Teil 2: Medientage: Web-Design der Zukunft

Das partizipative Web

Eine veränderte Nutzererwartung in Bezug auf Webseiten stellt Lycos-Kreativchef Oliver Wagner fest. So würden Onliner mittlerweile eine lebendigere Umgebung erwarten. Während in den Anfangszeiten des Internets nur statische Seiten vorhanden waren, konnten die Nutzer im nächsten Schritt mit der Seite agieren und Aktionen auslösen. Heute kommunizieren Nutzer einer Website online untereinander.

Als weiteres Web-Phäomen identifiziert Wagner Daten, die über Schnittstellen und RSS-Feeds Verbreitung finden. Die Information sei nicht mehr an eine Seite gebunden. Produkte wie Twitter stellen Informationen zur Verfügung, die auf normalen und mobilen Websiten Verbreitung finden. Die Information löst sich damit von der eigentlichen Produktseite und kann sich auch über andere Seiten und Medienkanäle verbreiten. Über offene Schnittstellen erweitern Entwickler die Funktion einer Website oder schaffen neue Lösungen - unabhängig vom Anbieter selbst.

Bei der Frage nach dem richtigen Design ist der Designer laut Wagner angehalten, die Zielgruppe mittels demopgraphischer Daten zu definieren und mit der tatsächlichen Nutzergruppe zu vergleichen. Damit sollen Designer vermeiden, eine Website für die falsche Zielgruppe zu entwickeln. Wer in Deutschland eine Social-Website für Damenwäsche für die Zielgruppe 50plus anbieten wolle, komme mit einer Web-2.0-Seite nicht sehr weit, da diese Zielgruppe weniger Interesse am Mitmachweb habe, ist sich der Kreativ-Chef sicher.

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