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SteamOS oder Windows 8.1

Multimediacenter im Eigenbau

Wer denkt, dass PCs im Wohnzimmer nichts zu suchen haben, liegt falsch - unser kompakter Eigenbaurechner mit Windows 8.1 oder SteamOS ist eine starke Alternative zu Spielekonsole und Multimedia-Zentrale.

Autor: Klaus Länger • 30.6.2014 • ca. 3:35 Min

PCs im Wohnzimmer: Multimediacenter im Eigenbau
PCs im Wohnzimmer: Multimediacenter im Eigenbau
© Hersteller

Ein leistungsstarker PC im Eigenbau mit SteamOS oder Windows 8.1: Bauen Sie sich ihr eigenes Multimediacenter! Jedes moderne TV-Gerät verfügt über einen HDMI-Eingang und kann so auch als Monitor dienen. Warum sollte man dann nicht gleich einen PC im Wohnzimmer positionieren und am Fernseher ansch...

Ein leistungsstarker PC im Eigenbau mit SteamOS oder Windows 8.1: Bauen Sie sich ihr eigenes Multimediacenter! Jedes moderne TV-Gerät verfügt über einen HDMI-Eingang und kann so auch als Monitor dienen. Warum sollte man dann nicht gleich einen PC im Wohnzimmer positionieren und am Fernseher anschließen?

Als Antwort auf diese Frage haben wir eine Konfiguration für einen kompakten, leistungsfähigen und leisen Wohnzimmer-PC zusammengestellt, den Sie nachbauen können. Mit einem Komponentenpreis von knapp 1000 Euro ist er zwar deutlich kostspieliger als eine Spielekonsole, dafür aber auch leistungsfähiger und vielseitiger. Spielen in Full-HD-Auflösung ist hier jedenfalls kein Problem.

Mini-ITX-Komponenten als Basis

Die von uns gewünschte kompakte und wohnzimmerkonforme Bauform kann man nur erreichen, wenn man bei Gehäuse und Mainboard auf Mini-ITX-Komponenten zurückgreift. Beim Gehäuse haben wir uns für das Cooler Master Elite 130 entschieden. Bei Abmessungen von 240 x 207 x 399 mm bietet das günstige 45-Euro-Gehäuse Platz für eine lange Grafikkarte und ein konventionelles ATX-Netzteil.

Zudem steht ein 5-1/4-Zoll-Schacht zum Beispiel für den Einbau eines Blu-ray-Laufwerks bereit, und man bekommt zwei USB-3.0-Anschlüsse an der Gehäusefront für den Anschluss von Superspeed-Geräten, wie etwa externe Festplatten. Beim Netzteil haben wir uns für das günstige Cooler Master G550M entschieden: Es kostet im Handel 50 Euro.

RAM: 8GByte DDR3-1600
RAM: 8GByte DDR3-1600
© Cooler Master

Die nur 170 x 170 mm kleine Platine basiert auf dem Z87-Chipsatz von Intel und ist daher für leistungsfähige Core-Prozessoren ausgelegt. Auf dem Board ist ein WLAN-Adapter integriert, der bereits den 802.11ac-Standard für ein sehr schnelles Funknetz unterstützt. Mit seinen beiden externen Antennen und einem entsprechenden AC-Router als Gegenstelle kann das Board Daten mit bis zu theoretischen 867 Mbit/s empfangen und senden, nicht mehr weit vom GBit-LAN.

Für den Anschluss an ein GBit-LAN steht ein Killer-E2200-GBit-LAN-Adapter mit besonders niedrigen Latenzen bereit. So macht man auch bei einem Ausflug zu einer LAN-Party eine gute Figur. Auch Bluetooth wird von dem 150-Euro-Mainboard bereits unterstützt. Den Arbeitsspeicher dimensionieren wir großzügig mit acht GByte in Form von zwei Corsair-DDR3-1600-Modulen der Vengeance-Baureihe.

Günstiger Prozessor und starke GeForce-GTX-Grafikkarte

Da Gaming und Multimedia im Vordergrund stehen, haben wir uns beim Prozessor für einen Intel Core i3-4330 entschieden. Der Dual-Core-Prozessor mit 3,5 GHz Taktfrequenz und Hyperthreading gehört zur aktuellen Haswell-Generation. Dafür, dass es dem Prozessor nicht zu warm ums Herz wird, sorgt die Wasserkühlung Seidon 120 von Cooler Master.

Mainboard: Mini-ITX mit Wlan
Mainboard: Mini-ITX mit Wlan
© Cooler Master

Der von uns ausgewählte Intel Core i3-4330 ist mit 115 Euro relativ günstig, aber trotzdem schnell genug, um mit einer starken Grafikkarte wie der MSI GTX760 OC Twin Frozr mithalten zu können. Unter dem Kühler mit leisem Doppellüfter sitzen als Grafikchip ein Nvidia GTX 760 mit Kepler-Architektur und zwei GByte GDDR5-Speicher.

In dem Nvidia-Chip übernehmen insgesamt 1152 Cuda-Cores die Rechenarbeit, bei der MSI-Karte läuft er übertaktet mit bis zu 1,15 GHz im Boost-Modus. Die Karte ist mit 230 Euro die teuerste Einzelkomponenten, aber in einem Gaming-PC ja auch entscheidend für das Spielevergnügen.

256-GByte-SSD als Massenspeicher

Als Massenspeicher für Betriebssystem und Spiele nutzen wir die neue Plextor-SSD PX-256M6S. Die 2,5-Zoll-SSD mit SATA-3-Interface bietet mit 256 GByte ausreichend Platz für Betriebssystem und Spiele, mit 120 Euro ist sie zudem recht günstig. Den 5,25-Zoll-Laufwerkseinschub im Mini-ITX-Gehäuse haben wir bei unserem Beispielrechner nicht belegt. Er kann entweder ein optisches Laufwerk oder eine zusätzliche Festplatte belegen. Für die Installation von Spielen genügt ein günstiger DVD-Brenner für 18 Euro, wer den Rechner auch als 3D-Fähigen Blu-ray-Player einsetzen will, der greift zu einem Blu-ray-Combo-Drive für ca. 55 Euro.

Der Intel Core i3-4330 ist schnell genug, um die GeForce-GXT- 760-Grafikkarte nicht auszubremsen.
Der Intel Core i3-4330 ist schnell genug, um die GeForce-GXT- 760-Grafikkarte nicht auszubremsen.
© Screenshot/ WEKA

Alternativ kann man in dem Gehäuse auch intern neben der SSD noch eine 3,5-Zoll-Festplatte unterbringen. Des Weiteren lassen sich natürlich auch externe Festplatten als zusätzlicher Datenspeicher nutzen, was bei der PS4 und bei der XBox noch nicht bzw. nur eingeschränkt möglich ist. Bei unserem Rechner können externe HDDs mit beliebiger Größe einfach über USB 3.0 oder eSATA angeschlossen werden.

Windows 8.1 oder SteamOS?

Auch wenn viele Spieler wohl Windows 7 gerne die Treue halten würden, wir empfehlen als Betriebssystem Windows 8.1. Es ist moderner und schneller als Windows 7. Zudem ist das neue Windows auch für das Wohnzimmer besser geeignet. Mit einer kompakten drahtlosen Tastatur lässt sich der Windows-Startscreen gut bedienen, zudem gibt es inzwischen eine Menge netter Casual Games und Multimedia-Anwendungen als App.

Die Spannungsversorgung für die Laufwerke erfolgt beim Cooler-Master-Netzteil mit modularen Kabeln.
Die Spannungsversorgung für die Laufwerke erfolgt beim Cooler-Master-Netzteil mit modularen Kabeln.
© Cooler Master

Die Firma Valve hat sich mit Steam zum größten Online-Anbieter von Computerspielen gemausert. Mit SteamOS will die Firma nun auch gleich das darunterliegende Betriebssystem selbst zur Verfügung stellen. Der Grund dafür dürfte wohl primär darin liegen, dass sich Valve damit von Microsoft unabhängig machen will, der Valve-Chef Gabe Newell sieht wohl den Windows Store in Windows 8 als Bedrohung für das eigene Geschäftsmodell.

Zudem wird gemunkelt, dass auch Valve in das lukrative Streaming-Geschäft mit Musik, Filmen und TV-Sendungen einsteigen will. Und dafür ist natürlich ein Wohnzimmerrechner ideal geeignet, auf dem nur das eigene Betriebssystem SteamOS läuft. Valve selbst wird keine Rechner mit vorinstalliertem SteamOS anbieten.