Leise Grafikkarten im Test
Wenn das Surren der Grafikkarte lauter ist als der Film, kann das nervtötend sein. Grafikkarten müssen fast das Unmögliche vollbringen: Sie müssen viel Leistung liefern und dennoch leise sein. Das gelingt im Test nur wenigen.

- Leise Grafikkarten im Test
- Teil 2 / Fazit
Vor ein paar Jahren mussten Wohnzimmer-PCs noch mit etlichen Kabeln verbunden werden, um Bild und Ton zu übertragen. Der Frauenfaktor ging dabei natürlich in den Keller und der Wohnzimmer-PC (HTPC - Home Theater PC) wurde verbannt. Heute reicht ein Kabel: die HDMI-Strippe. Einfach in die Grafikkar...
Vor ein paar Jahren mussten Wohnzimmer-PCs noch mit etlichen Kabeln verbunden werden, um Bild und Ton zu übertragen. Der Frauenfaktor ging dabei natürlich in den Keller und der Wohnzimmer-PC (HTPC - Home Theater PC) wurde verbannt. Heute reicht ein Kabel: die HDMI-Strippe. Einfach in die Grafikkarte und am Fernseher einstecken und man ist mit Bild und Ton versorgt und das in bester Qualität.
Dadurch haben viele PCs den Einzug ins Wohnzimmer wieder geschafft. Doch leider ist der Kabelverhau nicht das Einzige, was in den Frauenfaktor mit eingeht. Da wäre noch der Lärm. Denn wer HD-Filme in bester Qualität anschauen will, braucht eine schnelle Grafikkarte und je schneller der Grafikprozessor, desto mehr Strom wird verbraucht.

Die dadurch anfallende Wärme muss irgendwie aus dem Gehäuse herausgeführt werden. Während im 3Dfx-Zeitalter noch passive Kühlkörper der Standard waren, sind aktuelle Grafikkarten mit großflächigen Kühlern und eigenen Lüftern ausgestattet. Damit erhöht sich neben den Anforderungen an die Kühlung meist auch der Geräuschpegel.
Es gibt nichts Störenderes, als wenn beim Heimkino-Abend bei einer leisen Szene, ein tiefes Brummen oder ein hohes Surren die romantische (oder auch spannende) Szene übertönt.
Zum Glück gibt es Hersteller, die sich mit viel Elan für leise Grafikkarten einsetzen. Aber können solche Leistetreter auch Spiele wie Crysis, FarCry 2 oder Call of Duty Modern Warfare 2 darstellen? Welche Grafikkarte den besten Kompromiss aus hoher Leistung und leisem Betriebsgeräusch bietet, haben wir anhand von 22 Einsteiger-Grafikarten untersucht.
Qual der Wahl

Leistungsstark, kompakt und laut oder leise schwach und voluminös - so lassen sich aktive und passive Kühllösungen für Grafikkarten etwas übertrieben charakterisieren. Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile, die man kennen sollte, bevor man einen HTPC oder einen leisen Rechner zusammenschraubt.
Aktive Kühlung: Diese Variante ist die üblichste im HTPC-Bereich. Bei der aktiven Kühlung pustet ein Ventilator Luft über einen Kühlkörper. Dabei gilt: Je größer der Lüfterdurchmesser und je schneller die Rotationsgeschwindigkeit, desto höher ist die Fördermenge und damit die Kühlleistung. Da mit der Drehgeschwindigkeit auch der Lärmpegel steigt, sind temperaturgeregelte Lüfter Pflicht.
Erst wenn die Wärmeentwicklung ansteigt, drehen sie stufenweise schneller. Sie sind deshalb nur dann laut, wenn es wirklich sein muss. Bei den meisten aktiv gekühlten Karten im Test war dies der Fall. Eine Ausnahme bildete die GT240 von Gigabyte. Auch im Ruhezustand lief sie auf Hochtouren und mit rund 50 dBA auch deutlich hörbar.

Bei der passiven Kühlung ist es üblich, dass die Hersteller die Karten untertakten, damit sie nicht überhitzen. Es wird entweder am Shadertakt oder am Speichertakt heruntergedreht. Somit sind diese Karten bis zu 30 Prozent langsamer als aktiv gekühlte Karten mit dem gleichen Grafikchip. Aber auch hohe Leistung muss nicht unbedingt laut sein. Sapphire etwa verbaut den Vapor-X-Kühler auf seinen ATI-basierten Grafikkarten.
Dieser findet sich sogar auf der schnellen HD5770-Karte und ist dort trotz hoher Kühlleistung kaum hörbar. Diese Karte ist generell sehr empfehlenswert. Wer lieber Nvidia-Karten einbaut, kann zur GTS250 von MSI greifen. Deren Kühlung sieht zwar mächtig und laut aus, aber der Schein trügt - die Kühlung ist sehr leise.
Zudem bietet die Karte genug Leistung, um sämtliche aktuellen Spiele zu spielen, ohne ins Schwitzen zu kommen. Einen Nachteil hat die GTS250 allerdings: Sie ist nicht mit dem Video Prozessor 4 ausgestattet. Der VP4 oder auch PureVideo-HD genannt, dient zur Hardware-Beschleunigung von Videos in gängigen kommerziellen Formaten.