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Der Guide für ein smartes Leben.
Krieg dem Kabel

Fazit

Autor: Günter Pichl • 7.11.2011 • ca. 1:25 Min

Keine Frage: Nichts ist praktischer als WLAN. Allerdings hat die Freiheit ihren Preis: Hindernisse - insbesonders Wände und Decken aus Stahlbeton - schwächen das Signal deutlich. Darunter leiden Übertragungsrate und Übertragungssicherheit. Besonders anfällig zeigte sich das 5-GHz-Band, das d...

Keine Frage: Nichts ist praktischer als WLAN. Allerdings hat die Freiheit ihren Preis: Hindernisse - insbesonders Wände und Decken aus Stahlbeton - schwächen das Signal deutlich. Darunter leiden Übertragungsrate und Übertragungssicherheit.

Besonders anfällig zeigte sich das 5-GHz-Band, das dafür jedoch weniger mit Störungen durch andere Funknetze zu kämpfen hat und sich somit für Wohnungen in dicht besiedelten Gegenden empfiehlt.

Powerline schert sich nicht um Decken und Wände und kann klar punkten, wenn massive Hindernisse die Funkwellen behindern. Auch die Verbindungssicherheit war bei unseren Tests deutlich besser. In den meisten Szenarien konnte sich das 500-MBit/s-Powerline merklich vom älteren 200-MBit/s-Standard absetzen.

Das versprochene 2 1/2-fache Tempo wird in der Praxis jedoch nicht annähernd erreicht. Gemeinsam ist WLAN wie Powerline die Diskrepanz zwischen nomineller und tatsächlicher Übertragungsrate. Hier sollten Sie sich von den Zahlen auf der Verpackung nicht blenden lassen. Bleibt die Frage: WLAN oder Powerline? Am besten, Sie kombinieren beides.

Die Sache mit dem Phasensprung

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© Hersteller/Archiv

Üblicherweise hängen die elektrischen Leitungen in deutschen Haushalten an drei Phasen, die zunächst nicht untereinander verbunden sind. Entsprechend stehen Powerline-Verbindungen vor einem zunächst unlösbar erscheinenden Problem: Wie soll das Signal von einer Phase auf die andere gelangen, wenn diese elektrisch gar keinen Kontakt haben?

Sprechverkehr

Die Lösung liegt im so genannten Übersprechen - oder anders ausgedrückt - in der induktiven Kopplung der Phasen durch parallele Leitungsführung. Übersprechen tritt vor allem bei längeren Zuleitungen zu dreiphasigen Geräten wie dem Elektroherd, aber auch beim Stromzähler auf, über den alle drei Phasen laufen.

Die Kopplung ist laut Marktführer Devolo so effizient, dass die Verwendung der oftmals gepriesenen Phasenkoppler keinen weiteren, nennenswerten Gewinn bringt. Wir haben diese Behauptung überprüft, indem wir bei unseren Messungen im Wohnzimmer die Phasen getauscht haben.

Der Unterschied in der Übertragungsleistung zwischen der Verbindung mit und ohne Phasensprung lag - je nach Adapterkonfiguration - zwischen 15 und 20 Prozent. Ein zusätzlich angebrachter Phasenkoppler brachte bei unseren Messungen keinen erkennbaren Zuwachs der Übertragungsrate.