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Identitätsmissbrauch vorbeugen

10 Tipps zum Identitätsschutz im Netz

Mobbing im Netz beginnt nicht nur in der realen Welt. Auch anfangs liebenswerte Web-Bekanntschaften aus Online-Communities können sich zu einem späteren Zeitpunkt als Mobber und Stalker herausstellen. Für Online-Netzwerker ist es deshalb wichtig gesunde Vorsicht walten zu lassen und die eigene Identität im Internet zu schützen.

Autor: Redaktion pcmagazin • 6.5.2009 • ca. 2:55 Min

Social Networking - Communities
Groß, bunt und oft erfolgreich: Web 2.0-Plattformen.
© Wolf Hosbach

Mobbing im Netz beginnt nicht nur in der realen Welt. Auch anfangs liebenswerte Web-Bekanntschaften aus Online-Communities können sich zu einem späteren Zeitpunkt als Mobber und Stalker herausstellen. Für Online-Netzwerker ist es deshalb wichtig gesunde Vorsicht walten zu lassen und die eigene Id...

Mobbing im Netz beginnt nicht nur in der realen Welt. Auch anfangs liebenswerte Web-Bekanntschaften aus Online-Communities können sich zu einem späteren Zeitpunkt als Mobber und Stalker herausstellen. Für Online-Netzwerker ist es deshalb wichtig gesunde Vorsicht walten zu lassen und die eigene Identität im Internet zu schützen.

Cyber-Mobbing
© Ulrich Klein

"Weniger ist manchmal mehr", rät Sicherheitsexperte und Unternehmensberater Peter Höfl allen Teilnehmern von Web 2.0-Netzwerken. Eine gewisse Zurückhaltung bei der Veröffentlichung von persönlichen Informationen, sei es im Profil, als Text, Ton, Bild oder Video könne vor unliebsamen Überraschungen schützen. Der beste Schutz sind gesunder Menschenverstand und eine Portion Skepsis, weiß Höfl aus Erfahrung. Diese Tugenden seien wirksamer als Virenschutz und Firewall, die "natürlich trotzdem selbstverständlich sein sollten", mahnt Höfl. Wer sich der Gefahren bewusst sei, die in Social-Communities lauern und entsprechend umsichtig handle, könne das Risiko von Angriffen erheblich minimieren. Auf den nächsten Seiten finden Sie die 10 wichtige Regeln, die der Sicherheitsexperte zusammengestellt hat:

10 wichtige Regeln für sichers Social Networking

1. Kleingedrucktes prüfen: Lesen Sie sich stets die Richtlinien des Anbieters zum Datenschutz und die AGB's durch, damit Sie wissen, wie mit Ihren persönlichen Informationen umgegangen wird. 2. Einstellungen überprüfen: Nutzen Sie die Einstellungsmöglichkeiten zur Privatsphäre bei den Anbietern, wenn Sie ihr Profil anlegen. Überlegen Sie sich gut, wie öffentlich Sie sein möchten. 3. Spitznamen gut überlegen: Sofern die Plattform die Verwendung von Nicknames erlaubt, wählen Sie einen Namen, der nicht automatisch Rückschlüsse auf Ihre Person zulässt. Teile des Namens, Geburtsdatums, Wohnortes, Autonummer, Haustiername haben dabei nichts zu suchen.

Social Networking - Communities
Groß, bunt und oft erfolgreich: Web 2.0-Plattformen.
© Wolf Hosbach

4. Passwort sorgfältig wählen: Für Passwörter gilt dasselbe wie für Nicknames. Auch sie sollten stets ohne Zusammenhang zu Ihrer Persönlichkeit sein. Nutzen Sie keine Passwörter, die Sie bereits für andere Zwecke wie z.B. Onlinebanking verwenden.

5. Geburtsdatum verheimlichen: Einige Plattformen verlangen die Eingabe des Geburtsdatums. Informieren Sie sich vor der Eingabe, wie sichtbar das Datum für die anderen Mitglieder ist. Im Zweifel schummeln Sie lieber etwas.

6. Spezielle Mail-Adresse anlegen: Ohne Mailadresse geht bei den Online-Plattformen gar nichts. Verwenden Sie für Ihre Aktivitäten am besten eine eigens dafür angelegte Adresse bei einem der Freemail-Anbieter.

7. Gesonderte Telefonnummer verwenden: Egal, ob Sie jetzt die Telefonnummer in Ihrem Profil eintragen oder Sie später einem der Kontakte geben. Wenn Sie sich nicht zu 100% sicher sind, verwenden Sie eine gesonderte Telefonnummer. Bestücken Sie z.B. ein altes Handy mit einer Prepaid-Karte.

8. Profilfoto mit Bedacht wäheln: Ein Foto macht ein Profil erst richtig spannend und wer zeigt sich nicht gerne von seiner besten Seite. Mit Ihrem Bild senden Sie aber auch Signale, die unter Umständen unerwünschte Personen geradezu magisch anziehen.

9. Kontakte prüfen: Ziel des Social Networking ist es, neue Kontakte zu knüpfen und deshalb werden Sie eine Menge Anfragen von anderen Mitgliedern erhalten, die in Ihre Freundes- oder Kontaktliste wollen. Bevor Sie einen Kontakt bestätigen, überlegen Sie sich, ob wirklich ein gemeinsames Interesse besteht. Lassen Sie sich den Kontaktwunsch ruhig begründen und scheuen Sie sich nicht, auch Kontakte abzulehnen. Prüfen Sie im Zweifel die Echtheit eines Kontaktes über die Suchmaschine oder durch einen Anruf.

10. Täglichen Tagesablauf geheim halten: Beiträge in Gruppen und persönliche Nachrichten können mehr über Sie verraten, als Ihnen lieb ist. Das fängt schon bei einer Gruppenzugehörigkeit an, die Schlüsse auf Ihre religiösen, politischen oder sonstigen Einstellungen erlaubt. Wer dies kennt und nutzt, kann sich oft problemlos das Vertrauen von Mitgliedern erschleichen, die dann sehr offen Details der persönlichen Lebensumstände preis geben. Grundsätzlich nichts in der Öffentlichkeit verloren haben Informationen, die auf den täglichen Tagesablauf schließen lassen, wie "um 23:00 Uhr gehe ich immer mit dem Hund im Park Gassi" oder die Abwesenheit von der Wohnung anzeigen "morgen geht mein Flieger und dann bin ich erst mal 14 Tage weg".

Tipp-Geber Peter Höfl ist Unternehmensberater in München und widmet sich neben den Sicherheitsthemen beim "social networking" seit mehr als 10 Jahren der Qualitätsoptimierung bei telefonischen Dienstleistungen.