Monitor-Kaufberatung
10 Tipps für den Display-Kauf: Welche Eigenschaften soll mein Monitor haben?
Wer sich einen neuen Monitor zulegen will, hat die Auswahl unter unzähligen Displays. Ob LCD oder OLED, ob Full-HD oder 8k, ob 24 oder 32 Zoll unsere Tipps helfen, den passenden Bildschirm für Ihre Bedürfnisse zu finden

1. Welche Displaytechnologien gibt es?
Am wichtigsten für ein gutes Bild sind die „inneren Werte“ eines Monitors. Im Wesentlichen konkurrieren hier LCD-Technologien TN, VA, IPS und OLED. Alle haben ihre Vor- und Nachteile, wenn es um die Wiedergabe von Kontrast und Farbe geht.
Am günstigsten sind TN-Panels (Twisted Nematic). Sie zeigen jedoch eine hohe Winkelabhängigkeit: Blickt man von der Seite auf das Display nimmt der Kontrast, also der Unterschied zwischen hellen und dunklen Bildbereichen, stark ab. Auch die Farben verlieren an Intensität. Die Folge: Das Bild wird farblos und dunkel. Besser sind VA-Displays (Vertical Alignment), denn sie bieten einen hohen Kontrast, aber auch hier sind die Blickwinkel begrenzt. Kaum etwas falsch machen kann man dagegen mit einem IPS-Display. IPS (In Plane Switching) bietet große Blickwinkel und eine sehr ansprechende Farbdarstellung.
Unschlagbar sind neuerdings OLED-Bildschirme. Sie haben extrem gute Schwarzwerte, stabile Blickwinkel und eine kaum messbare Reaktionszeit, sind aber noch sehr teuer.

2. Welche Auflösung und Bildschirmgröße sind empfehlenswert?
Typische Auflösungen für PC-Monitore sind Full-HD (1920 x 1080 Pixel), QHD (2560 x 1440 Pixel) und 4K (3840 x 2160). Diese drei Auflösungen eignen sich sehr gut für die drei Bildschirmgrößen 24 Zoll, 27 Zoll und 32 Zoll mit Bildschirmdiagonalen von 61, 69 und 81 Zentimetern, weil damit jeweils eine gute Pixeldichte erreicht wird.
Aber natürlich gibt es auch 32 Zoll-Geräte mit Full-HD oder 24-Zöller mit 4K. Im ersten Fall ist das Bild jedoch auffällig pixelig und im zweiten Fall viel zu kleinteilig. Daneben existieren noch Sonderformate wie 21:9 oder 32:9, die im Einzelfall sinnvoll sind, zum Beispiel fürs Gaming.

3. Was ist ein Farbraum und die Farbtiefe?
Kreative Anwender brauchen Monitore, die Farben exakt darstellen. Um selbst feinste Bilddetails möglichst differenziert wiedergeben zu können, ist außer einer hohen Auflösung eine breite Farbraumabdeckung unverzichtbar. Daher sollte man vor dem kauf prüfen, welchen Farbraum (sRGB, Adobe RGB, …) das Gerät zu wie viel Prozent unterstützt. Einige Displays machen das Farbmanagement durch eine Hardware-Kalibrierung besonders komfortabel.
Die Farbtiefe gibt dabei an, wie viele Farbabstufungen dargestellt werden können. Je höher die Farbtiefe, desto weniger störende Banding-Effekte in Bildern. Mit 10 Bit Farbtiefe lassen sich 1,07 Milliarden Farben darstellen, mit 8 Bit nur 16,7 Millionen.

4. Welche Anschlüsse sollte ein Monitor haben?
Analoge Anschlüsse wie VGA (D-Sub) und sein digitaler Nachfolger DVI sind wegen ihrer technischen Limitierungen kaum noch zu finden. Üblicherweise schließt man den PC heute über DisplayPort (DP) oder HDMI an. Beide Verbindungsstandards übertragen neben dem Bild auch den Ton. Von DP und HDMI existieren verschiedene Versionen, die dank höherer Datenraten höhere Auflösungen und Farbformate ermöglichen.
Wer einen 4K-Bildschirm mit 60 Hertz betreiben möchte, sollte auf mindestens DP 1.2 oder HDMI 1.4 achten. Aktueller, aber selten verfügbar sind HDMI 2.1a und DisplayPort 2.0. Einige Monitore besitzen zudem einen USB-C-Anschluss. Höherwertige Notebooks übertragen über USB das Bild an den Monitor.

5. Was sind portable Monitore?
Hybride Arbeitsplätze sind modern und das Notebook ist das übliche Arbeitsgerät. Allerdings ist die Displayfläche hier oft eingeschränkt. Während man sich im Homeoffice mit einem großen Monitor behelfen kann, bieten sich für mobile Nutzer portable Monitore an. Sie lassen sich an das Notebook anschließen und ermöglichen auch unterwegs das Arbeiten mit zwei Displays. Beide Geräte sollten sich in Größe und Auflösung in etwa entsprechen.

6. Was ist Synchronisation, HDR und Bildwiederholrate?
Für Gamer ist eine möglichst kurze Reaktionszeit wichtig. Die Herstellerangabe sollte unter vier Millisekunden betragen. Während die Bildwiederholrate bei Standard-Bildschirmen nur bei fixen 60 Hertz liegt, sollte sie bei einem Gaming-Display mindestens 120 Hertz betragen. Zudem sollte der Bildschirm eine Synchronisationstechnologie wie FreeSync oder G-Sync unterstützen. Nur dann harmonisiert sich der Monitor mit der Bildausgaberate der Grafikkarte, was für ein sauberes und flüssiges Spielgeschehen sorgt.
Anders als bei TV-Geräten ist HDR bei Monitoren noch selten. HDR ermöglicht ein helleres Bild mit mehr Kontrastabstufungen und einem größeren Farbraum. HDR wird von einigen Spielen bereits aktiv unterstützt. HDR ist in Abstufungen ab DisplayHDR 400 verfügbar, ist aber erst ab DisplayHDR 1000 wirklich sinnvoll. Ein Blick in die technischen Daten ist daher vor dem Kauf ratsam.
7. Wie schaut es mit der Garantie und Service aus?
Bei einem Defekt bieten die Hersteller verschiedene Serviceleistungen an. Den größten Aufwand haben Käufer beim Bring-in-Service. Hier muss man das Gerät selbst an den Hersteller schicken und auf die Reparatur warten. Beim Pickup & Return-Service wird der Bildschirm zumindest abgeholt. Komfortabel wird es erst mit dem Vorab-Austausch. Dabei bekommt man binnen weniger Werktage ein neues Gerät zugeschickt, muss den defekten Monitor aber meist noch selbst zurückschicken. Das entfällt beim Vor-Ort-Austausch, dem besten Servicetyp. Hier wird das defekte Gerät direkt gegen ein neues ausgetauscht.
8. Wie hoch ist der Energieverbrauch und die Stromkosten des Monitors?
Die Größe des Bildschirms, die eingestellte Helligkeit und die Displaytechnik beeinflussen den Stromverbrauch. Viele Monitore bieten verschiedene User-Modi an, die beim Energiesparen helfen können und zugleich die Augen schonen. Funktionen wie HDR verbrauchen dagegen mehr Strom. Sie sollte man nur bei Bedarf aktivieren, etwa für Spiele oder Filme.

9. Wann ist ein Monitor ergonomisch?
Eine Höhenverstellung und eine Neigefunktion sollten es ermöglichen, den Monitor optimal an die Größe jedes Anwenders anzupassen und eine optimale Sitzhaltung zu erreichen. Profi-Displays besitzen zudem seitliche Lichtschutzblenden, um unerwünschte Spiegelungen zu vermeiden.
10. Wann brauche ich einen Curved-Monitor?
Gewölbte Bildschirme ziehen seit ihrer Einführung fast jede und jeden in ihren Bann. Der wesentliche Unterschied besteht in einem leicht nach innen gewölbten Bildschirm. Diese Formgebung verändert die Wahrnehmung positiv: Es entsteht ein breiter und tiefer räumlicher Effekt. Daher sind Curved-Monitore insbesondere bei Gamern sehr beliebt.
