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Kameras mit Highspeed- Serienbildmodus: Die Zukunft der Fotografie?

Zu schnell für Ihre Augen? Aktuelle Digitalkameras machen mit ihrem Highspeed- Serienbildmodus Vorgänge sichtbar, die Ihnen bisher verborgen blieben.

Autor: Redaktion pcmagazin • 25.10.2009 • ca. 2:25 Min

Kameras mit Zeitlupe
Kameras mit Zeitlupe
© Archiv
Inhalt
  1. Kameras mit Highspeed- Serienbildmodus: Die Zukunft der Fotografie?
  2. Problem: Belichtung
  3. Flüssigkeiten und Kontraste
  4. Der richtige Moment

Kein Krieg wird so gnadenlos geführt, wie das aktuelle Feature-Gefecht im Digitalkameramarkt. Während andere Branchen gerade mal zum Weihnachtsgeschäft neue Modelle herausbringen, müssen die Hersteller von Digitalkameras auch noch das Sommergeschäft - neue Knipse für den Urlaub! - und mehrere ...

Kameras mit Zeitlupe
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Kein Krieg wird so gnadenlos geführt, wie das aktuelle Feature-Gefecht im Digitalkameramarkt. Während andere Branchen gerade mal zum Weihnachtsgeschäft neue Modelle herausbringen, müssen die Hersteller von Digitalkameras auch noch das Sommergeschäft - neue Knipse für den Urlaub! - und mehrere große Fotomessen mit Neuheiten versorgen.

Hinzu kommt, dass eine Fünf-Megapixel-Kamera von vor fünf Jahren eigentlich auch heute noch anständige Bilder macht. Man muss schon erkennbaren Mehrwert bieten, damit der Kunde ein weiteres Mal in die Geldbörse greift.

Casio ließ sich 2008 etwas Besonderes einfallen und läutete mit dem Modell EX-F1 das Zeitalter der Highspeed-Serienbilder ein. Diese Bridge-Kamera knipst sagenhafte 60 Bilder pro Sekunde - und das "in voller Aufl ösung." Dass diese nur 6 Megapixel beträgt, ist dabei egal, denn Casios Sprinter ist bis heute ziemlich einzigartig und bei einem konstanten Preis von etwa 750 Euro leider noch immer vergleichsweise teuer. Doch inzwischen hat Casio noch weitere Highspeed-Kameras herausgebracht.

Die EX-FH20 schafft für etwa 400 Euro (Straßenpreis) immer noch stattliche 40 Aufnahmen pro Sekunde (frames per second, fps) und kombiniert sie in einem Bridge-Gehäuse mit einem 20fachen optischen Zoom. Die etwa 250 Euro (Straßenpreis) teure EX-FC100 ist dagegen eine Kompaktkamera mit den typischen Abmessungen einer Exilim und optischem 5fach-Zoom, bei der der Objektivtubus nach außen fährt.

Die preislich vergleichbare EX-FS10 verwendet ihr 3fach-Zoom innenliegend und ist daher noch kleiner und fl acher. Diese beiden Kompakten knipsen immerhin noch mit 30 Bildern pro Sekunde. Die EX-FC100 ist dabei ein besonders interessanter Kompromiss zwischen Preis, Größe, Serienbildleistung und sonstigen Funktionen - mit ihr entstanden alle Highspeed-Aufnahmen dieses Artikels.

Kameras mit Zeitlupe
Flinker Stillstand Kameras mit Zeitlupe

Galoppierende Pferde und "Matrix"

Kameras mit Zeitlupe
Highspeed für den kleinen Geldbeutel: Casio EX-FC100 und FS10 bieten 30 Bilder/s für unter 300 Euro.
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Highspeed klingt erst mal verdammt schnell und modern. Doch einer der ersten Highspeed-Fotografen war bereits im 19. Jahrhundert aktiv: In einer Fotoserie hielt Edward Muggeridge schon 1878 bildlich fest, dass ein galoppierendes Pferd kurzzeitig in der Luft schwebt und kein Huf den Boden berührt.

Mangels Highspeed-Kamera verwendete er bis zu 36 normale Kameras in einer Reihe, die er kurz nacheinander auslöste, um damit den Serienbild-Effekt zu erreichen. Ganz ähnlich übrigens, wie das über 100 Jahre später der Film "Matrix" für die "Bullet time"-Trickzeitlupe tat, allerdings mit deutlich mehr Kameras.

Casios EX-FC100 kann bis zu 30 Bilder in einer Sekunde schießen, also alle 0,033 Sekunden ein Bild. Das reicht völlig aus, um einen Hund im Galopp so zu zeigen, wie es Muggeridge vor über 100 Jahren mit einem Pferd tat.

Die versprochenen "30 fps" knipst sie wahlweise in ein, zwei oder drei Sekunden. Auch das ist eine wertvolle Möglichkeit, denn wer seine ersten Versuche mit den Highspeed-Kameras hinter sich hat, der weiß, wie kurz (oder lang) eine Sekunde sein kann. Deutlich länger kommt einem nur die Zeit vor, die diese Kameras nach dem Abdrücken für die Verarbeitung und Speicherung der 30 Shots brauchen. In der täglichen Praxis ist die Kamera also nach dem Auslösen erst nach einiger Zeit wieder voll einsatzbereit.

Die verwendete Auflösung beträgt bei allen genannten Modellen 6 Megapixel. Das klingt in Zeiten der 12-Megapixel-Monster nicht besonders beeindruckend. Doch es reicht völlig aus, um selbst größere Abzüge mit 40 mal 30 Zentimetern herzustellen.

Bei den einzelnen Bildern ließen sich im Test keine sichtbaren Fehler erkennen - schnell geschossene Bilder sind also keineswegs irgendwie "schlechter" als gemächlich aufgenommene.