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Nikon D300s & D3000 - Gemischtes Doppel
Mit zwei neuen Kameras zeigt Nikon gleich in zwei Kameraklassen Flagge: Die semiprofessionelle D300s kommt mit 12-Megapixel-Bildsensor und HD-Video inklusive

Mit zwei neuen Kameras zeigt Nikon gleich in zwei Kameraklassen Flagge: Die semiprofessionelle D300s kommt mit 12-Megapixel-Bildsensor und HD-Video inklusive AF-Unterstützung, während die D3000 im Einsteigersegment mit 10 Megapixel und neuem Bedienkonzept (Guide-System) punkten will.Nikon ...
Mit zwei neuen Kameras zeigt Nikon gleich in zwei Kameraklassen Flagge: Die semiprofessionelle D300s kommt mit 12-Megapixel-Bildsensor und HD-Video inklusive AF-Unterstützung, während die D3000 im Einsteigersegment mit 10 Megapixel und neuem Bedienkonzept (Guide-System) punkten will.
Nikon D300s
Wie kaum eine andere SLR-Kamera bildet die D300 eine Brücke zwischen gehobener Amateurkamera und Profimodell. Daran wird sich mit der D300s nichts ändern, erkennbar auch am Einführungspreis, der mit 1800 Euro auf dem gleichen Niveau liegt wie zum Verkaufsstart der D300 Anfang 2008.
Dafür bekommt man ein Kameragehäuse, das in vielerlei Hinsicht profikompatibel ist: Mit mehr als 800 Gramm hat die Kamera genügend Masse, um schweren Teleobjektiven ein adäquates Gegengewicht zu bieten. Das solide Magnesiumgehäuse ist umfassend gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet, ein Selbstreinigungssystem für den Bildsensor ist an Bord. Dem Verschluss bescheinigt der Hersteller eine Lebensdauer von rund 150000 Auslösungen, und der 100-Prozent-Sucher bietet eine effektive Vergrößerung von 0,63x.
Pragmatische Naturen unter den Berufsfotografen werden auch den Ausklappblitz der D300s nicht verschmähen, der zwar keinen leistungsstarken Systemblitz ersetzen kann, beim Aufhellen aber wertvolle Dienste leistet und jetzt Brennweiten bis 16 mm (bisher 18 mm) ausleuchtet.
Wer will, ergänzt die Kamera durch den als Zubehör erhältlichen Batteriehandgriff MB-D10 mit Hochformatauslöser und zusätzlichem 4-Wege-Schalter. Damit soll sich auch die maximale Bildfrequenz von 7 B/s auf bis zu 8 B/s (Herstellerangaben) steigern lassen.
Zur automatischen Fokussierung verwenden D300/300s das auch beim Profimodell D3 eingesetzte AF-Modul Multi-CAM 3500 mit 51 Messfeldern (15 Kreuzsensoren) und einem Messbereich von LW -1 bis 19 (ISO 100 bei 20° C). Der Autofokus lässt sich auf verschiedene Objektive feinabstimmen, zudem hilft eine Motiverkennungsfunktion bei der Schärfenachführung.
Den exzellenten 3-Zoll-Monitor mit einer Auflösung von 307000 RGB-Bildpunkten kennt man bereits von der Vorgängerin, ebenso die Live-View-Funktion mit AF-Unterstützung, wobei wahlweise Phasen- oder Kontrast-AF bereit stehen. Während man Live-View bei der D300 allerdings eher umständlich aktivieren muss, steht dafür bei der D300s eine eigene Taste (Lv) unterhalb des Multifunktionswählers zur Verfügung. Dafür entfiel die Entriegelungstaste für die Abdeckung des Speicherkartenfachs. Dieses öffnet man nun wie bei der D90 durch Verschieben in die Aufklappposition.
Die wichtigste Änderung im Vergleich zur D300 ist beim neuen Modell allerdings die Videofunktion. Videos werden wie bei der D90 im Motion-JPEG-Format (AVI) aufgezeichnet, drei Bildgrößen sind möglich: Neben 640 x 424 und 320 x 216 Pixel lässt sich das hochauflösende HD-Format mit 1280 x 720 Bildpunkten einstellen. In allen drei Fällen werden 24 Bilder pro Sekunde aufgezeichnet. HD-Videos sind auf 5 min und eine maximale Dateigröße von 2 Gigabyte beschränkt; bei den anderen Formaten kann die Videoaufzeichnung bis zu 20 min dauern.
Neu im Vergleich zur D90 ist aber, dass beim Videofilmen automatisch scharfgestellt werden kann. Zum Nachfokussieren im Videomodus drückt man die AF-on-Taste. Das eingebaute Mikrofon zeichnet den Ton in Mono auf. Im Unterschied zur D90 gibt es aber auch eine Buchse für ein externes Stereomikrofon (wird nicht von Nikon angeboten).
Neu bei der D300s ist auch eine einfache Filmschnittfunktion für Anfang und Ende einer Videosequenz. Blendenwerte können jetzt bis 1:16 (1:8 bei der D90) eingestellt werden; zum Zeitbereich des elektronischen Verschlusses beim Filmen macht Nikon derzeit keine Angaben.
Eine Besonderheit ist dabei die "leise Auslösung" - der Fotograf wählt sie, wenn er beispielsweise im Theater, Konzert oder Museum nicht unangenehm auffallen will. Was dabei passiert: Nach dem Druck auf den Auslöser geht der Spiegel nach oben, der Verschluss öffnet und schließt. Solange der Finger nun den Auslöser gedrückt hält, bleibt der Spiegel oben. Nimmt man den Finger vom Auslöser, klappt der Spiegel gebremst und damit leiser als sonst in die Ausgangsposition.An der Auflösung des CMOS-Sensors im DX-Format (23,6 x 15,8 mm) hat sich im Vergleich zur D300 nichts geändert. Es bleibt bei 12,3 Megapixel an effektiver Auflösung; unverändert auch der Empfindlichkeitsbereich von ISO 200 bis 3200, expandierbar in zwei Richtungen (ISO 100 und ISO 6400). Zum Speichern der Bilder stehen neuerdings zwei Kartenschächte bereit, der eine für CompactFlash-, der andere für SD-Karten. Die Karten können in verschiedenen Modi, parallel oder nacheinander, beschrieben werden. Dazu gehört auch die Möglichkeit, Bilder auf das eine Medium und Filme auf das andere zu speichern.
Die kamerainterne Bildbearbeitung wurde bei der D300s durch eine Belichtungsreihenfunktion für das "aktive D-Lighting" (ADL) und auch ein RAW-(NEF-)Konverter, wie bei der D90, ergänzt. Neu ist allerdings, dass auch Farbraum und Rauschfilter nachträglich eingestellt werden können.
Nikon D3000
Die D3000 rundet das Nikon-Sortiment nach unten ab; D40 und D60 verabschieden sich vom Markt. Die vierstellige Typenbezeichnung weist die Kamera als kleinere Schwester der D5000 aus, was nicht nur den Verzicht auf einen verschwenkbaren Monitor, sondern auch auf Live-View einschließt.
Nicht verzichten muss man dagegen auf ein Selbstreinigungssystem für den 10-Megapixel-CCD der Kamera: Eine Folie vor dem Bildsensor wird mit vier verschiedenen Schüttelfrequenzen in Bewegung gesetzt, um sich anhaftenden Staubs zu entledigen. Als weitere Maßnahme gegen lästigen Staub gibt es das "Airflow-Control"-System, das Luftverwirbelungen durch den Spiegelschlag so steuern will, dass der Staub nicht auf dem Sensor landet, sondern an einer Stelle im Kameragehäuse, wo er nicht stört.
Eine wichtige Verbesserung hat die Kamera beim AF-System zu verzeichnen: Musste sich die D60 noch mit drei AF-Punkten begnügen, stehen der D3000 11 Messpunkte inklusive zentralem Kreuzsensor zur Verfügung. Die D90 verwendet das gleiche AF-System (Multi-CAM 1000). Zudem verfügt die Kamera über aktives D-Lighting, das im Gegen-satz zur D300s jedoch nur im Automatik-Modus verfügbar bzw. abschaltbar ist.
Vielfältige Möglichkeiten der nachträglichen Bildbearbeitung runden die Ausstattung ab, darunter ein "Modellbau-Welten-Effekt" (Miniaturisierung) durch Begrenzen der Schärfeebene.
Ganz neu bei Nikon ist die Guide-Funktion. Im Unterschied zu den Hilfstexten, die man auch von anderen Nikon-Kameras kennt, ist das Guide-Menü lösungsorientiert: Man fragt den Anwender, was er machen will und bietet ihm dann die passende Lösung an. Das Guide-Menü unterscheidet zwischen Einsteigern und Fortgeschrittenen und erklärt je nach gewähltem Level unterschiedliche Programme bzw. Funktionen.
Weitere Informationen unter: www.nikon.de



