Glasfaser, Kabel und VDSL
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Wer die Wahl hat, hat die Qual ...
Wer die Wahl hat, hat die Qual

Glasfaser, Kabel und VDSL stehen grundsätzlich im Wettbewerb zu einander und damit den Privatkunden prinzipiell parallel zur Verfügung. Soweit die Theorie, denn in der Praxis kommt es gleich auf mehrere Faktoren an. Die Provider bauen ihre Netze zuerst in den großen Ballungsräumen aus und stellen dort die höchsten Geschwindigkeiten zur Verfügung, weil sie dort bei gleichen Investitionen mehr potenzielle Kunden erreichen.
Am wenigsten fortgeschritten ist derzeit der Glasfaserausbau. Zwar hat die Deutsche Telekom kürzlich wieder einmal angekündigt, verstärkt FTTH/ FTTB auszubauen, doch im Frühjahr hatte Telekom-Chef Rene Obermann die ursprünglichen konkreten Ausbauziele aufgegeben, bis Ende des Jahres 2012 etwa ein Zehntel der deutschen Haushalte mit Glasfaser zu versorgen.
Kritisch sieht auch der Interessenverband FTTH Council Europe den bisherigen Glasfaserausbau in Deutschland. Während in anderen europäischen Ländern bereits mehr als zehn Prozent der Haushalte über einen solchen Anschluss verfügen, liegt die Quote hierzulande bei deutlich unter einem Prozent, so der Verband.
Wer aber nicht in einem der wenigen Glasfaser-Gebiete wohnt, kann in den größeren Städten per Kabel mit 100 MBit/s trotzdem eine vergleichbare Geschwindigkeit buchen. Der Anbieter Unitymedia verspricht seinen Kabelkunden sogar 128 MBit/s.
Auch der Kabelprovider Kabel Medien Service (Cablesurf), ursprünglich nur in München, aber mittlerweile in mehr als 50 Städten aktiv, bietet 120 MBit/s - mindestens. Denn in der Praxis erhalten Kunden, die "nur" 120 MBit/s gebucht haben, dank DOCSIS-3.0-Standard häufig die doppelte Bandbreite.
Aber ist Bayern und damit München nicht "Kabel Deutschland-Gebiet"? Im Prinzip ja, aber es gibt eben auch kleinere Gesellschaften wie Cablesurf. Das aber bedeutet nicht, dass alle Münchner damit zwischen Kabel Deutschland und Cablesurf wählen könnten. Denn meist schließen die Wohnungs- und Eigentümergesellschaften mit den Kabelanbietern mehrjährige Exklusiverträge, so dass die Bewohner nicht wählen können.
Allgemeiner Breitband-Check im Internet
Gerade in den Großstädten, in denen Einoder Zweifamilienhäuser die Ausnahme bilden, stellt diese Bindung den Normalfall dar. Deshalb sollte man sich keineswegs auf die Verfügbarkeitsprüfung des "Haupt"-Kabelanbieters verlassen. Gibt man bei Kabel Deutschland eine Adresse ein, die in der Hand eines konkurrierenden Anbieters liegt, gibt es den schlichten Hinweis "An Ihrer Adresse ist Kabel Deutschland leider nicht verfügbar".
Um nun nicht alle Provider einzeln überprüfen zu müssen, ob und mit welcher Geschwindig-keit schnelles Internet angeboten wird, stellt der Breitband-Atlas des Bundeswirtschaftsministeriums (www.zukunft-breitband.de) eine erste Anlaufstelle dar. Über die Schaltflächen Breitbandatlas und Breitbandsuche gibt man oben eine Stadt, Gemeinde oder Postleitzahl ein.
Die eingeblendete Karte lässt sich so weit vergrößern, dass man alle Straßen zuordnen kann. Ein Klick auf das erste Symbol oberhalb der Karte, gefolgt von einem Klick auf eine Straße, blendet rechts die Anbieter inklusive Zugangstechnik ein.
Die Liste ist erstaunlich ausführlich, 100%ig stimmt sie aber nicht. Wie sollte sie auch, wenn die Wohnungsgesellschaften individuelle Verträge abschließen können? Im Zweifelsfall bleibt dann doch nichts anderes übrig, als die konkrete Verfügbarkeit bei mehreren Anbietern zu überprüfen (siehe weiter unten).
Die Konkurrenz sorgt für günstige Preise

Bei den 16 000er-DSL-Leitungen hat sich preislich in den vergangen zwei Jahren fast nichts mehr bewegt. So kostet eine Doppelflatrate für Internet und Festnetztelefonie mindestens 25 bis 30 Euro pro Monat - bei langsamen 16 MBit/s.
Nur wenig mehr aber kosten die deutlich schnelleren Internetanschlüsse. So bieten Kabel Deutschland und Kabel Baden-Württemberg den 100 000er-Anschluss umgerechnet auf zwei Jahre für knapp 30 Euro monatlich an. Mit 45 Euro ist die noch etwas schnellere Leitung bei Unitymedia schon deutlich teurer, bei 24 Monaten Laufzeit verlangt Cablesurf gut 40 Euro für den schnellsten Anschluss mit 120 MBit/s - alles Doppelflat-Preise für Internet und Telefon.
Ähnlich sind die Preise bei gleicher Bandbreite der Glasfaseranbieter: MNet verlangt bei 24monatiger Vertragslaufzeit monatlich rund 35 Euro für die 100 000er-Leitung, NetCologne etwa 50 Euro und Wilhelm Tel knapp 40 Euro.
Wie bei den DSL-Angeboten sind auch hier zum Teil Boni für Neukunden oder eine niedrigere Gebühr während des ersten Jahres enthalten, so dass der von uns errechnete Durchschnittspreis nach zwei Jahren zum Teil ein wenig höher liegt. Doch zwei Jahre sind auf diesem hart umkämpften Markt eine halbe Ewigkeit, da werden die Karten ohnehin neu gemischt.
Wer sich mit der halben Geschwindigkeit dessen begnügt, findet in VDSL eine attraktive Al-ternative: Alice/O2 verlangt für den 50 000er-Anschluss und Doppelflat selbst ohne Mindestlaufzeit nur knapp 30 monatlich, nur unwesentlich teurer ist die Deutsche Telekom für Neukunden, die alle Boni, Aktionsgutschriften und Online-Rabatte mitnehmen.
Sowohl für den Verfügbarkeitscheck als auch zur Kostenübersicht nutzen Sie am besten eines der Vergleichsportale im Internet, die auch solche Gutschriften berücksichtigen. Als Beispiele seien Verivox.de, Check24.de, DSLWeb.de und DSLPreisvergleich.net genannt.
Jeder dieser Vergleichsrechner hat Vor- und Nachteile: Während der eine auch eine Option für Triple-Play - also inklusive "Fernseh-Flatrate" - bietet, lassen sich beim anderen die gewünschten Bandbreiten gezielt einstellen. Hier hilft nur ausprobieren, welches Portal den persönlichen Bedürfnissen am besten entspricht.