MKV - und DivX Plus HD
Lange Zeit war DivX neben WMV einer der effektivsten Codecs. Inzwischen ist MPEG-4-ASP jedoch veraltet. Das hat auch DivX erkannt und im November 2007 den deutschen Codec-Spezialisten MainConcept übernommen. Positiver Nebeneffekt: DivX 7 unterstützt jetzt auch die vor allem für HD-Material effekt...
Lange Zeit war DivX neben WMV einer der effektivsten Codecs. Inzwischen ist MPEG-4-ASP jedoch veraltet. Das hat auch DivX erkannt und im November 2007 den deutschen Codec-Spezialisten MainConcept übernommen. Positiver Nebeneffekt: DivX 7 unterstützt jetzt auch die vor allem für HD-Material effektivere MPEG-4-AVC-Komprimierung, auch bekannt als H.264.
Da man AVC jedoch nur schlecht in einem AVI-Container unterbringen kann, entschied man sich für das Containerformat, das bereits im Web für HD-Filme am populärsten war: Matroska oder kurz: MKV. Dabei handelt es sich um ein Open-Source-Format, das nahezu beliebige Video- und Audioformate aufnehmen kann - natürlich auch Videos mit Standard-Auflösung.

Die Community hat H.264 in MKV wie das "alte" DivX zu einem Pseudo-Standard werden lassen, und da es Zertifizierungen gibt, sind schon zahlreiche Blu-ray-Player, HD-Fernseher und Streaming-Clients - auch namhafter Hersteller - mit entsprechendem Logo erhältlich. Allerdings können viele aktuelle Geräte auch ohne DivX-Plus-HD-Logo MKVs abspielen - probieren Sie es einfach aus. Lediglich Sony scheint sich hier noch etwas zu zieren - kein Wunder, denn praktisch alle Blu-ray-Rips sind als MKVs verfügbar.
Zum Erstellen eigener SD- oder HD-MKVs benötigen Sie das Paket MKVToolnix von www.bunkus.org/videotools/mkvtoolnix , unter https://forum.doom9.org/showthread.php?t=152108 gibt es mit MKVcleaver auch eine grafische Oberfläche, die in den MKVToolnix-Ordner kopiert werden muss und die die Datenströme wieder voneinander trennt. Media Player Classic Home Cinema (https://mpc-hc.sourceforge.net) und VLC unterstützen MKV schon lange, für alle anderen Player stellt der Haali Media Splitter von https://haali.su/mkv entsprechende Funktionalität systemweit zur Verfügung.
Wer DivX-7-HD-Filme erstellen will, benötigt die kostenpflichtige "Pro"-Version des Codecs und den dort enthaltenen DivX Converter mit dem Profil DivX Plus HD. Da die Einstellungsmöglichkeiten jedoch beschränkt sind und der DivX Converter nicht alle Eingabeformate unterstützt, bleibt die Community z.B. bei MeGUI (https://sourceforge.net/projects/megui), das dank x264-Encoder ebenfalls in AVC komprimiert sowie MKVs erstellt - quasi das "Vorbild" für das DivX 7-MKV, jedoch wie XviD kostenlos.
Auch wenn DivX Plus HD von weiten Teilen der Unterhaltungsindustrie unterstützt wird, können Sie mit dem Tool tsMuxeR von www.smlabs.net/tsmuxer_en.html MKV-Dateien in TS-Files konvertieren sowie Blu-ray- bzw. AVCHD-Discs erstellen, die zumindest auf einer Playstation 3 laufen.
Ein schaler Beigeschmack hat die DivX-Plus-HD-Zertifizierung jedoch. Auch wenn das Logo garantieren soll, dass alle mit dem Converter erstellten MKVs laufen: Der DivX Converter erstellt keine AVCHD-/Blu-ray-kompatiblen AVC-Streams! Sie können also DivX-Plus-HD-Konvertierungen später nicht auf AVCHD-DVDs oder Blu-ray-Discs brennen, da Authoring-Tools die Annahme der H.264-Videodaten verweigern werden - sofern sie nicht etwas oberflächlicher prüfen oder Nicht-Standard-konforme Scheiben nach Rückfrage beim Anwender zulassen.Statt also auf DivX Plus HD zu setzen, sollten Sie vielleicht besser Blu-ray-kompatibel kodieren und dieses Ergebnis in eine MKV-Datei packen - entsprechende Kommandozeilen-Befehle für den freien x264-AVC-Encoder finden Sie unter https://sites.google.com/site/x264bluray. Unter dem Strich wirkt das derzeit "zukunftssicherer".
P.S.: Mehr Informationen zu den HD-Formaten finden Sie hier in einem separaten Artikel. Interessieren Sie sich zudem für 3D-Videos, werden Sie hier bei uns fündig.