Activision-Übernahme: Microsoft heuert Spitzenanwalt an

Seit fast anderthalb Jahren zieht sich nun die geplante Übernahme von Spiele-Publisher Activision Blizzard durch Microsoft. Knackpunkt ist die Zustimmung der internationalen Kartellbehörden, ehe der Deal als fix vermeldet werden kann. Während sich die EU noch nicht zu einer Entscheidung durchgerungen hat, hat die britische Competitions and Market Authority (CMA) ihr Urteil bereits gefällt: Die UK-Behörde ließ vor zwei Wochen mitteilen, dass die Activision-Übernahme in Großbritannien blockiert werde.

Als Begründung hierfür wurden "unfaire und wettbewerbsverzerrende Vorteile" angegeben, die Microsoft durch die Übernahme von Activision Blizzard im Cloud-Gaming erlangen würde. Dass Microsoft mit dem Veto nicht einverstanden ist, versteht sich von selbst - noch am selben Tag kündigte das Unternehmen an, gegen das Negativurteil vorgehen und Berufung eingehen zu wollen.

Hierfür holt sich Microsoft laut einem Bericht der Financial Times prominente Hilfe an Bord: Demzufolge habe das Unternehmen Lord David Pannick FC als Anwalt eingeschaltet, der gegenüber der CMA für eine Umkehrung der Entscheidung argumentieren soll. Pannick selbst machte sich in den vergangenen Jahren einen Namen als Anwalt des Ex-Premierministers Boris Johnson, den er 2022 aufgrund von Verstößen gegen geltende Covid-Gesetze verteidigt hat. Wann genau die neuen Verhandlungsrunden beginnen sollen, ist noch unklar; generell scheint es unwahrscheinlich, dass der Activision-Deal noch in diesem Jahr endgültig über die Bühne geht.