PC als Konsolen-Ersatz nutzen - so geht's
Mit ein paar Handgriffen schaffen Sie aus Ihrem Rechner einen Spielekonsolen-Ersatz. So spielt es sich auch mit dem PC gemütlich im Wohnzimmer.

Egal auf welcher Seite man in der ewigen Diskussion zwischen PC und Konsole steht: Ein Vorteil von Playstation, Xbox und Nintendo lässt sich nicht von der Hand weisen. Auf der bequemen Couch im heimischen Wohnzimmer spielt es sich um Längen bequemer als am kalten und ungemütlichen Schreibtisch vo...
Egal auf welcher Seite man in der ewigen Diskussion zwischen PC und Konsole steht: Ein Vorteil von Playstation, Xbox und Nintendo lässt sich nicht von der Hand weisen. Auf der bequemen Couch im heimischen Wohnzimmer spielt es sich um Längen bequemer als am kalten und ungemütlichen Schreibtisch vor dem Computer.
Doch auch PC-Spielerinnen und Spieler müssen nicht auf diesen Komfort beim Spielen verzichten. Denn mit einigen Handgriffen verwandelt sich der Desktop in einen Spielekonsolen-Ersatz, ohne dass dabei zusätzliche Kosten anfallen würden. Wir verraten Ihnen im Folgenden, wie Sie ihren Computer zur Konsole umfunktionieren und sich so trotz Rechner beim Spielen bequem ins eigene Sofakissen zurücklehnen.
PC als Konsole nutzen: Die nötige Hardware
Für das Umfunktionieren des Computers zur Konsole benötigen Sie nicht viel. Was sich jedoch absolut empfiehlt, sind das Investment in einen anständigen Controller, falls ein solcher noch nicht vorhanden ist. Hier bieten sich je nach Budget beispielsweise Sony DualShock 4 (für PS4) oder DualSense (für PS5), der Xbox Wireless Controller oder der teurere Xbox Elite Controller an. Sie alle funktionieren mit Steam, über das wir unsere Spiele später laufen lassen.
Daneben sollten Sie Maus und Tastatur bereithalten, falls Sie doch einmal tieferliegende Einstellungen am Rechner vornehmen müssen. Hier sind aber keine besonders hochwertigen Modelle notwendig, Standardware reicht für unsere Zwecke völlig.
Zuletzt ist natürlich entsprechende Hardware in Ihrem PC notwendig, um die gewünschten Spiele laufen zu lassen. Eine Geforce GTX 1650, ein "Ryzen 3 3100"-Prozessor und 16 GB RAM sollten es zum Spielen in Full-HD schon sein, mehr ist aber natürlich besser.
PC und Konsole verbinden: Kabel oder Streaming?
Außerdem benötigen Sie eine Möglichkeit, Computer und TV miteinander zu verbinden. Die meisten modernen Fernseher verfügen über einen HDMI-Anschluss, über den Sie diesen mit Ihrem Rechner per Kabel verbinden können.
Alternativ ist auch kabelloses Streaming möglich, wobei viele Schnittstellen zu Latenzproblemen führen. Setzen Sie lieber auf Technologien, die zum Spielen entwickelt wurden. Für Besitzerinnen und Besitzer einer Nvidia-Grafikkarte wäre beispielsweise Nvidia Gamestream zu empfehlen.
Auch dann werden Sie zwar meist eine größere Verzögerung als mit HDMI haben, dafür sparen Sie sich ein weiteres Kabel im Wohnzimmer und können den Rechner auch weiter entfernt platzieren.
PC als Konsole nutzen: Den Rechner einrichten
Nachdem wir uns um die Hardware gekümmert haben, ist nicht mehr viel zu tun. Um die Spiele bequem über den Controller ansteuern zu können, laden Sie sich zuerst, falls noch nicht geschehen, die Spieleplattform Steam herunter. Registrieren Sie sich auf der Plattform und melden Sie sich nach dem Download mit Ihren Benutzungsdaten an.
In Steam können Sie Spiele direkt über den Online-Shop erwerben. Es ist allerdings auch möglich, bereits auf dem Rechner installierte Spiele lokal der eigenen Spielebibliothek hinzuzufügen, sodass Sie diese kein zweites Mal erwerben müssen.
Des weiteren bringt Ihnen Steam ausgeprägte Social-Features, um sich mit Freundinnen und Freunden zu vernetzen. Weitere Messenger sind damit nicht mehr nötig.
PC als Konsole nutzen: Steam im Big-Picture-Modus
Das große Problem, vor dem wir nun stehen, ist folgendes: Steam ist im normalen Modus ganz klar für die Bedienung mit Maus und Tastatur ausgelegt. Mit dem Controller ist hier nicht viel zu machen.
Bereits seit einiger Zeit bietet die Plattform jedoch auch den sogenannten Big-Picture-Modus an. der sich besonders für TV und Controller eignet. Diesen öffnen wir, indem wir in Steam in der oberen linken Ecke den Reiter "Ansicht" auswählen und dann auf "Big-Picture-Modus" klicken. Schon passt sich das Layout unseren Wünschen entsprechend an.
Damit Sie diese Auswahl nicht jedes Mal aufs neue vornehmen müssen, empfiehlt es sich, Steam beim Hochfahren des Rechners automatisch zu starten. Öffnen Sie hierfür Ihre Autostart-Einstellungen, indem Sie über die Tastenkombination [Strg] + [Shift] + [Esc] den Taskmanager öffnen. Wählen Sie nun den Reiter "Autostart" aus und aktivieren Sie dort den "Steam Client Bootstrapper".
Somit steht der Nutzung Ihres Rechners als Konsole nichts mehr im Weg, Mit dem Start des PC öffnet sich auch Steam im Big-Picture-Modus, sodass Sie direkt mit dem Controller loslegen können, ohne erst mühsam mit Maus und Tastatur herumzuhantieren.
PC als Konsole nutzen: Optimierung mit Steam-Einstellungen
Wer die Erfahrung mit dem PC als Konsolen-Ersatz weiter optimieren möchte, hat die Möglichkeit, Steam stärker an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Wählen Sie hierfür den Speicherort von Steam an (standardmäßig C:\Programme\Steam) und klicken Sie mit der rechten Maustaste auf steam.exe.
Legen Sie nun über "Verknüpfung erstellen" eine Verknüpfung an. Klicken Sie erneut mit der rechten Maustaste auf diese und wählen Sie "Eigenschaften". Im Fenster "Ziel" können Sie jetzt weitere Startparameter hinter dem Pfad hinzufügen. Die wichtigsten sind:
- -fulldesktopres: Entfernt die Limitierung des Big-Picture-Modus auf 1080p
- -login [Nutzername] [Passwort]: Sorgt beim Start für einen automatischen Login, ohne dass Nutzername und Passwort erneut eingegeben werden müssen
Am Ende könnte bei Ihnen damit unter Ziel beispielsweise das Folgende stehen: C:\Programme\Steam\steam.exe -fulldesktopres -login [Nutzername] [Passwort]. Damit würde Steam ohne Eingabe von Nutzerdaten mit einer höheren Auflösung als 1080p starten.
Achten Sie darauf, dass Sie beim Autostart anstelle der originalen Steam-Datei die Verknüpfung starten, um die Parameter zu übermitteln.