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Teil 2: Tools zur Webanalyse: Alles koscher?

Autoren: Redaktion pcmagazin und Tim Kaufmann • 18.1.2010 • ca. 2:45 Min

Google Analytics Google stellt Google Analytics (GA) als SaaS, die per Javascript-Tag integriert wird, gratis zur Verfügung. Die umfangreichen Auswertungen finden Sie in drei Rubriken namens Besucher, Besucherquellen und Ziele. Sie lassen sich in verschiedenen Formaten (darunter XML, PDF und CSV)...

Google Analytics

Google stellt Google Analytics (GA) als SaaS, die per Javascript-Tag integriert wird, gratis zur Verfügung. Die umfangreichen Auswertungen finden Sie in drei Rubriken namens Besucher, Besucherquellen und Ziele. Sie lassen sich in verschiedenen Formaten (darunter XML, PDF und CSV) sowie per E-Mail exportieren und jeweils in die Dashboard genannte Übersichtsseite übernehmen.

Web-Analyse
Microsofts Treemap-Diagramme: Je größer und dunkler ein Rechteck, um so wichtiger ist die Webseite, die es symbolisiert (Quelle: liesdamnedlies.com).
© Archiv

GA eignet sich besonders zur Erfolgskontrolle von Adwords-Kampagnen. Verschiedene Reports zeigen Besucher segmentiert nach Kampagnen, Anzeigeninhalt, Keywords und anderen Kriterien an. In Verbindung mit dem Ziel-Conversions-Reporting entfaltet das Adwords-Monitoring seinen besonderen Reiz.

Als Grundlage für diesen Report (der auch ohne Adwords funktioniert) definiert man eine Ziel-Seite, beispielsweise die danke.html eines Web-Shops. Das Erreichen dieser Seite wird mit einem monetären Wert versehen, etwa dem üblichen Gewinn je Warenkorb oder - wenn es um Lead Generation geht - dem Gewinnbeitrag eines durchschnittlichen Neukunden multipliziert mit der Lead Conversion Rate.

So ausgerüstet ermittelt GA den Return on Investment (ROI) und andere Messdaten im Allgemeinen und auch gezielt für einzelne Adwords-Kampagnen. Wer in der Zieldefinition zusätzlich noch die URLs der Seiten hinterlegt, die der Kunde auf dem Weg zur Zielseite durchschreitet, dem verrät GA auf welchen Seiten besonders hohe Ausstiegsraten aus diesem Funnel genannten Trichter zu verzeichnen sind und wohin die Besucher abwandern.

GA eignet sich formal für Websites jeder Größenordnung. Allerdings wirkt sich in Enterprise-Umgebungen die Beschränkung auf täglich 50.000 Unique URLs als Stolperstein aus. Zudem verweist in seinem Web Analytics Report auf gelegentliche Zeitverzögerungen bei der Erstellung umfangreicher Reports. GA sammelt Daten auf den Google-Servern - für deutsche Anwender unter Umständen ein Datenschutz-Problem.

Microsoft Adcenter Analytics

Microsofts Adcenter Analytics befindet sich noch im Beta-Stadium, Test-Accounts werden nach Registrierung sukzessive freigeschaltet. Nach Fertigstellung wird Adcenter Analytics die Vorgängerin LiveStats ablösen. Anders als dieses lokal installierbare Paket setzt Adcenter Analytics auf Tags, was Altkunden verärgern dürfte. Zudem stellen sich deutschen Nutzern jetzt auch bei Microsoft die erwähnten Datenschutz-Probleme.

Das neue Adcenter Analytics wird nicht nur namensmäßig eng mit der hauseigenen Suchmaschinen-Werbeplattform verzahnt sein. So lassen sich Kampagnen-Daten aus dem Adcenter per Mausklick in Adcenter Analytics übernehmen und dort ähnlich wie bei Google Analytics unter Gesichtspunkten wie Konversionsraten oder ROI auswerten.

In der für Microsoft typischen Umarmungsstrategie verarbeitet Adcenter Analytics nicht nur Daten zu Adcenter-Kampagnen, sondern verfolgt auch Google Adwords und Yahoo Search Marketing, sodass es sich zur zentralen Anlaufstelle für Nutzer entwickeln könnte, die die verschiedenen Plattformen nutzen.

In vielen Details, etwa im Erscheinungsbild, bei der Funnel-Gestaltung und bei der Aufteilung des Dashboards ähnelt die Microsoft-Lösung Googles Vorbild. Sie bietet daneben interessante Neuerungen wie die Treemap-Diagramme an. Über die Weiterentwicklung des Projektes informiert das Adcenter Analytics-Blog .

Webtrends Analytics

Webtrends Analytics erschien erstmals 1995 und ist damit älter als alle Mitbewerber. Es steht hier stellvertretend für die leistungsfähigsten, zugleich aber komplexesten Web Analytics Systeme, zu denen beispielsweise auch Omniture Sitecatalyst zählt.

Web-Analyse
Per Clickmap Overlay erfahren Sie, wo Ihre Besucher hin-klicken.
© Archiv

In der aktuellen Version 8.5 zeigt sich die als SaaS angebotene Lösung vor allem in der Analyse von Rich Internet Applikations, Ajax-Anwendungen und RSS-Feeds leistungsfähiger als bisher. So lässt sich jetzt zum Beispiel feststellen, ob Ajax-Bedienelemente wie Schieberegler oder Farbpipetten von Besuchern genutzt werden.

Auch A/B-Tests zwischen Ajax-Seiten und konventionellen Pendants sind möglich. Für RSS-Feeds ermittelt die Lösung einschlägige KPI, etwa die hinzugewonnenen Abonnenten und die am häufigsten gelesenen Meldungen. Für den Trend zum Online-Video zeigt sich die Lösung mit Messinstrumenten für die Zahl der Abrufe und die Spieldauer (in Prozent der Gesamtspielzeit) bereit.

Neben einer soliden Auswahl vordefinierter Auswertungen glänzt Webtrends bei der Zusammenstellung eigener Reports. Dazu fügen Sie die systemseitig bereitgestellten Werte und Rechenzeichen per Mausklick zusammen. Prognosen lassen sich mit dem What-If-Report anstellen.

Den Anforderungen großer Unternehmen wird Web-trends Analytics unter anderem mit unterschiedlichen Benutzerrollen gerecht, über die sich die Zugangsmöglichkeiten zum Analyse-Tool feinsteuern lassen.

zm_timkaufmann