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Powerline-WLAN-Extender-Kits

Powerline-Adapter im Test 2016: Die besten Kits mit WLAN-Erweiterung

Powerline-Kits mit WLAN-Adapter bieten beste Erweiterungsmöglichkeiten für Ihr Heimnetz. Wir haben aktuelle Powerline-Kits im Vergleichstest.

Autor: Michael Seemann • 15.7.2016 • ca. 3:10 Min

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Powerline nutzt das Stromnetz zum Überbrücken von Entfernungen und eignet sich gut, wenn das WLAN streikt.
© Sergey Nivens / shutterstock.com

Wenn Mauern oder Geschossdecken die Verbindung ins Heimnetz verhindern, können WLAN-Repeater oder herkömmliche Adapter-Kits für Powerline (PLC) helfen. Beide Lösungen haben jedoch ihre Nachteile: Der WLAN-Repeater halbiert technisch bedingt die Übertragungsrate, während...

Wenn Mauern oder Geschossdecken die Verbindung ins Heimnetz verhindern, können WLAN-Repeater oder herkömmliche Adapter-Kits für Powerline (PLC) helfen. Beide Lösungen haben jedoch ihre Nachteile: Der WLAN-Repeater halbiert technisch bedingt die Übertragungsrate, während Powerline-Adapter nur die Anbindung per LAN-Port bereitstellen. Smartphones oder Tablets lassen sich damit nicht ohne weiteres verbinden. Ein Powerline-WLAN-Extender-Kit kombiniert die beiden Übertragungsmethoden und stellt damit eine interessante Lösung für die WLAN-unterversorgten "Problemregionen" in einem Haushalt dar. Ein solches Extender-Kit besteht in der Regel aus zwei Geräten: einem herkömmlichen Powerline-Adapter und einem zweiten PLC-Adapter, der zusätzlich mit einem Access Point ausgestattet ist - und deshalb auch als PLC-WLAN-Extender bezeichnet wird.

Lesetipp: LAN, WLAN oder Powerline?

Der einfache PLC-Adapter wird dabei mit einem LAN-Port des Routers verbunden und in eine nahe gelegene Steckdose gesteckt. Der Extender lässt sich dann in eine beliebige Steckdose im Haushalt einstecken und stellt über die Stromverkabelung die Verbindung zum PLC-Adapter am Router her. Durch den Access Point im Extender können auch Smartphone und Tablet ohne zusätzliche Geräteinstallation ins Heimnetz angebunden werden. Ebenfalls praktisch: Der Extender lässt sich bei Bedarf mitnehmen und immer in dem Raum einstecken, in dem er gerade benötigt wird. Darüber hinaus besitzt jeder Extender in unserem Testfeld mindestens einen GBit-LAN-Port, um auch kabelgebundene Geräte anschließen zu können.

Eingrenzung des Testfelds auf Extender-Kits mit HomePlug AV2

Für unseren Vergleichstest haben wir nur Extender-Kits verwendet, die den aktuellen HomePlug-AV2-Standard mit MIMO-Technologie unterstützen. Denn erst durch diese Technologie lassen sich auch über ungünstige, schlechtere Verbindungsstrecken (Stromverkabelungen) ausreichend schnelle Übertragungsraten erzielen. Mit MIMO können die PLC-Adapter nämlich die jeweils schnellsten der drei möglichen Adernpaare (Phase-Null, Phase-Erde, Null- Erde) für die Datenübertragung wählen. Extender-Kits, die nur den älteren Home-Plug-AV-Standard (500 MBit/s, 200 MBit/s) nutzen, übertragen ausschließlich über das Phase-Null-Adernpaar, was die Übertragungsrate deutlich herabsetzt.

Lesetipp: Powerline - 7 Tipps zum Netzwerk aus der Steckdose

Unser Testfeld beschränkt sich somit auf vier aktuell im Handel verfügbare PLC-WLAN- Extender-Kits mit HomePlug-AV2- Unterstützung (Stand: Juni 2016). Unabhängig davon sind alle HomePlug-AV2-Geräte nach wie vor kompatibel zu allen 200er und 500er-Adaptern nach dem älteren Standard Homeplug AV - jedoch mit den zuvor genannten Einschränkungen.

Apropos Übertragungsraten: Auch bei den aktuellen MIMO-fähigen HomePlug-AV2- Adaptern, die auf der Verpackung mit (Brutto-) Übertragungsraten von bis zu 1.200 MBit/s protzen, fällt die durch Messungen ermittelte, aussagekräftige Nettodatenrate eher ernüchternd aus. Selbst unter besten Übertragungsbedingungen werden Sie über eine 1.200er-Verbindung bestenfalls etwa 400 MBit/s an Nettoübertragungsgeschwindigkeit erreichen. Was wir im Test außerdem festgestellt haben: Für einen am Access Point des Extenders angeschlossenen WLAN-Client sinkt die kombinierte PLC-WLAN-Datenrate noch einmal etwas nach unten. So haben wir bei Devolos und TP-Links Extender für einen direkt per LAN-Kabel angeschlossenen Client Nettoraten zwischen 370 und 400 MBit/s ermittelt.

Die Nettorate des Access Points am Extender messen wir mit jeweils rund 400 MBit/s im 5-GHz-Band. Trotzdem erreicht derselbe Client über die kombinierte Powerline-WLAN-Verbindung am Extender nur etwa 260 MBit/s netto. Ein ähnlicher, wenn auch abgeschwächter Effekt zeigte sich bei Netgears PLW1000-Extender. Nur bei AVMs Fritz!Powerline-1240E-Extender bleibt die Übertragungsrate über WLAN relativ konstant bei behäbigen 95 MBit/s. Ein mit dem AVM-Extender verbundener WLAN-Client kann somit auf keiner Powerline-Verbindungsstrecke eine höhere Übertragungsrate als diese 95 MBit/s netto erreichen. Denn im Gegensatz zu allen anderen Herstellern hat AVM in seinem HomePlug-AV2-Extender-Kit nur einen N300-Singleband-Access-Point verbaut.

Erfreulich wiederum: Alle Extender-Kits waren ohne zusätzliche Konfiguration sofort einsatzbereit. So hatten alle Hersteller für eine Vorverschlüsselung ihrer Access Points im Extender gesorgt, um auch den Laien vor einer ungesicherten Inbetriebnahme zu schützen.