichnen auf einen DVD-Rohling. Diese Lösungen erreichen nicht die Bildqualität von Multi-Pass-MPEG-2-Encodern, für die das Videomaterial allerdings zunächst möglichst gering komprimiert - beispielsweise mittels DV-, MJPEG- oder den verlustfrei arbeitenden, kostenlosen HuffYUVoder CorePNG-Codecs - auf der Festplatte zwischenspeichern werden muss, um danach "offline" MPEG-kodiert zu werden. Zudem lässt sich aufgezeichnetes MPEG-Material nur durch wiederholte und letztlich qualitätsmindernde Rekodierung bearbeiten. Zwar gibt es inzwischen einige Programme mit "SmartRendering", schneiden Sie jedoch nicht nur, sondern verändern komplette Bildinhalte (z.B. durch Effekte oder Untertitel), muss der gesamte Bereich neu berechnet werden.