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Fotografieren statt abtippen

FineReader gegen OmniPage

Die Digitalkamera löst nach dem Willen der Hersteller von Texterkennungs-Software den Scanner ab. Die neuen OCR-Programme lesen Schrift jetzt auch von Fotos ab. Wir testen, ob die Produkte halten, was die Hersteller versprechen.

Autor: Redaktion pcmagazin • 28.12.2007 • ca. 1:10 Min

Fotografieren statt abtippen
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© Archiv

Texterkennung auf Digitalfotos wollen die neuen Versionen von Abbyy FineReader und Nuance OmniPage genau so gut können wie OCR (Optical Character Recognition) auf gescannten Vorlagen. Im Test lesen beide Tools problemlos ein Öffnungszeitenschild, das wir frontal mit einer 2-Megapixel-Handykamer...

Texterkennung auf Digitalfotos wollen die neuen Versionen von Abbyy FineReader und Nuance OmniPage genau so gut können wie OCR (Optical Character Recognition) auf gescannten Vorlagen. Im Test lesen beide Tools problemlos ein Öffnungszeitenschild, das wir frontal mit einer 2-Megapixel-Handykamera fotografiert haben. Auf einem von schräg unten aufgenommenen 4-Megapixel-Bild einer Tabelle werden dagegen nur große Schrift und Text am unteren Bildrand erkannt. Grund: FineReader versucht, die Aufnahme gerade zu richten und schneidet dabei komplette Tabellenspalten ab.

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Übersehen: FineReader schneidet automatisch Zeilen der fotografierten Tabelle ab. Diese Texte werden freilich nicht erkannt.
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Tipps für die Praxis: Leuchten Sie die Vorlage gleichmäßig aus, fotografieren Sie frontal im Makromodus und schalten Sie den Blitz ab, um Reflexionen zu vermeiden.

Kopfzeilen und Fußnoten

In den klassischen Disziplinen Texterkennung auf Papiervorlagen und gescannten Bildern glänzen die Testkandidaten mit verbesserten Funktionen: FineReader soll die Struktur von Dokumenten auch über mehrere Seiten hinweg ermitteln und das Layout originalgetreu an Programme wie Word weitergeben können. Die Layout-Verarbeitung war bislang die Domäne von OmniPage.

Der Test liefert ein uneinheitliches Bild. FineReader behält die Fußnotenverknüpfung mit hochgestellten Zahlen korrekt bei, scheitert aber an alternierenden Kopfzeilen auf einer gescannten Doppelseite. OmniPage interpretiert die Fußnote als weiteren Textabschnitt und die Zahl im Text als Sonderzeichen, identifiziert jedoch die Kopfzeilen korrekt. Fußnoten über mehrere Seiten hinweg, bei denen der Verweis innerhalb des Textes auf der Folgeseite fehlt, geben beide Programme als neuen Textabschnitt aus.

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Verschlimmbessert: Schlechter als der Vorgänger liest OmniPage Tabellen von Fotos mit perspektivischer Verzerrung ein.
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Hersteller Nuance hat OmniPage an einigen Stellen leider verschlimmbessert: Ein CD-Cover mit nicht installierten Fonts gibt das Tool als Bild an Word weiter. Chef-Entwickler Zoltan Urban begründet dies auf Nachfrage mit der möglichst akkuraten Layout-Übernahme - die Vorversion erkannte den Text, genau wie FineReader 9.0. Die vertikale Beschriftung der Seitenränder bleibt unerkannt.

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Software:Büro-Software FineReader gegen OmniPage