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IT-Strategien

Virtualisierungslösungen

Die IT-Infrastrukturen in Rechenzentren werden immer komplexer. Parallel zu den physischen Servern und Speichersystemen haben sich in den letzten Jahren Virtualisierungslösungen mehr und mehr etabliert.

Autor: Business & IT • 5.9.2013 • ca. 6:20 Min

Virtualisierungslösungen
Virtualisierungslösungen
© Archiv/Hersteller

Nahezu alles ist in modernen Rechenzentren ständig in Bewegung. Für IT-Projekte werden Server neu konfiguriert, externe Mitarbeiter von Dienstleistern sollen Zugang zu IT-Ressourcen erhalten, Fachabteilungen benötigen zusätzliche Rechen- und Speicherkapazitäten oder wollen n...

Nahezu alles ist in modernen Rechenzentren ständig in Bewegung. Für IT-Projekte werden Server neu konfiguriert, externe Mitarbeiter von Dienstleistern sollen Zugang zu IT-Ressourcen erhalten, Fachabteilungen benötigen zusätzliche Rechen- und Speicherkapazitäten oder wollen neue Prozesse in der IT abgebildet sehen - so schnell wie möglich. Die immer umfangreicheren IT-Security-, Backup- und Disaster-Recovery-Vorschriften müssen gleichzeitig eingehalten werden.

IT-Infrastruktur im Rechenzentrum

Erschwerend hinzu kommt die vielfach noch vorhandene Abschottung zwischen den einzelnen Technologiesilos wie Servern, Speichersystemen, Netzwerkkomponenten sowie Betriebssystemen oder Mission-Critical-Applikationen, wobei jedes Segment mit eigenen Management-Tools überwacht und gesteuert wird.

Durch die zunehmende Verbreitung der Virtualisierung gab es in den letzten Jahren erste Fortschritte. Mit virtualisierten Servern haben Unternehmen die Fundamente für ein flexibleres Arbeiten gelegt. Eine wichtige Rahmenbedingung: Es gibt keine starre Kopplung mehr zwischen dem Server-Image und der Hardware. Meist wird in virtuellen Serverumgebungen das Server-Image an einem zentralen Speicherort gelagert und bei Bedarf auf einem dafür vorgesehenen - bereits vorhandenen oder eigens angeschafften - System bereitgestellt und gestartet.

Im Idealfall startet der Provisioning-Vorgang automatisch. Für einen korrekten Ablauf muss der Server über die notwendigen Kommunikationskanäle mit dem Netzwerk und den Speichersystemen verbunden sein, um das Server-Image und die Applikationen zu übermitteln. Dazu bedarf es koordinierter Aktionen zwischen den verschiedenen Server- und Netzwerk-Technologie-Silos.

Konsolidieren, virtualisieren, automatisieren

Als Folge der Koordination von physischen und virtuellen Systemen ist ein gemeinsamer Pool von IT-Infrastruktur-Ressourcen entstanden, zwischen denen Workloads zugewiesen und verteilt werden können, um Spitzenbelastungen auszugleichen. Aus diesem Pool lassen sich zusätzliche physische und virtuelle Server bereitstellen und automatisch Rechenleistung, Storage und Netzwerkbandbreite aufteilen.

Der Vorteil: Der Administrator muss sich dann nicht mehr mit dem Management verschiedener Hardware und Virtualisierungs-Layer oder unterschiedlichen Technologien beschäftigen, sondern lediglich mit einem einzigen Ressourcenpool.

Blade Gehäuse
Integrierte Datacenter-Lösungen stellen in einem Blade-Gehäuse ein 10-Gigabit-Ethernet-Rechenzentrum bereit.
© Dell

Ein anschauliches Beispiel dafür, was sich mit einer effizienten Abstimmung von Infrastrukturkomponenten, Betriebssystem und Applikationen erreichen lässt, liefern Appliances - beispielsweise die EXASolution Appliance des Nürnberger Datenbankspezialisten EXASOL. Die Appliance basiert auf Rack-Servern und richtet sich an Unternehmen, die eine hochleistungsfähi ge Datenbank benötigen und dazu eine flexible und sofort einsatzfähige Lösung nutzen wollen.

Für den Betrieb hat die Nürnberger Softwareschmiede mit EXACluster OS eine Erweiterung des Standard-Linux entwickelt. Die enge Abstimmung aller Komponenten aufeinander sorgt für eine hohe Verfügbarkeit des Gesamtsystems und ermöglicht eine einfache Administrierbarkeit des Clusters. 

Zusammenspiel von Rechenleistung und Software

Auch bei innovativen Business-Intelligence-Lösungen (BI) auf Basis von SAP HANA (High Performance Analytic Appliance) geht es um das optimale Zusammenspiel von Rechenleistung und Software. So hat etwa die Papierfabrik August Koehler AG im badischen Oberkirch mit Unterstützung von Dell Services und SAP eine vorhandene BI-Reporting-Anwendung durch ein "Selbstbedienungs-Warehouse" abgelöst.

Kernstück der neuen Lösung bildet SAP HANA, eingesetzt auf dafür zertifizierten PowerEdge R910-Servern. Für die Papierfabrik August Koehler AG ist SAP HANA die konsequente Weiterentwicklung der In-Memory-Technologie von SAP. Mit dem zuvor eingesetzten SAP Business Warehouse Accelerator war es bereits möglich, Reports sehr schnell zu erzeugen. Die neue Lösung beschleunigt zusätzlich den gesamten Datenfluss, der von der Datenquelle bis zu den einzelnen BI-Usern auf allen Unternehmensebenen optimiert wird.

Peter Dümig
Der Autor: Peter Dümig - Field Product Manager Enterprise Solutions bei Dell
© Archiv/Hersteller

Ein weiteres Beispiel für die Vorteile einer engen Abstimmung von Infrastrukturkomponenten liefert Versant, spezialisiert auf hochperformantes Datenmanagement bei verteilten, komplexen und geschäftskritischen Anwendungen.

Das Unternehmen nutzt in seinem Hamburger Entwicklungszentrum virtualisierte Blade-Systeme. Die IT-Landschaft des Softwareherstellers hatte sich innerhalb von fünf Jahren verdoppelt. Mit einer Blade-Server-Lösung ist das Unternehmen in der Lage, ein konsolidiertes Rechenzentrum aufzubauen und das Wachstum zu bewältigen.

Seit der Virtualisierung der Infrastruktur konnte Versant die Provisionierungszeit neuer Server deutlich verringern. Früher benötigte das IT-Team oft zwei Wochen, um zwei neue physische Server bereitzustellen. Inzwischen kann das Team im gleichen Zeitraum bis zu 60 virtuelle Server provisionieren - die meisten für Entwicklungs- und Testläufe.

Die Server-Virtualisierung wird komplettiert mit einem eigens darauf abgestimmten Storage Area Network - ebenfalls mit VMware-Integration - zum Erstellen von Entwicklungs- und Testdaten. Da alle Infrastrukturkomponenten gut miteinander harmonieren, kann Versant seine Entwicklungsprozesse deutlich beschleunigen.

Intelligentes Infrastruktur-Management

Zentrales Element einer zukunftsfähigen Rechenzentrums-Infrastruktur ist 10 Gigabit Ethernet (10 GbE), das eine hohe Flexibilität mitbringt. 10 GbE hat sich als Standard im Netzwerkbereich etabliert. Die Vorteile liegen auf der Hand: von der Reduzierung der Betriebskosten und der Komplexität bis hin zur Möglichkeit, vorhandene Infrastruktur-Komponenten wie Plattformen und Netzwerk-Tools weiter zu verwenden. Durch die Einführung von 10 GbE kann auch die Anzahl der benötigten Ports reduziert werden, was ebenfalls zur Kostensenkung beiträgt.

Eine intelligente Infrastruktur zeichnet sich darüber hinaus vor allem dadurch aus, dass Systemmanagement-Features bereits zentraler Bestandteil der Serversysteme sind. Damit wird es möglich, eine deutliche Vereinfachung des IT-Managements zu erzielen: zum Beispiel in Bereichen wie Provisioning, Deployment, Patching, dem Einspielen von Updates oder beim Customizing.

Konvergenz: die nächste Evolutionsstufe

Viele Unternehmen konnten durch eine optimale Abstimmung von virtualisierten Server- und Storage-Lösungen die Effizienz in ihren Rechenzentren deutlich steigern. Ein integrierter Ansatz ermöglicht neben der effizienten Nutzung vorhandener IT-Ressourcen und der Reduzierung der Serverfarm eine einfachere Administration und eine nachhaltige Senkung der Betriebskosten. Insbesondere in Unternehmen, die bereits über einige Erfahrungen mit der Virtualisierung verfügen, steigt der Bedarf nach konvergenten Infrastrukturen, die Server, Storage sowie Netzwerk- und Management-Komponenten kombinieren.

Das betrifft unter anderem eine Verknüpfung von Speicher- und Datennetzen. Getrennte Fibre-Channel- und Ethernet-Netze, wie sie in etlichen Unternehmen noch üblich sind, führen zu redundanten Infrastrukturen und Ressourcen. 10 GbE schafft die Grundlage für eine Eliminierung doppelt vorhandener Architekturen. Damit sind Unternehmen in der Lage, Fibre Channel over Ethernet (FCoE) einzusetzen, um die vorhandenen Fibre-Channel-Infrastrukturen mit 10-Gigabit-Ethernet zu verbinden.

Noch einen Schritt weiter gehen integrierte Datacenter-Lösungen, die in einem Blade-Gehäuse ein 10-GbE-Rechenzentrum bereitstellen, wie beispielsweise Dell mit seinem Converged Blade Data Center.

Das Zusammenspiel von Server-, Storage- und Netzwerk-Technologien in einem Blade-Chassis bietet Anwendern ein kompaktes System, das den Bedarf an Lizenzen, Platz und Kabel reduziert sowie die Kosten für Strom und Kühlung senkt. Ein integriertes Infrastrukturmanagement erlaubt Administratoren die zentrale Verwaltung von Dell-Server- und -Storage-Hardware mit bereits vorhandenen VMware- oder Microsoft-Management-Konsolen.

Fazit

Zusammenfassend ermöglicht die ganzheitliche Betrachtung und Koordination der zentralen Infrastrukturkomponenten - von den Servern über Storagesysteme bis hin zu den Netzwerkelementen - eine effizientere Steuerung und Bereitstellung von IT-Ressourcen. Unternehmen sind damit in der Lage, die Servicequalität der IT zu stärken und schneller auf geänderte Geschäftsanforderungen zu reagieren.

Statement: Herausforderung für den Mittelstand

"Die aktuelle IDC-Studie zum Thema ,Storage in Deutschland 2013' zeigt, dass die IT-Infrastrukturen in Rechenzentren in den letzten Jahren immer komplexer geworden sind und es daher auch immer schwieriger wird, Server, Storage, Netzwerk- und Management-Komponenten miteinander zu verzahnen.

Daher denkt jedes zweite Unternehmen (53 Prozent) über die Einführung konvergenter Systeme nach. Konvergente Systeme integrieren Server-, Storage- und Netzwerk-Technologien in eine Infrastruktur-Komponente - sowohl im Hinblick auf das System Management als auch auf die Hardware. Wir können diesen Trend nur bestätigen.

Herbert Bild
Herbert Bild - Solutions Marketing Manager bei NetApp
© Archiv/Hersteller

Mit unseren FlexPod-Lösungen haben wir in gut zwei Jahren über 2500 Kunden gewonnen und im letzten Jahr den Umsatz damit mehr als verdoppelt. Ich denke, dass dieser Erfolg ein beeindruckender Beweis dafür ist, dass viele Kunden eine Lösung für die immer weiter steigende Komplexität der vorhandenen IT-Infrastrukturen benötigen.

Derzeit setzen vor allem größere Unternehmen auf konvergente Infrastrukturen. Der Mittelstand wird mit Sicherheit etwas verzögert auf den Trend reagieren. Unsere Plattform dafür ist FlexPod Express. Für die Bedürfnisse und den Geldbeutel von mittelständischen Unternehmen maßgeschneiderte Lösungen bieten viele Vorteile: 

  • Verkürzter Beschaffungszyklus von der Idee bis zur Zur-Verfügung-Stellung
  • Vorkonfigurierte Lösung ,out of the Box'. Entlastung von IT-Routineaufgaben
  • Kooperatives Support-Modell
  • Verringerung der Server- und Speicherkapazität durch Virtualisierung
  • Schaffung der Voraussetzungen für Cloud Computing."