Die besten Alternativen zu Diablo 4

Anfang Juni taten sich mit dem Hack ‘n‘ Slay Diablo 4 endlich wieder die Tore zur Hölle auf, nachdem Fans ganze elf Jahre lang auf die Rückkehr des Genreprimus' warten mussten. Entsprechend groß ist das Interesse am düsteren Abenteuer in der Welt von Sanktuario.

Binnen weniger Tage pulverisierte der vierte Serienteil etliche Spieler- und Verkaufsrekorde für Entwickler Blizzard Entertainment. Doch welche Spiele wie Diablo 4 gibt es aktuell noch? Und welche Alternativen lohnen sich?

Path of Exile: Die Free-2-Play-Alternative

Mit der ersten Veröffentlichung im Jahr 2013 ist Path of Exile fast so alt wie Diablo 3. Dabei wird das Hack ‘n‘ Slay vom Entwicklerteam bis heute mit regelmäßigen Inhaltsupdates und Verbesserungen bedacht.

Der große Vorteil des Spiels liegt im Free-2-Play-Modell, dank dem man ohne initiale Kosten auf PC, PlayStation und Xbox in die Fantasywelt von Wraeclast eintauchen kann. Path of Exile wartet mit sieben Klassen auf, von denen sich die meisten zusätzlich in unterschiedliche Richtungen spezialisieren lassen.

Mit einem gigantischen Fähigkeitenbaum und einem zusätzlich Atlas-Talentbaum bietet der Titel eine enorm vielschichtige Charakterentwicklung, die Diablo und Co. deutlich überragt. Wer also knapp bei Kasse ist und eine Diablo-4-Alternative mit riesigem Umfang sucht, sollte Path of Exile auf dem Zettel haben.

Der Nachfolger Path of Exile 2 steht allerdings bereits in den Startlöchern. Die umfangreiche Enthüllung soll am 28. Juli 2023 erfolgen, nachdem das Spiel auf dem Summer Game Fest 2023 gezeigt wurde.

Lost Ark: Diablo trifft auf Online-Rollenspiel

Nachdem sich das kostenlose MMORPG Lost Ark bereits seit Jahren in Korea enormer Beliebtheit erfreute, brachten Smilegate und Amazon das Online-Rollenspiel Anfang 2022 endlich auch nach Europa.

Das Spiel kombiniert ein Gameplay im Stile der Diablo-Reihe mit gleich zwei riesigen, detailreichen Welten und MMO-Mechaniken wie ausufernden Quests, Crafting und vielem mehr. 15 verschiedene Klassen stehen im Spiel zur Auswahl, die sich in verschiedene Richtungen entwickeln lassen.

Torchlight 2: Diablo 2 in bunt(er)

Torchlight 2 wurde im Jahr 2012 von Entwickler Runic Games für PC, macOS und Linux veröffentlicht. Das Team besteht aus einigen Genreveteranen, die zuvor bereits bei Diablo 2 ihre Finger im Spiel hatten. Entsprechend weist das Hack ‘n‘ Slay einige Parallelen zum großen Vorbild auf und erreicht aus spielerischer Sicht auch fast dessen Qualität.

Der Titel kombiniert das klassische Diablo-Gameplay mit düsteren Dungeons, brachialen Bosskämpfen und jeder Menge Loot mit einem verspielten, etwas freundlicheren Comic-Look. Vier Klassen stehen in Torchlight 2 zur Wahl, die sich auf vielfältige Art und Weise anpassen und entwickeln lassen.

Angesiedelt ist das Spiel in einer offenen Welt, die mit abwechslungsreichen Umgebungen aufwartet. Eine Besonderheit sind die tierischen Begleiter, die für Spielerinnen und Spieler die nervige Reise in die Stadt übernehmen, um nicht benötigte Ausrüstung zu verkaufen.

Im Jahr 2020 veröffentlichten die Entwickler mit Torchlight 3 einen Nachfolger, der auch für PlayStation, Xbox und Nintendo Switch erschien, allerdings nicht die Qualität des zweiten Serienteils erreichen konnte.

Wolcen: Lords of Mayhem

Eine der technisch beeindruckendsten Diablo-4-Alternativen hört auf den Namen Wolcen: Lords of Mayhem und wurde im Jahr 2020 für PC, PlayStation 4 und Xbox One veröffentlicht. Aushängeschild des Hack ‘n‘ Slay-Titels ist vor allem die Technik, denn das Spiel setzt auf die CryEngine 3, die auch heute noch mit beeindruckenden Effekten und düsteren, detailverliebten Umgebungen besticht.

Leider konnte das Spiel hinsichtlich des eigentlichen Gameplays den hohen Erwartungen nie ganz gerecht werden, wobei mittlerweile die meisten Bugs, Abstürze und Probleme ausgemerzt werden konnten.

Wolcen bietet eine vergleichsweise freie Charakterentwicklung, die nicht über verschiedene Klassen definiert wird. Stattdessen werden die Fähigkeiten durch die verwendete Ausrüstung definiert, während ein riesiger passiver Talentbaum neue Optionen für ganze 21 Unterklassen freischaltet.

Victor Vran: Diablo trifft Heavy Metal

Hinsichtlich der Charakterentwicklung kann das ursprünglich bereits im Jahr 2015 erschienene Victor Vran zwar nicht mit Diablo und Co. mithalten, doch das Abenteuer der bulgarischen Entwickler Haemimont Games hat ganz eigene Qualitäten.

Der namensgebende Protagonist erinnert dabei stark an Dämonenjäger Van Helsing und nimmt es in der Zagoravia mit der Höllenbrut auf. Auch hier entscheidet die Ausrüstung über die zur Verfügung stehenden Fähigkeiten, während sich der düstere Anti-Held selbst Dämonenkräfte zu Nutze macht, um im Kampf die Oberhand zu behalten.

Damit bietet der Titel vor allem schnelle Action für zwischendurch, die genretypisch im kooperativen Multiplayer für maximal zwei Personen besonders viel Spaß macht.

Ein besonderes Schmankerl für Fans von schwermetallischer Musik ist die 2017 veröffentlichte Erweiterung „Motörhead Through The Ages“, in der man den Dämonenhorden mit wuchtigen Gitarrenriffs der Band um Lemmy Kilmister zu Leibe rückt. Den passenden Soundtrack gibt’s natürlich inklusive.

Warhammer 40.000: Inquisitor – Martyr

Fans des Tabletop-Spiels Warhammer 40.000 haben im Gaming-Bereich nur selten Grund zur Freude, denn die Versoftungen des bereits im Jahr 1987 veröffentlichen Spieles um Imperium, Space Marines oder Inqusition sind meist von überschaubarer Qualität.

Eine positive Ausnahme markiert hingegen das Hack ‘n‘ Slay-Spiel Warhammer 40.000: Inquisitor – Martyr, das im Jahr 2018 seinen Weg auf PC, PlayStation 4 und Xbox One fand. Bis heute wird das Science-Fiction-Spiel mit neuen Erweiterungen oder Saisons bedacht, die den Titel stets erweitern.

Martyr erweitert das klassische Diablo-Gameplay um ein Deckungssystem und zerstörbare Umgebungen, was für taktische Kämpfe sorgen. Der Vorlage entsprechend zieht man vor allem mit futuristischen Schießeisen in den Kampf. Die drei Klassen lassen sich umfangreich entwickeln, einen lokalen Koop-Modus für zwei Spielerinnen und Spieler gibt es natürlich ebenfalls.

Diablo 2: Resurrected – Remaster des Klassikers

Auch heute stellen die gelungenen Vorgänger noch eine valide Diablo-4-Alternative dar. Vor zwei Jahren spendierte Blizzard Entertainment dem legendären zweiten Teil eine Neuauflage in Form von Diablo 2: Resurrected (Test), die den zeitlosen Klassiker einer ganz neuen Generation schmackhaft machen soll.

Dabei übernimmt das Remaster die spannende Geschichte, das hervorragende Gameplay-Konstrukt und die abwechslungsreichen Klassen aus der Vorlage und peppt diese mit einer verbesserten Grafik und dichteren Atmosphäre gekonnt auf.

Teil Zwei gilt vor allem dank seines düsteren Settings als einer der besten Teile der Serie. Besonders, nachdem es mit Diablo 3 deutlich farbenfroher zur Sache ging. Die Neuauflage präsentiert sich aus grafischer Sicht spürbar aufgehübscht, kann aber natürlich nicht ganz mit aktuellen Genrevertretern mithalten.

Dennoch ist der Titel nicht nur für Kenner des Originals einen Blick wert, sondern eignet sich auch für all diejenigen, die erstmals in das Spiel eintauchen oder mehr über das Diablo-Universum erfahren wollen.

Diablo 3

Potenzielle Diablo-4-Alternativen gibt es mittlerweile einige. Doch die Qualität der Kult-Reihe von Blizzard Entertainment konnte bislang kein anderes Spiel erreichen. Entsprechend ist auch der direkte Vorgänger in Form des im Jahr 2012 veröffentlichten Diablo 3 auch heute noch eine hervorragende Wahl im Genre der Hack ‘n‘ Slays.

Seit 2018 kann man es auch auf Nintendo Switch mit dem Oberbösewicht aufnehmen, sodass dieser Meilenstein des Genres mittlerweile auf alle wichtigen Plattformen vertreten ist.

Im Vergleich zu den Vorgängern ist Teil 3 deutlich zugänglicher geworden, was vor allem Genre-Neulingen gefallen dürfte. Im Endgame, also nach dem Erreichen der Maximalstufe, hat Diablo 3 aber auch heute noch eine ganze Menge zu bieten, um Spielerinnen und Spieler Hunderte Stunden bei Laune zu halten.

Gerade in Kombination mit der Erweiterung „Reaper of Souls“ wusste das Spiel seinerzeit zu überzeugen, während die Diablo 3: Eternal Collection das ultimative Paket samt aller Erweiterungen schnürt. Mit Kreuzritter, Dämonenjäger oder Mönch wartet der dritte Serienteil zudem mit einigen Klassen auf, die in Diablo 4 von vielen Fans schmerzlich vermisst werden.