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Ratgeber

EyeOS auf der Fritzbox - Software für AVM-Router

Mehr zum Thema: AVM

Wer seine Daten keinem unbekannten Provider anvertrauen will, kann es mit seinem eigenen Arbeitsplatz im Internet versuchen. Als Basis dient nicht mehr als die Fritzbox (ohne PC) und EyeOS.

Autor: Bernhard Münkel • 24.2.2011 • ca. 2:20 Min

wiese, laptop, bilder
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© PC Magazin
Inhalt
  1. EyeOS auf der Fritzbox - Software für AVM-Router
  2. Freetz
  3. EyeOS anpassen

Die Orte, an denen man seine Daten bearbeiten kann, sind mittlerweile unerschöpflich: Smartphones, Online-Kalender, "Docs & Spreadsheets", Dropbox, Internetcafes und natürlich der heimische PC. Da wünscht man sich, alle Daten an einem Platz zu haben.Wer sich keinen eigen...

Die Orte, an denen man seine Daten bearbeiten kann, sind mittlerweile unerschöpflich: Smartphones, Online-Kalender, "Docs & Spreadsheets", Dropbox, Internetcafes und natürlich der heimische PC. Da wünscht man sich, alle Daten an einem Platz zu haben.

Wer sich keinen eigenen Server bei einem Provider anmieten will, sollte einen Blick auf das Online-Betriebssystem EyeOS werfen. Es lockt mit über 250 Anwendungen vom einfachen Editor bis zu ausgewachsenen Office Suiten. Sogar Videos lassen sich im Webbrowser genießen, vorausgesetzt, der Server liefert den passend codierten Datenstrom.

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Um eine einfache Version dieser praktischen Arbeitsumgebung zu testen, brauchen Sie nicht mehr als eine aktuelle Fritzbox, die freie Betriebssystemerweiterung Freetz und das Online-Betriebssystem EyeOS. Auf der Fritzbox wird der freie Webserver Apache mit der Erweiterung PHP installiert. Zum Schluss legen Sie noch einen virtuellen DNS-Eintrag bei dem Anbieter DynDNS oder einer Alternative an. Schon können Sie von überall auf der Welt auf Ihrem eigenen Webserver arbeiten.

Freetz-Menü
Im Freetz-Menü werden alle weiteren Firmware-Upgrades eingespielt.
© PC Magazin

Bis dahin ist der Weg aber erst einmal lang und steinig. Nicht jede Fritzbox ist uneingeschränkt für als EyeOS-Server geeignet. Da die Leistungsanforderungen für die kleine Maschine doch erheblich sind, sollten Sie im ersten Schritt prüfen, ob die Hardware ausreichend stark ist. Denn EyeOS setzt einen Apache-Webserver und eine PHP-Umgebung voraus. Diese verlangen viel Flashspeicher. Zusätzlich muss die Box über einen USB-Port verfügen.

Auf der Webseite trac.freetz.org/browser​ können Sie prüfen, ob Ihre Box und die richtige Firmware unterstützt wird. Im Wiki auf der Webseite finden Sie darüber hinaus eine Anleitung, um festzustellen, wann die Box hergestellt wurde und welchen Speicherumfang sie hat.

Im ersten Schritt laden Sie die neueste Firmware von AVM auf Ihre Box. Außerdem laden Sie sich das entsprechende Recover-Image von der AVM-Webseite. Sollte bei den hier beschriebenen Änderungen die Fritzbox nicht mehr starten, lässt sie sich mit dem Recover-Image wieder in den Auslieferungszustand versetzen.

Außerdem sollten Sie Ihre aktuellen Einstellungen sichern. Zuletzt sollten Sie sicherstellen, dass ein Passwort im Konfigurationsmenü der Fritzbox gesetzt ist.

Fritz-Menü
Nach der Installation von Freetz ist im Fritz-Menü ein zusätzlicher Punkt für Freetz zu finden.
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Free Fritz - Freetz

Im nächsten Schritt beginnt der eigentliche Umwandlungsprozess. Als erstes brauchen Sie dazu die Freetz-Erweiterung. Die notwendigen Komponenten finden Sie unter trac.freetz.org​. Die Entwickler von Freetz haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Fritzbox um freie Komponenten zu erweitern. Zwei davon sind Apache und PHP.

Um mit Freetz eine Firmware für die Fritzbox zu patchen, brauchen wir eine Linux-Umgebung. Wer Zuhause ein Linux betreibt, zum Beispiel Ubuntu oder Knoppix, kann mit einem Schlag alle notwendigen Pakete installieren. Wer sonst lieber unter Windows arbeitet, lädt sich Freetz-Linux, eine modifizierte Ubuntu-Version, und startet sie in einem VMWare- oder VirtualBox-Player.

Wichtig ist hierbei, dass bei der Zusammenstellung der Images eine schnelle Internetverbindung zur Verfügung steht. Denn Freetz lädt alle benötigten Komponenten, vom original Fritzbox-Image bis hin zu den Patches, aus dem Internet nach.

Am einfachsten arbeitet man auf der Linux-Konsole. Wahlweise und um anschließend das modifizierte Image auf die Fritzbox laden zu können, bietet es sich an, unter Windows mit einem Terminalemulator wie Putty oder WinSCP über das Netzwerk auf die virtuelle Umgebung zuzugreifen.

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